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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sagte er kurz. »Wir haben endlich ein Lebenszeichen von ihm erhalten.«
    »Ach?« Loren III war in den letzten Monaten sonderbar still gewesen. Ich war schon neugierig, wann sich das ändern würde.
    »Ich möchte am Telefon nicht darüber sprechen«, erklärte
    Nummer Eins. »Kommen Sie sofort zu mir rüber.«
    »Ich sollte aber nach Detroit, um die neuen MontageFließbänder endgültig zu genehmigen.«
    »Überlassen Sie das Duncan«, knurrte er. »Ich brauche Sie sofort hier!«
    Die Verbindung brach ab, ich legte den Hörer auf. Duncan und Cindy kamen herein. »Ist Nummer Eins mit allem zufrieden?« fragte Duncan.
    »Nicht mit allem. Ich soll so bald wie möglich hinkommen.«
    »Was ist los?« fragte Duncan betroffen.
    »Ich weiß nicht. Er wollte am Telefon nicht reden.«
    Der Schotte schwieg eine Weile. »Glaubst du, er hat es erfahren?«
    »Erfahren?« Meine Gedanken waren anderswo. »Was?«
    »Das Sundancer-Projekt?«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte ich. »Zumindest hat er nichts erwähnt. Es hat etwas mit Loren III zu tun.« Ich sah Cindy an. »Bitte, ruf bei den Fluglinien an, ich brauche die schnellste Verbindung nach Palm Beach.« Sie nickte und ging zum Telefon, während ich mich Duncan zuwandte. »Du fliegst nach Detroit und genehmigst die Fließbänder. Bis zum zwanzigsten muß alles startbereit sein.« Cindy deckte den Hörer mit der Hand ab. »Für Direktflüge ist es zu spät. Die beste Verbindung startet heute abend um sechs vom Salt Lake. Du steigst in Chikago um nach Fort Lauderdale und nimmst von dort einen Wagen.«
    »In Ordnung.«
    »Keine Änderung der Pläne?« fragte Duncan. »Fließband eins und zwei für Sundancer Standard, drei und vier für Jet Star?«
    »Es bleibt dabei«, sagte ich. »Kontrolliere es mit Tony und sorge dafür, daß er drüben alles bereit hat. Es muß so genau funktionieren wie ein Uhrwerk!« »Wird gemacht«, erklärte der Schotte, »aber.«
    »Aber was?«
    »Nummer Eins wird sich nicht freuen, wenn er erfährt, was du getan hast.«
    »Wenn er den Startknopf drückt, ist es für ihn schon zu spät, um etwas dagegen zu unternehmen.«
    Alles war genau durchdacht: elf Uhr vormittags in Florida war zehn Uhr in Detroit und acht Uhr in Washington. Die goldene Telegraphentaste war in der Bibliothek des Hauses in Palm Beach installiert. Kameraleute, Fotografen und Nachrichtenagenturen waren benachrichtigt und warteten bereits darauf, die Zeremonie zu übertragen. Punkt elf Uhr würde Nummer Eins auf die Goldtaste an seinem Schreibtisch drücken und dadurch die Fließbänder in Detroit und Washington gleichzeitig in Bewegung setzen. Fünfundfünfzig Minuten später würde von jedem Fließband der erste Wagen rollen, und dann alle drei Minuten ein weiterer.
    Am Geburtstag Lincolns, in weniger als einem Monat, würden alle Bethlehem-Händler der Vereinigten Staaten die neuen Wagen vorstellen.
    Cindy legte den Hörer auf. »Die Flüge sind für dich gebucht.«
    »Gut«, sagte ich. »Danke.«
    »Was soll ich tun?« fragte sie. »Zurück zur Testbahn fahren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Du fliegst nach Detroit. Dort leitest du die Gruppe, welche die Wagen vom Fließband testet.«
    »Was geschieht mit Stanforth?« fragte sie.
    Stanforth war der Chef-Testfahrer. »Der bleibt an der Küste und leitet dort die Gruppe«, erklärte ich.
    »Bekomme ich eine Gehaltserhöhung?« fragte sie lächelnd.
    »Was verdient Stanforth?«
    »Dreißigtausend.« »Das kriegst du auch.«
    »Das wird ihm nicht gefallen. Eine Frau, die das gleiche Gehalt bekommt wie er.«
    »Quatsch!« sagte ich grinsend. »Hat er noch nie etwas von Frauenemanzipation gehört?«
    Sie fummelte am Stereobandgerät herum, als ich aus dem Schlafzimmer kam. »Ich habe gepackt«, sagte ich.
    Sie sah zu mir hoch. »Möchtest du eine Abschiedsnummer mit mir, bevor du zum Flughafen fährst? Du wirst im Flugzeug besser schlafen.«
    Ich lachte. »Seit wann kümmerst du dich darum, ob ich im Flugzeug schlafe oder nicht?«
    »Hör dir das an«, sagte sie und drehte einen Knopf am Gerät.
    Das röhrende Geräusch des Auspuffs, vermischt mit dem besonderen hohen Wimmern einer Turbine, kam aus dem entferntesten Lautsprecher, raste durch das Zimmer auf mich zu, während es über die verschiedenen Lautsprecher jagte. Plötzlich drang ihre Stimme aus dem Mittellautsprecher: »Temperatur des Turbinenreaktors achthundert Grad Celsius.«
    Duncans Stimme kam dünn und schwach aus dem entferntesten Lautsprecher. »Start bei

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