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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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Denkvermögen hat ziemlich gelitten, seit du dein Gesicht hast liften lassen.«
    Cher springt von ihrem Sitz wie ein Mungo, bereit, auf Tallulah loszugehen, doch Tony schafft es, ihren Arm zu packen und sie wieder nach unten zu drücken. »Meine Damen... das ist keine Art, Will die Ehre zu erweisen.«
    Cher und Tallulah funkeln sich böse an.
    Nach der Werbung wird zu den Nachrichten zurückgeschaltet, und neben dem Moderator sitzt jetzt der Fernsehpsychologe - diesen Typen schleppen sie jedes Mal an, wenn es in den Nachrichten um Killer geht. Ich habe ihn eine Weile nicht gesehen, und mir fällt auf, dass die Haut in seinem Gesicht etwas straffer sitzt und sämtliche Zähne mit Jacketkronen überzogen sind. Er sieht mindestens zehn Jahre jünger aus. Die Clubmitglieder kennen den Psychologen, finden ihn saukomisch und amüsieren sich köstlich über seine bescheuerten Theorien und lächerlichen Täterprofile.

    MODERATOR: Ich habe hier ein Exemplar des Buches Ra-Ra-Ra der Sonnengott , das das Opfer verfasst hat, und ich glaube, Sie möchten etwas dazu sagen?

    (Der Fernsehpsychologe nimmt vom Moderator das Buch entgegen und öffnet es an einer markierten Stelle.)

    PSYCHOLOGE: Zunächst möchte ich Sie aufmerksam machen auf eine besonders glühende -

    MODERATOR: (lacht) Glühend. Sehr gut.

    PSYCHOLOGE: (ernst) Wie bitte?

    (Der Moderator merkt, das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Witze ist.)

    MODERATOR: Entschuldigung. Fahren Sie fort.

    (Der Psychologe wirft dem Moderator einen strengen Blick zu, bevor er sich wieder Richtung Kamera wendet.)

    PSYCHOLOGE: Insbesondere diese Stelle könnte Aufschluss darüber geben, warum Turner Turner III umgebracht wurde.

    Ich weiß, dass jeder im Club am liebsten auf der Stelle anrufen würde, um dem Sender mitzuteilen, dass Turner Turner III nicht Williams richtiger Name ist, das war nur ein Pseudonym. Nur
Will konnte sich so einen bescheuerten Namen ausdenken. Schließlich schaffe ich es, mich bei der Kellnerin bemerkbar zu machen, und signalisiere ihr, dass ich ein Bud möchte.

    PSYCHOLOGE: (liest) »Es ist meine Überzeugung, dass die Menschheit von der Angst vor der immerwährenden Nacht angetrieben wird. Die Sonne ist unser Freund und unsere Inspirationsquelle - unsere Zuflucht vor dieser ständigen Bedrohung. Das perfekte Leben bestünde aus einem permanenten Sonnenaufgang rum um den Globus, ohne Nacht, und damit ohne die Notwendigkeit, sich mit den Konsequenzen des Todes auseinanderzusetzen.«

    (Der Psychologe klappt das Buch zu und blickt zum Moderator, der offensichtlich nicht ein Wort verstanden hat.)

    PSYCHOLOGE: Ich glaube, dass jemand das gelesen und beschlossen hat, ihn zu töten.
    »Wenn ihn jemand getötet hat, dann wahrscheinlich sein Verleger.«
    Ich lache laut auf, denn die Bemerkung kam von Chuck Norris, und ich kann nicht anders. Ich kreische los wie eine gestörte Hyäne, sobald Chuck einen Spruch vom Stapel lässt. »Stimmt, seine Bücher sind einfach grottenschlecht.«
    Betty wirft mir einen frostigen Blick zu, und ich bin froh, dass die Kellnerin ihren Arm dazwischenschiebt, als sie das Bud abstellt. Chuck
zwinkert der Kellnerin kurz und freundlich zu, und sie fühlt sich geschmeichelt.
    »Ich schätze, seine Mutter hat es getan.« James Mason ist ein ruhiger Mann, der nicht viel redet und ungern in der Öffentlichkeit spricht. Das überrascht mich, denn James ist Verteidiger, und man könnte eigentlich erwarten, dass er sehr viel aggressiver und lauter auftritt. Ich habe mich oft gefragt, wie viele Menschen dieser unglaublich schüchterne Mann in seiner zwanzigjährigen Karriere wohl erfolgreich verteidigt hat. Ich schätze, ungefähr zwei. »Will hat mir erzählt, dass er ein Buch über sie schreiben wollte. Zum Teil autobiografisch. Vielleicht hat sie einen ersten Entwurf gelesen und mochte ihn nicht.«
    »Da könnte was dran sein, Mr. Mason.«
    James ist so verblüfft, tatsächlich etwas Vernünftiges gesagt zu haben, dass er fast vom Stuhl fällt. »Das war eigentlich Mutters Idee...«
    Cher fährt fort: »Wir dürfen nicht vergessen, dass Mr. Holden eines unserer wenigen Mitglieder war, das seine Mutter nicht umgebracht hat.«
    »Noch nicht.« Chuck macht seinen mauen Witz von eben wieder gut, und erneut muss ich lachen.
    »Ich sehe das genauso wie Cher. Wer weiß schon, ob Mama nicht den Spieß umgedreht hat?« Allmählich kapiert Betty, wie das hier läuft, sie fühlt sich inzwischen sehr viel wohler bei uns. Sie trägt ihr

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