Der Chaos-Pakt
wird als Kindermädchen mitfahren. Sie hat außerdem eine gewisse Erfahrung darin, verletzte Kämpfer zu versorgen.«
»Das wäre sicherlich eine Hilfe«, sagte Zeldyan lächelnd.
»Ich nehme an, die Bewaffneten würden es begrüßen, wenn einige Heiler dabei sind, zumal sie weit von Lornth entfernt sein werden.« Fornal nickte. »Aber wird das Kindermädchen auch sicher sein? Wir haben nicht viele Bewaffnete.«
»Ihr habt Köche und Fuhrleute dabei. Glaubst du wirklich, deine Bewaffneten werden das Kindermädchen oder einen Engel anrühren – oder es überleben, falls sie es tun?«, fragte Gethen.
»Und die Engel werden entschlossener kämpfen, wenn ihr Kind bei ihnen ist. Denn was wird aus dem Kind, wenn sie überrannt werden? Sieh dir nur an, wie entschlossen deine Schwester ist, wenn es darum geht, Nesslek zu schützen.«
Fornals Lächeln wurde breiter, dann verschwand es.
»Sie werden sich in einem Achttag in Rohrn mit dir treffen. Sie sind erschöpft, nachdem sie Nesslek gerettet haben, und der Schmied konnte noch nicht mit der Arbeit am Schmiedefeuer beginnen.«
»Glaubst du, diese Art der Heilung war nötig? Ich wünsche Nesslek nichts Schlechtes, aber woher wissen wir ...«
»Fornal«, unterbrach Zeldyan ihn, »kennst du ein Kind, das einen Anfall von Chaos-Fieber überlebt hat?«
»Vielleicht war es etwas anderes.« Der Mann mit dem schwarzen Bart bemühte sich sichtlich, die richtigen Worte zu finden. »Wie ich schon sagte, ich wünsche Nesslek nichts Schlechtes, aber nach all der Zerstörung, die von den Engeln angerichtet wurde, musst du mir schon verzeihen, wenn ich ihnen gegenüber misstrauisch bin.«
»Es war das Chaos-Fieber«, erwiderte Zeldyan mit blitzenden Augen.
»Dann hatten wir großes Glück und können der Dunkelheit danken, dass dein Kind geheilt wurde«, gab Fornal gewandt zurück. »Aber ich warne trotzdem davor, jemandem zu vertrauen, von dem wir so wenig wissen.«
»Wir werden sehen.«
»Ja, wir werden sehen, Schwester, und ich hoffe wirklich, dass dein Gefühl dich auch dieses Mal nicht trügt. Bitte verzeih mir, dass ich so vorsichtig bin, aber wenn man ein Schwert im Rücken hat, ist es zu spät, und die Engel haben in der Vergangenheit keine große Liebe für Lornth an den Tag gelegt.«
»Dann achte darauf, dass sie immer vor dir reiten«, sagte Gethen.
»Das werde ich, mein Vater. Das werde ich.« Fornal zuckte mit den Achseln. »Und ich bete, dass ihre Klingen viele Weiße Dämonen niederstrecken werden.«
»Ich gebe den Engeln unsere Kämpfer hier aus dem Bergfried mit«, sagte Gethen. »Wir wissen ja, dass sie Krieger sind. Jetzt wollen wir sehen, ob sie auch fähig sind, die Schlechtesten unserer Truppe zu unterweisen.« Gethen lächelte. »Du hast dabei nichts zu verlieren.«
»Höchstens Zeit und Männer.«
»Und selbst dabei wirst du noch gewinnen.« Gethen schüttelte den Kopf. »Denn wenn sie Erfolg haben, kannst du für dich in Anspruch nehmen, ihnen die Gelegenheit gegeben zu haben, neue Techniken bei einer kleinen Gruppe zu erproben. Wenn sie aber keinen Erfolg haben, kannst du darauf hinweisen, dass du ihnen jede Möglichkeit gegeben und dennoch dafür gesorgt hast, dass sie möglichst wenige Bewaffnete in Gefahr gebracht haben.«
Fornal lächelte breit. »So sollte es gehen. Ich werde so oder so als großzügiger Mann dastehen. Ich kann sogar sagen, dass sie zwei Chancen bekommen haben, das wird das Gerede der Soldaten ein wenig zum Verstummen bringen.« Das Lächeln verschwand wieder. »Aber was wir bisher erfahren haben, macht mir Sorgen.« Fornal sah die beiden anderen Regenten an, dann hob er die Hände. »Sie sind Krieger, Heiler und Gelehrte ... und sie ist Sängerin, er ist Schmied. Ist es nicht seltsam, dass zwei so wertvolle Helfer erscheinen, wenn wir sie brauchen?«
Gethen runzelte die Stirn. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Sie haben Nesslek und das Bein meines Braunen geheilt. Die Heilerin mit dem roten Haar sagte, es würde noch ein oder zwei Tage dauern, bis er nicht mehr lahmt, aber Guisanek kam heute zu mir und sagte, das Tier sei völlig geheilt.« Gethen hielt inne. »Sie sind also auf jeden Fall Heiler und das wird für dich von Nutzen sein.«
»Hexerei ... wie lange wird das anhalten?«, überlegte Fornal.
»Bisher war noch alles von Dauer, was sie getan haben«, sagte Zeldyan. »Alles.« Sie schauderte und sah Fornal mit tiefen grünen Augen an.
Nach einigen Momenten wich er ihrem Blick aus.
Gethen nickte fast
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