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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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umrissener Klarheit, aber die Bilder waren zu groß.
    Die Luft um sie herum fühlte sich heiß an und von der plötzlichen Anspannung zitterten noch immer ihre Schnurrhaare.
    Auf der anderen Seite der Tür setzte Beraal sich auf. Die Schnurrhaare und das Fell der Jägerin knisterten ebenfalls unangenehm. » Mara?« Voller Unbehagen hob sie den Schwanz.
    Das Kätzchen schob sich die Pfoten unter die Flanke. Maras winzige Nasenflügel blähten sich auf, als der Geruch von Feuer und Moschus den Raum zu erfüllen schien. Der Duft wallte durch ihren Kopf, und ihr stellte sich das Fell auf, als wäre plötzlich ein Raubtier durch die Küche geschlichen und habe ihr mit heißem Atem in den Nacken gehaucht.
    Kurz öffnete Mara die Augen, doch im Park war nichts zu hören, nur das hohe, freundliche Zirpen der Drosslinge. Ihre Großfüße waren offensichtlich in ein anderes Zimmer gegangen, denn sie hörte die Stimmen aus größerer Entfernung. Die Luft schimmerte und flimmerte. Es schien, als würden schwarze und goldene Flammen vor ihren Augen tanzen, und der Geruch wurde mit jedem Moment stärker, düsterer und eindringlicher. Sie hörte Beraal miauen, doch die Stimme der Jägerin kam wie aus weiter Ferne zu ihr. Mara dröhnte der Kopf; für das Kätzchen fühlte es sich an, als käme das unsichtbare Raubtier immer näher.
    Die Küche war jetzt erfüllt von dem Gestank nach Aas und Blut und einem Wispern, das von Erde und Gras zu stammen schien. Die Umgebung wurde heller und heißer, und zwar so sehr, dass Mara blinzelte und den Blick abwandte. Ein tiefes, bedrohliches Grollen ging durch das Haus. Mara drehte sich vor Angst der Magen um und instinktiv ließ sie die Krallen herausfahren. Das Grollen wollte gar kein Ende mehr nehmen, als hätte das Kätzchen den Donner aus dem Himmel beschworen.
    Als Mara die Augen wieder aufschlug, starrte sie in ein großes rotes aufgerissenes Maul. Die Luft um ihre zitternden Ohren schien in Fetzen gerissen zu werden, als das Untier brüllte. Schaudernd starrte Mara auf die spitzen gelben Reißzähne, die so groß waren wie ihr Gesicht, und auf die riesigen weißen Schnurrhaare, die Zorn ausstrahlten. Langsam blickte sie in zwei enorme goldene Augen mit winzigen schwarz glänzenden Pupillen und auf ein feuerfarben gestreiftes Fell. Als diese Katze die Schnurrhaare hob, spürte Mara, wie ihre eigenen vor Angst straff wurden und kribbelten, aber sie konnte mit dem Senden einfach nicht aufhören.
    » Hallo«, flüsterte sie. » Wer bist du?«
    Doch es blieb still. Maras Fell wurde wieder glatt und ihr Schwanz zuckte nicht länger. Auch Beraal, das spürte sie, begann sich wieder zu beruhigen. »Nur eine kleine Panne, Beraal«, sendete sie ihr, »vielleicht ist das eine Nahaufnahme. Gleich wird das Bild normal.«
    Falls Beraal darauf antwortete, konnte es keine der Katzen hören. Mara jaulte und betastete mit den Pfoten ihre Schnurrhaare, als die sich schmerzhaft spannten, während das Adrenalin durch ihren Körper schoss. Sie schaute schockiert zu, wie sich die große Katze erhob, wobei das Kätzchen den Kopf immer weiter in den Nacken legen musste, während das goldene und schwarze Fell sich endlos in die Höhe erstreckte. Der Tiger wurde größer und breiter, bis er schließlich riesig über ihr aufragte. Unentwegt starrte er sie an.
    Ein entsetzliches Knurren erschütterte die Verbindung, ein Grollen, lauter als Donner. Mara spürte die Vibrationen bis tief in ihren Bauch, als hätte sie jemand am Halsfell gepackt und würde sie hin und her schütteln.
    » Ich heiße Ozymandias, König der Könige. Wie zum Teufel heißt du und was machst du in meinem Kopf?«
    » Ach, das bin nur ich«, stammelte Mara, » nur Mara.« Der Instinkt blendete die Grüße aus, die Beraal ihr eingebläut hatte, und sie benahm sich wie bei den ersten Malen, als sie gesendet hatte. » Tut mir leid, ich bin’s nur, ein kleines orangefarbenes Kätzchen, und ich wollte nichts Böses tun. Mara hat Angst, Mara zittert! Tut mir leid, große Katze.« Ungläubiges Staunen kam über die Verbindung zurück, und Mara hörte ein tiefes Knurren, so deutlich, als würde derjenige, der es ausstieß, genau vor ihr stehen.
    » Du bist ein Kätzchen? Nicht mal ein Junges, sondern ein gewöhnliches KÄTZCHEN ? Und du wagst es, dich mit Tigern anzulegen, Nurmara? Entweder bist du sehr mutig oder sehr dumm. Oder… sehr, sehr frech.«
    Mara war vor Angst erstarrt und traute sich nicht, das Senden zu beenden. Ein riesiges Maul mit

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