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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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nur barbarische Wespen sind.« Nylan grinste.
    »Bereitet es Euch Vergnügen, Euch als Insekt zu sehen?«
    »Fornal ... wie Ihr schon bemerkt habt, ist für mich die Frage, ob etwas funktioniert, viel wichtiger als die Frage, welches Ansehen ich dabei genieße.« Nur dass du Wert darauf legst, ebenso angesehen zu sein wie alle anderen. Nylan unterdrückte ein Stirnrunzeln, nachdem er sich selbst zurechtgewiesen hatte. Was auch der Grund war, hier in Candar hatte er immer größere Schwierigkeiten, sich etwas vorzumachen, egal in welcher Hinsicht. »Nicht, dass ich Einwände hätte, wenn ich angesehen bin«, fügte er hinzu, um das Stechen im Kopf zu besänftigen.
    »Es ist gut zu wissen, dass sogar ein schrecklicher Engel ein paar Eitelkeiten hat.« Auch Fornal hätte beinahe gegrinst.
    »Mehr als nur ein paar«, gab Nylan zu.
    Fornal lächelte leicht.
    Der Reiter hielt mit seinem staubbedeckten Pferd direkt auf Fornal zu, zügelte es und schluckte schwer, bevor er dem Regenten Meldung machte. »Es müssen mehr als zwanzig Züge sein, die hierher kommen. Aber sie sind noch mindestens zehn Meilen entfernt im Süden«, keuchte der Späher.
    »Zwanzig Züge? Alle beritten?«
    »Ja, Ser.«
    »Los«, befahl Fornal, »schicke Huruc, Lewa und die Engelsfrau sofort zu mir.«
    Der Späher zog an den Zügeln und lenkte sein Pferd zur Scheune.
    »Sollen wir kämpfen?«, fragte der Regent, nachdem der schwitzende Späher zur Scheune getrabt war.
    »Gegen eine so große Zahl von Gegnern? Warum? Wir können sie Mann für Mann einzeln erledigen. Dieser Angriff beweist nur, dass unsere Überlegungen richtig waren.« Nylan unterbrach sich, als Ayrlyn zu ihnen geritten kam und abstieg.
    Sie band den Braunen an einem Eckpfosten fest und trat zu den beiden Männern. Ihr Gesicht verriet nicht, was sie dachte. »Schlechte Neuigkeiten? Eine große cyadorische Streitmacht?«
    »Gifrac sagt, es wären zwanzig Züge«, bestätigte Fornal.
    »Wir müssen sie ziemlich geärgert haben«, meinte Ayrlyn.
    »Ich glaube, dazu braucht es nicht sehr viel«, sagte Nylan.
    Die drei warteten, bis sich auch Huruc und Lewa zu ihnen gesellt hatten. Das einsame Huhn pickte östlich der alten Scheune herum und ignorierte die Männer und Bewaffneten, die sich sammelten und warteten, was die fünf Anführer entschieden.
    »Gifrac sagt, die Weißen Dämonen führen zwanzig Züge gegen uns ins Feld«, erklärte Huruc ruhig.
    Lewa nickte nur und wartete.
    »Es gefällt mir nicht, mich zurückzuziehen«, begann Fornal. »Das wisst Ihr. Aber ein toter Kommandant kann nicht mehr kämpfen und ein Kommandant, der keine Bewaffneten mehr hat, kann es auch nicht.« Er lächelte grimmig. »Wir ziehen nach Syskar um und dann ... dann fahren wir fort, die Weißen Dämonen zu töten.«
    »Ich mache die Männer marschbereit«, sagte Huruc.
    Lewa nickte knapp und folgte dem älteren Bewaffneten.
    »Unsere Leute sitzen zum größten Teil schon auf den Pferden, weil sie heute Morgen trainiert haben, aber sie müssen noch ihre Sachen packen.« Ayrlyn nickte dem Regenten zu, drehte sich um und band ihr Pferd los.
    Als Fornal zum Wohnhaus ging, um auch seine Sachen zu holen, kehrte Nylan zur Schmiede und zu Sias zurück, der offenen Mundes auf ihn wartete.
    »Sias! Löse den Amboss aus der Verankerung. Schlage ihn mit dem Hammer los, wenn nötig. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Lade den Amboss, den Blasebalg und das Werkzeug auf den Wagen. Außerdem die Kohle, die noch in den Säcken ist. Die lose Kohle kannst du liegen lassen.«
    »Dann wollen wir die Stellung nicht halten?« Der schlaksige blonde Mann sah Nylan verwirrt an und wischte sich eine schweißfeuchte Strähne aus dem Gesicht.
    »Nicht dieses Mal.«
    Sias schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Ihr Engel ...«
    Nylan hielt inne. »Sias, wir sind keine Götter. Wir sind ganz normale Menschen und die Cyadoraner schicken zwanzig Züge gegen uns ins Feld. Wenn ich Glück habe und zum Selbstmord entschlossen bin, kann ich vielleicht ein Dutzend von ihnen aufhalten – ein Dutzend Kämpfer meine ich, nicht ein Dutzend Züge. Wie viele könntest du besiegen?«
    Der Lehrling starrte auf den staubigen Boden. »... hatte gehofft ...«
    »Wir geben nicht auf, verdammt. In ein paar Tagen werden wir wieder gegen die Cyadoraner ins Feld ziehen.« Leider. »Und jetzt pack die Sachen, denn wir brauchen das Zeug, um sie zu piesacken.«
    Er sah sich zum Gebäude um, wo Sylenia stand, Weryl auf den Armen. Ihr Körper drückte aus, was sie

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