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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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er sagen, wenn ich nicht wiederkomme?“
    „Wir werden es niemals erfahren, wenn wir nicht die Ursache unseres Unglücks herausfinden, was immerhin nicht ganz unmöglich ist.“
    „Und was wird, wenn wir es nicht herausfinden? Ich meine, was wird mit uns? Mit uns beiden?“
    Er sah sie voll an und lächelte. Es war ein Lächeln ähnlich dem Mankows, als dieser die Tschenkowska anblickte.
    „Was soll aus uns werden, Jane? Nichts anderes als die Stammeltern und Urahnen eines neuen Menschengeschlechts. Ich glaube nicht, daß unser Schicksal einmalig in der kosmischen Geschichte ist. Wer weiß, wer einst die Erde fand und sie zu unserer Heimat machte!“
    Sie starrte ihn an, und eine feine Röte überzog ihre leicht gebräunten Wangen. Dann wandte sie sich ab und schritt langsam zu dem Zelt hinab, das sie gemeinsam mit Maria Eberbach bewohnte.
    Bewohnt hatte!
    Auch am fünften Tage kamen Kennedy, Haller und Maria Eberbach nicht von ihrer Forschungsreise zurück.
     
    „Sie werden sich verirrt haben“, vermutete Lin Fuu, als sie am sechsten Tage überlegten, was sie tun könnten, die Teilnehmer der Expedition zu retten. Keiner zweifelte daran, daß sie sich in ernsthafter Gefahr befanden. Lebensmittel würden nicht so schnell knapp werden, da sie sich von Wild und Pflanzen ernähren konnte. Um so seltsamer schien es, daß sie nicht zurückkamen, und die einzige Erklärung blieb, daß ihnen ein Unglück zugestoßen war.
    „Verirrt auf keinen Fall“, wies Hal die Vermutung des Chinesen zurück. „Der Kanal ist ein unfehlbarer Wegweiser.“
    Mankow nickte zustimmend.
    „Nein, sie können sich nicht verirrt haben. Haller ist ja ein ganz netter und passabler Bursche, aber er hat einen Nachteil: Er ist in bezug auf Pflanzen ein Fanatiker. Ich bin fest davon überzeugt, daß er irgend etwas entdeckt hat, das eine Rückkehr ins Lager verzögert. Er denkt sich weiter nichts dabei, bestimmt nicht, aber er überlegt auch nicht, daß wir uns Sorgen um ihn und seine Begleiter machen. Übrigens scheint er sich gut mit Maria Eberbach zu verstehen.“
    „Warum auch nicht“, meinte Pawlowa mit einem Seitenblick auf Mankow, was Hal schmunzelnd zur Kenntnis nahm. „Wenn wir für immer hierbleiben müssen, wird die Auswahl nicht allzu groß sein.“
    „Ich befürchte“, sagte der weise Lin Fuu mit undurchdringlichem Gesicht, „daß wir recht bald jemanden benötigen, der die Aufgabe des Geistlichen übernimmt. Unseren Toten durch Formalitäten nachzutrauern, halte ich in unserer Lage für unangebracht. Das Leben geht weiter.“
    Mankow sah Pawlowa an, und dann Hal und Jane Weißfeld.
    „Ich glaube, unser Philosoph aus dem Orient hat nur allzu recht“, nickte er und schritt zu der offenen Luke des Schiffes, um nachdenklich über die einsame Landschaft des Mars zu schauen. Das also würde ihre Heimat sein, diese Tundra mit dem kärglichen Leben, dieser See mit dem seltsamen Wasser und dieses niedrige Gebirge mit den Resten eines zerstörten Raumschiffes.
    Er wandte sich um.
    „Ich bin dafür, daß wir unter allen Umständen versuchen, mit Hilfe des vorhandenen Materials ein Fahrzeug zu konstruieren, mit dem man verhältnismäßig schnell vorankommt. Irgendwie muß sich unser Treibstoff doch noch verwerten lassen. Machen wir schnell! Und dann werden wir mit diesem Fahrzeug eine zweite Expedition aussenden, die den Spuren der ersten folgt. Wir müssen unbedingt Klarheit über das Schicksal unserer Freunde erhalten.“
    Hal blieb skeptisch.
    „Glaubst du, daß es uns gelingen wird, ein solches Fahrzeug zu bauen, Mankow? Und was ist mit dem Treibstoff? Ich glaube, er hat seine Kraft und Energie verloren.“
    Mankow schüttelte den Kopf.
    „Nicht der Treibstoff, nur die Magnete der Aggregate und die anderen elektrischen Einrichtungen haben ihre Eigenschaften verloren. Der Treibstoff liefert die Energie wie vorher, aber in den Spulen verliert sie sich. Wie und wohin – das wissen wir nicht.“
    Sie machten sich sogleich an die Arbeit, und es war nicht besonders schwierig, aus verschiedenen Teilen des russischen Raumschiffes und aus den Ersatzteilen, die Hal zur Verfügung standen, einen reichlich primitiv wirkenden Wagen zu bauen, dessen Motor auf dem Prinzip des Verbrennungsantriebes beruhte.
    Am anderen Tage unternahm Hal eine Probefahrt und umrundete mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit von etwa 30 km/st den See. Mankow empfing ihn lachend, und man beschloß, noch am selben Tage zu einer Suchexpedition aufzubrechen.
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