Der Club der Teufelinnen
das … Sie dachte an Larrys Umarmung. Ehrlich gesagt, dachte sie oft daran, und auch daran, was er zu ihr gesagt hatte. Sie wurde rot. »Ja, doch …«
»Dann möchtest du vielleicht, daß ich das Filmskript einmal meinem Mann an der Westküste zuschicke.«
»Ach, das … Nein, eigentlich … Ich meine, ich habe es noch nicht einmal angeschaut. Ich dachte …«
»Elise!« Jetzt klang er schockiert. »Was hast du gedacht, wie ich reagieren würde? Ich muß doch sehr bitten!« Aber seine Augen funkelten; er lachte auf, und sie fiel in sein Lachen ein.
»Da gibt es noch etwas, Onkel Bob.« Sie erzählte ihm kurz vom Club der Exfrauen und von ihren Plänen.
»Ein lobenswertes Unterfangen, meine Liebe. Hört sich ganz witzig an. Ich habe schon immer etwas gegen Männer gehabt, die meinen, daß sie sich ihren Frauen gegenüber alles erlauben können. Und Gil Griffin steht seit langem auf meiner persönlichen Abschußliste. Jack Swann, Cynthias Vater, und ich waren Freunde. Gute Freunde.«
Onkel Bob zeigte sich hilfsbereit. »Ich nehme zwar nicht an, daß ich ein Mitglied eures Clubs werden kann, aber ich stehe auf eurer Seite.«
Sie berichtete von ihrem Plan. »Wir haben schon einen Tip in bezug auf Gil bekommen. Er beabsichtigt die Übernahme von Mitsui Shipping. Wir konnten Lally Snow zwar nicht dafür gewinnen, Gil und Mary abzuweisen, aber Annie konnte Shelbys Aufnahme in die Junior League verhindern, und Brenda meint, daß sie etwas gefunden hat, um Morty die Daumenschrauben anzusetzen. Ich glaube, es läuft ganz gut.«
»Mitsui Shipping? Das hat Stuart Annie gesagt? Etwas ausgefallen, würde ich meinen. Aber interessant.«
Sie nickte. »Wollen wir nicht bündelweise Aktien kaufen, solange ihr Kurs so niedrig ist? Sobald herauskommt, daß Gil an Mitsui interessiert ist, werden sie steigen.« Elise gestattete sich ein leises Lächeln. »Dann gewinnen wir auch etwas.«
»Eine gefährliche Sache, aber interessant. So ähnlich wie Riesenwellenreiten. Dabei muß man drei wichtige Punkte abschätzen können: den höchsten Punkt, den niedrigsten Punkt und den, wo man raus muß.« Er schwieg kurz. »Es hat sich so mancher schon den Hals dabei gebrochen.«
»Darüber bin ich mir im klaren, Onkel Bob. Ich bin keine Anfängerin.«
»Nein, bestimmt nicht.« Er lachte. »Du hast in Geldsachen immer einen gesunden Menschenverstand bewiesen. Ich werde meinen Mann in der Wall Street das einmal überprüfen lassen, und wenn es Sinn macht, werde ich auch mit meinem ganzen Gewicht einsteigen. Was meinst du?«
»Großartig. Einfach großartig.« Er war wunderbar und so verläßlich.
»Übrigens habe ich eine kleine Neuigkeit über Bills neue Freundin Phoebe van Gelder erfahren. Möchtest du es hören? Vielleicht ist das etwas für euren Club.«
»Onkel Bob, die Zeiten sind vorbei, wo mich Bills Frauengeschichten aufregen konnten. Was gibt's?« Sie lehnte sich zurück. Hoffentlich war es etwas Brauchbares.
»Kürzlich bin ich Wade van Gelder im University Club begegnet. Du kennst ihn, Elise. Er ist Phoebes Onkel. Jedenfalls hat er mir erzählt, daß die ganze Familie wegen ihres Drogenkonsums aus dem Häuschen ist.«
Elise lächelte. »Die Neuigkeiten verbreiten sich wirklich schnell.« Sie hatte ihrem Arzt gegenüber eine Bemerkung fallen lassen. »In der Tat, sie braucht so viel Kokain, daß man sie eigentlich in eine Drogenklinik bringen müßte.«
»Genau das haben die Eltern auch vor.« Onkel Bob beobachtete, wie Elise darauf reagierte.
»Das ist wirklich eine gute Nachricht. Das muß ich den anderen erzählen. Brenda sagt immer: ›Worüber man spricht, trifft auch ein.‹«
Er sah sie an. »Und nun möchte ich dich um einen Gefallen bitten. Es ist etwas, das mir am Herzen liegt. Es betrifft meine Frau.«
»Alles, was du möchtest. Das weißt du doch.«
»Also, Bette hat Probleme mit einigen von den Gesellschaftsdämchen. Du weißt schon, Lally Snow und so. Ich weiß nicht, warum sie ihr immer noch die kalte Schulter zeigen. Lally Snow hat mehr Schwänze gelutscht als meine Bette, und ich wette, mit weniger Erfolg. Ich selbst wäre eher froh, wenn sie nicht mehr mit mir sprechen würde. Aber Bette fühlt sich davon getroffen, und das wieder trifft mich. Sie ist ein wirklich liebes Mädchen. Und von mir aus soll sie gerne Wohlfahrtsbälle veranstalten, wenn ihr das Spaß macht. Aber diese Weiber lassen sie einfach nicht.«
Elise nickte. »Was kann ich tun?«
»Versuch, Bette den Vorsitz in einem
Weitere Kostenlose Bücher