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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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ist, Azarphi«, fuhr Piataphi fort, als hätte Miatorphi nichts gesagt. »Ein Barbar denkt nicht ans Futter, ein Engel schon. Und ein Engel würde auch an die Proviantwagen denken.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte Azarphi. »Wir können doch nicht um noch mehr Lanzenreiter und Fußsoldaten bitten.«
    »Nein. Wir können aber dafür sorgen, dass Seine Majestät sie uns aufdrängt.«
    Die anderen drei sahen ihn zweifelnd an.
    »Handel und Gold – das ist alles, was in Cyad zählt. Pah ... sie reden von Ehre, aber wir haben einzig und allein deshalb keine Flotte, weil es viele Goldstücke kosten würde, sie aufzubauen. Sogar Seine Hoheit lässt nur ein einziges Feuerschiff bauen, obwohl wir viele davon gebrauchen könnten. Die Dampfwagen fallen aus, weil es zu viele Goldstücke erfordern würde, sie in Ordnung zu bringen, und da wir sowieso nur von Barbaren umgeben sind, wozu brauchen wir sie da überhaupt?« Piataphi starrte in die Dunkelheit. »Also ... also werden wir das ganze Kupfer, das wir gewonnen haben, nach Syadtar schicken. Und wir werden alles tun, was wir können, um die Barbaren wissen zu lassen, wann wir es schicken.«
    Funssa schluckte. »Aber Ser ... die Männer?«
    »Ich bin sicher, dass Ihr die Männer auswählt, die am besten für einen solchen Auftrag geeignet sind, Funssa. Und einen Boten und Späher dazu, der wie das Himmelsfeuer reiten kann, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht.« Piataphi sah die anderen Männer ernst an. »Seine Majestät und die Weißen Magier werden es doch sicher sofort erfahren wollen, wenn dem kostbaren Kupfer Seiner Hoheit etwas zugestoßen ist.«
    »Das verstehe ich nicht«, wandte Funssa ein.
    »Soll ich etwa gute Lanzenreiter und Fußtruppen opfern, nur um einen Haufen Kupfer zu schützen?«, fragte Piataphi. »Und nach den Verlusten, die wir bisher schon hatten und weil unsere Truppen nicht gerüstet sind, in zwei barbarischen Ländern zugleich zu kämpfen ... oder sind es mit den dunklen Engeln sogar schon drei? Jedenfalls kann ich keine weiteren gut ausgebildeten Lanzenreiter mehr erübrigen und zugleich die Kupfermine halten, die Seine Majestät uns anvertraut hat. Deshalb müssen die weniger gut ausgebildeten ...« Der Major zuckte mit den Achseln und stand auf. »Wir tun, was wir können.«
    »Ser.« Funssa schluckte noch einmal.
    »Sehr gut, wir haben uns also verstanden«, meinte Piataphi. »Einen angenehmen Abend noch, meine Herren.« Er drehte sich um und ging zur halb offenen Tür hinaus. Sehr vorsichtig und behutsam und bemüht, nicht zu fest aufzutreten, wie es schien.
    Funssa sah Azarphi und Miatorphi an. »Meine Herren?«
    »Ihr habt den Major gehört«, sagte Miatorphi.
    Mit einem tiefen Seufzen verabschiedete sich auch der Serjant.
    »Er muss sich etwas Bier beiseite geschafft haben«, murmelte Azarphi.
    »Hättet Ihr das nicht getan? Wisst Ihr, was sein Leben im Augenblick noch wert ist? Oder unseres?«
    »Warum macht er das?«, fragte der Hauptmann mit dem schmalen Gesicht.
    »Damit die Händler wütend werden und Seine Majestät drängen, noch mehr Lanzenreiter zu schicken, bevor wir noch weiter dezimiert und getötet werden.«
    »Wir haben immer noch mehr Reiter als sie, erheblich mehr.«
    »Wie lange noch?«, fragte Miatorphi. »Wir werden einer nach dem anderen erledigt. Sie nicht. Außerdem, es scheint ihnen egal zu sein, wenn sie sterben, solange sie nur ehrenhaft sterben. Mir ist es nicht egal.«
    Azarphi schüttelte im Zwielicht den Kopf.

 
XCI
     
    E in leichter Wind wehte flüsternd über das braune und staubige, von der Sonne verbrannte Gras. Die beiden Engel blieben auf den Pferden sitzen. Vor ihnen hatten sich drei Trupps aufgebaut, die im Augenblick noch hinter einem flachen Hügel verborgen waren. Westlich des Hügels, es war eine jener zahllosen Erhebungen im Grasland, die nicht voneinander zu unterscheiden waren, verlief die holprige Straße vom Bergwerk nach Syadtar. Das Bergwerk selbst und damit die Hauptmasse der cyadorischen Truppen war gut fünfzehn Meilen entfernt.
    Ein einziger Mann kam von Norden her geritten, Staubwolken und Grassoden wurden von den Hufen des Pferdes hochgeworfen.
    Die Engel warteten, bis der Reiter das Pferd gezügelt hatte. Reiter und Pferd atmeten schwer.
    »Die Wagen kommen«, rief Wuerek. Er wandte sich an Ayrlyn. »Sie haben weniger als einen Zug zum Schutz dabei. Und sie sind langsam ... ich konnte sie stöhnen hören.«
    Als Ayrlyns Augen wieder lebendig wurden, lächelte sie.
    »Die Wagen

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