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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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daß du bleibst.« »Du bist noch verrückter als ich.«
    »Nein, das bin ich nicht«, sagte sie. »Glaubst du, ich kann dich jetzt gehen lassen, wo ich gerade durch dich erst eine wirkliche Frau geworden bin? Wo ich endlich weiß, wie es ist, wirklich geliebt zu werden?«
    »Gevögelt, meinst du«, sagte er entschieden. »Das sind zwei verschiedene Dinge!«
    »Für dich vielleicht«, erwiderte sie, »aber nicht für mich. Ich liebe dich.«
    »Ein paar gute Nummern, und schon liebst du mich?« fragte er sarkastisch.
    »Reicht das nicht?« gab sie zurück. »Ich hätte mein ganzes Leben lang vielleicht nie erfahren, wieviel ich empfinden kann.«
    Er schwieg.
    »Sieh mal«, sagte sie schnell, ihre Worte überstürzten sich. »Ich weiß, daß es nach der heutigen Nacht vorbei sein wird, daß es nie wieder passieren wird. Aber noch ist nicht morgen, noch ist es heute nacht, und ich will keinen Augenblick davon verlieren.«
    Er fühlte den Aufruhr in seinen Lenden und sah in ihren Augen, daß sie es merkte. Plötzlich ärgerte er sich über seine Unbeherrschtheit. »Wir können nicht in diesem Zimmer bleiben«, erklärte er rauh. »Das Personal.«
    »Du bleibst in Lorens Zimmer«, sagte sie. »Geh durch die Verbindungstür.«
    Er nahm seine Kleider. »Was willst du ihnen sagen?«
    »Die Wahrheit«, antwortete sie lächelnd. »Daß es für dich zu spät war, nach Hause zu fahren. Was können sie schließlich dabei finden, du bist doch mein Schwiegervater?« Und nach einer Pause: »Eines stört mich. Ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll. Daddy Hardeman erscheint mir jetzt lächerlich.«
    »Versuch es mit Loren«, schlug er vor. »Das dürfte nicht allzu schwer sein.« Er folgte ihr nach nebenan. »Seit wann habt ihr getrennte Schlafzimmer?« fragte er.
    »Schon immer«, antwortete sie. Sie nahm ihm den Anzug vom Arm. »Ich hänge ihn auf, sonst kannst du ihn morgen nicht tragen.« Er beobachtete, wie sie den Anzug ordentlich über den hölzernen stummen Diener hängte. »Ich habe gedacht, ihr schlaft im selben Zimmer.«
    »Nie«, antwortete sie. »Loren sagt, er schläft schlecht. Außerdem hattet ihr, du und Mutter, auch getrennte Schlafzimmer.«
    »Erst als sie krank war. Die ersten zwanzig Jahre unserer Ehe haben wir im selben Zimmer geschlafen.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte sie, während sie sein Hemd aufhängte.
    »Ihr beide seid zu jung, um getrennte Schlafzimmer zu haben.« Er sah sie forschend an. »Ich weiß, bei dir stimmt alles. Was ist mit Loren los?«
    »Ich weiß nicht. Er ist anders, er ist nicht so wie du.«
    »Was meinst du mit >anders    »Er scheint sich nicht sehr viel von mir zu wünschen.« Sie zögerte einen Augenblick. »Wenn ich es mir jetzt überlege - er kommt nur zu mir, wenn ich es irgendwie vorschlage. Sogar in unserer Hochzeitsnacht war es so. Da wollte ich ihn so sehr, daß ich ihn nackt im Bett erwartet habe - und er hat mich gefragt, ob ich zu müde sei.«
    »Er war nie ein kräftiger Junge«, meinte Loren unbeholfen, »irgendwie zart. Seine Mutter sorgte sich immer um ihn, zeitweise vielleicht sogar zuviel. Aber so war sie eben. Er war ihr einziges Kind, und sie wußte, daß sie nie ein zweites haben würde.«
    »Ich möchte dir ein Kind schenken«, sagte sie.
    »Das hast du bereits getan. Ein Enkelkind.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mehr als das, ein eigenes. Du bist ein Mann, der viele Kinder haben sollte.«
    »Dafür ist es jetzt zu spät.«
    »Wirklich, Loren?« fragte sie und ging auf ihn zu. »Ist es zu spät?«
    Er schaute, ohne zu antworten, auf sie hinunter.
    »Du hast mich nie geküßt«, sagte sie.
    Er faßte sie unter den Schultern und hob sie zu sich hoch. Seine Daumen bohrten sich in ihre Achseln, sie fühlte seine starken Finger, die sich in ihren Rücken drückten, ihre Brüste an ihn preßten. Sein Mund heftete sich hart an ihre Lippen, das flüssige Feuer floß wieder durch ihre Lenden.
    Sie riß ihren Mund von seinem los und legte den Kopf an seine Brust. Sie schloß die Augen, ihre Lippen streiften seine Schulter, und er konnte ihr leises Flüstern kaum hören: »O Gott, ich hoffe, diese Nacht nimmt nie ein Ende!«
    Er hielt sie ganz still, ganz fest. Denn eines wußten sie beide: Es waren nur mehr wenige Stunden bis zum Morgen.
    »Noch etwas Kaffee, Mr. Hardeman?«
    Loren nickte. Er schaute über den Frühstückstisch auf Sally und wartete, bis der teilnahmslose Butler seine Tasse gefüllt und das Zimmer verlassen hatte. »Du hast dein Frühstück nicht

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