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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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bislang noch nicht einmal Zeit gehabt, Sylvie zu besuchen.
    Wieso, um Himmels willen, hatte er sich bloß von Morty beschwatzen lassen? Was konnte er jetzt nur tun? Am liebsten hätte er Morty den Hals umgedreht. Er hörte ihn keuchen. Der Idiot quasselte immer noch.
    »Also, rufen Sie Ihren Makler an, und sagen Sie ihm, daß er verkaufen soll. Ich werde Sie entschädigen, das verspreche ich. Aber rufen Sie jetzt an.«
    »Ja. Klar.« Nach dem Gespräch saß Aaron da, strich sich mit der Hand nervös über die schweißbedeckte Stirn. Dieser Bastard Gil Griffin war einfach unmöglich. Tanzt auf zwei Hochseilen gleichzeitig. Und diesen Ewell hat er auch in der Tasche. War doch klar, daß Morty da den Dummen spielen mußte, aber er selbst auch, wie ihm schmerzlich bewußt wurde. Nun, er würde sofort John Reamer bei Federated Funds anrufen.
    Er sprang aus dem Bett. Aber es war immer noch erst zwanzig vor acht. Bevor Reamer nicht im Büro war, konnte er gar nichts tun. Also ging er unter die Dusche.
    Als er damit fertig war, war es erst fünf vor acht. Er zog sich an und brühte sich eine Kanne Kaffee. Als er die Tasse hob, zitterte seine Hand, und er senkte sie abrupt. Ein Blick auf seine Uhr zeigte erst Viertel nach acht.
    Trotz seiner vibrierenden Nerven trank er eine Tasse Kaffee nach der anderen. Er hatte Mordvisionen. Aber wen sollte er umbringen? Morty, Gil, Sylvie oder sich selbst? Zum Teufel, so schlimm war es nun auch wieder nicht. Reiß dich zusammen. Versuch, die Dinge richtig zu sehen. Um fünf vor neun gelang es ihm endlich, Reamer in seinem Büro zu erreichen.
    »John? Aaron Paradise.«
    »Ja bitte, Aaron?« Die Stimme des Finanzmaklers klang kühl. Wahrscheinlich eingeschnappt, daß ich diese Sache an ihm vorbei gemacht habe. Nun, das würde er schon zurechtbiegen. Wenn es darauf ankam, hatte er noch jeden um den Finger gewickelt.
    »John, ich habe mich ein wenig verkalkuliert. Könnten Sie die Morty-Aktien verkaufen und dafür wieder Wertbriefe besorgen?«
    »Das würde ich sehr gerne. Aber das kann ich nicht. Annie hat mich angerufen, und sie ist hier ganz eisern. Anscheinend hat sie von der ganzen Angelegenheit nichts gewußt. Genau wie ich.« Das kam ausgesprochen unterkühlt. »Offen gesagt habe ich hier nicht aufgepaßt. Wie auch immer, ohne ihre Zustimmung läßt sich da jetzt gar nichts machen. Oder hat sie schon zugestimmt, Aaron?«
    Aaron bemühte sich, geordnet zu denken. Wie hatte Annie das nur herausbekommen? Himmel, ja, die Kontoauszüge! Er hätte sie vorher sprechen sollen. Seit drei Tagen hatte er ihre Anrufe nicht beantwortet. Sollte er versuchen, John zu bluffen? Doch er spürte, daß er damit keinen Erfolg haben würde. Aber hatte Morty nicht gesagt, die Aktien würden in den Keller gehen? Wieviel Zeit blieb ihm da noch?
    »Nein. Aber sie wird zustimmen. Ich möchte, daß die ganzen Aktien so schnell wie möglich verkauft werden. Sie wird Sie gleich zur Bestätigung zurückrufen.« Du kaltschnäuziger Bastard. Er verwarf den Gedanken, Gil anzurufen. Statt dessen wählte er ihre alte Nummer. Es klingelte. Einmal, zweimal, drei, vier, fünfmal … Aaron stellte sich vor, wie die vier Anschlüsse in der leeren Wohnung schrillten. Wo, um Himmels willen, war sie bloß? Schlief sie woanders? Gab es einen anderen Mann? Unmöglich. Aber wo war sie? Wie lange würde er brauchen, um sie zu finden? Und was passierte inzwischen mit den Aktien?

11
Scheidung
    Elise saß an ihrem Schreibtisch, den zerknüllten Brief von Larry Cochran vor sich. Sie strich ihn glatt und las ihn noch einmal.
    Sehr geehrte Mrs. Elliot,
    ich habe Sie kürzlich im Carlyle kennengelernt, und ich muß Ihnen einfach schreiben, um Ihnen zu sagen, wie viel mir die mit Ihnen verbrachten Stunden bedeutet haben. Ich habe jedoch etwas getan, das mir außerordentlich leid tut. Umständehalber war ich gezwungen, Ihr Foto zu verkaufen. Seither habe ich an der hier beigefügten Anlage gearbeitet, zu der Sie mich inspiriert haben. Es ist ein Drehbuch von mir. Ich hoffe, daß Sie es gut finden und mir vergeben, obwohl ich beides nicht erwarten darf.
    Larry Cochran
    Zum zehnten Mal zerknüllte sie den Brief. Was sollte sie tun? Wollte er sie erpressen? Ganz bestimmt wußte er von ihrer bevorstehenden Scheidung. Drohte er ihr? Wollte er Geld? Gab es noch mehr Fotos? Fotos von ihnen beiden im Carlyle. Wenn sie sich nur daran erinnern könnte. Wieviel hatte sie damals getrunken?
    Sie bekam Kopfschmerzen, diese gräßlichen, mit den

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