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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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nicht wußte, hätte ihn und nicht seinen Sohn für den Bräutigam halten können. Junior kam auf das Paar auf der Tanzfläche zu, Loren verbeugte sich und überließ Sally ihrem Mann. Er machte kehrt, ging zu seiner Frau und küßte sie auf die Wange: »Eine wunderschöne Party, Mutter.«
    Sie sah ihn an. »Wie fühlst du dich, Vater?«
    Er lächelte schwach. »Ich habe ein wenig Katzenjammer, glaube ich. Ich muß wohl lernen, mit schwarzgebranntem Fusel vorsichtiger umzugehen.«
    Der Butler war zu ihnen getreten und sagte mit diskret gesenkter Stimme: »Es ist alles bereit, Sir.«
    Loren nickte und wandte sich an Elisabeth: »Paßt es jetzt, Mutter?«
    Sie nickte, er nahm ihren Arm und führte sie in die Mitte des Ballsaals. Er hob beide Hände hoch, und die Musik verstummte.
    »Meine Damen und Herren.« Seine Stimme dröhnte bis in den letzten Winkel des großen Ballsaals. »Wie Sie alle wissen, ist dies für Mutter und mich eine ganz besondere Gelegenheit. Es geschieht nicht jeden Tag, daß unser Sohn eine Braut findet, noch dazu eine so schöne.«
    Gelächter und Applaus im Raum. »Loren und Sally«, rief er. »Kommt hierher auf die Tanzfläche, damit die Leute euch besser sehen können.«
    Junior lächelte, und Sally war errötet, als sie neben seine Eltern traten. Junior stand nun direkt neben seinem Vater, schlank, aufrecht und ebenso groß, aber nicht so mächtig wie der Ältere.
    »Wir sind hier in Detroit«, sagte Loren mit seiner lauten Stimme, »und welches Geschenk wäre besser für ein frisch verheiratetes Paar als ein funkelnagelneuer Wagen? So machen wir es hier in Detroit, oder?«
    Als Antwort ertönte donnernde Zustimmung der Gäste. Loren lachte und hob Schweigen fordernd die Hand. Er wandte sich an seinen Sohn. »Also, Loren, hier ist die Überraschung, die wir für dich und deine Braut haben - ein brandneuer Wagen. Neu von der vorderen bis zur hinteren Stoßstange, vom Dach bis zu den Reifen. Dein eigener Wagen. Wir taufen ihn Loren II, und er wird nächstes Jahr bei jedem Bethlehem-Händler im Lande zum Verkauf stehen.«
    Die Kapelle spielte einen bekannten Marsch, zugleich öffneten sich die Glastüren zum Garten. Man hörte das leise Summen eines starken Motors, und das Auto rollte in den Ballsaal. Die Menge teilte sich. Der Chauffeur fuhr vorsichtig in die Mitte des Tanzparketts, wo er vor den Hardemans hielt.
    Die Menge drängte sich unter anerkennendem Gemurmel heran, um den neuen Wagen aus der Nähe zu betrachten. Sie waren Detroiter, für sie gab es nichts Wichtigeres. Und dieser Wagen war besonders wichtig, darüber gab es keinen Zweifel. Die burgunderrot und schwarz lackierte Limousine war einer der wichtigsten Wagen, die es je in dieser autobewußten Stadt zu sehen gab. Die Menge blieb stehen. Man hatte plötzlich gemerkt, daß der Platz für die Fahrgäste hinter dem Chauffeur mit Tausenden von grün- und goldfarbenen Papieren angefüllt war. Loren hob die Hand, und alle schauten ihn an.
    »Jetzt möchtet ihr wohl gern wissen, was da im hinteren Teil des Wagens liegt?« Er wartete die Antwort nicht ab, sondern ging zum Schlag und öffnete ihn. Die Papiere quollen aus dem Wagen, als würden sie von einer unsichtbaren Kraft vorwärtsgetrieben. Er griff nach einem Blatt und hielt es der Menge hin. Seine Stimme dröhnte durch die plötzliche Stille.
    »Jedes dieser Blätter ist eine Aktie der Bethlehem-MotorGesellschaft, und in diesem Wagen liegen davon hunderttausend Stück. Jede lautet auf den Namen meines Sohnes, Loren Hardeman jun. Diese hunderttausend Aktien machen zehn Prozent meines Unternehmens aus, und meine Buchhaltung sagte mir, daß sie zwischen fünfundzwanzig und dreißig Millionen Dollar wert sind.«
    Er wandte sich an seinen Sohn. »Und das, Loren, ist bloß ein kleines Zeichen der zärtlichen Liebe, die deine Mutter und ich für dich empfinden.«
    Junior stand einen Augenblick still, sein Gesicht war blaß. Er versuchte zu sprechen, brachte aber kein Wort heraus. Schweigend ergriff er die Hand seines Vaters, dann wandte er sich zu seiner Mutter und küßte sie.
    Im gleichen Augenblick beugte sich Loren nieder und küßte seine Schwiegertochter. Ein erschrockener Ausdruck trat in ihre Augen, und plötzlich spürte sie wieder das Zittern in ihren Beinen. Sie stützte sich mit einer Hand auf seinen Arm, dann wandte sie sich ihrer Schwiegermutter zu und gab ihr einen Kuß.
    Die leisen Klänge von »Drei Uhr morgens« aus dem Musical »Oklahoma« drangen aus dem Ballsaal in

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