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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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hinzugeben. »Denn das tut gut.« Jedenfalls solange sie dies gemeinsam taten.
    Er stieg aus dem Fahrstuhl und klingelte ungeduldig an ihrer Studiotür. Er hörte sie geschäftig herumräumen. Er klingelte wieder, länger. Endlich flog die Tür auf, und ein wenig atemlos fiel ihm Phoebe begeistert um den Hals.
    »Was hat dich denn aufgehalten, Kleines?« murmelte er in ihren samtigen Hals.
    Sie stieß ihn leicht zurück. »Ich wollte nur sicher sein, daß meine Arbeit völlig zugedeckt ist. Du darfst es noch nicht sehen. Erst wenn es vollendet ist.«
    Sie zog ihn in den riesigen Arbeitsraum. Er blickte auf eine mit Laken bedeckte Fläche, die einen Großteil des Raumes einnahm.
    »Was ist das? Woran arbeitest du?« fragte er mit vorgetäuschtem Interesse, als er zu dem Tisch trat, auf dem ein wildes Durcheinander von Arbeitsutensilien, Wodka- und Tequilaflaschen herrschte.
    »An meinem bislang besten Werk. Finde ich jedenfalls.« Sie zögerte kurz. »Mach mir bitte auch einen Drink.«
    Schnell machte er ihr einen Wodka mit Eis zurecht und ließ sich auf den übergroßen Futon in einer Ecke fallen.
    »Komm her.« Er griff nach ihr und zog sie zu sich herab. »Wessen kleines Mädchen bist du?« fragte er mit kehliger Stimme.
    Doch Phoebe sprang auf. »Warte, noch nicht. Nimm deinen Drink und komm mit.«
    Das übliche Ritual begann. Die gemeinsame heiße Dusche, noch mehr Wodka mit Eis, einige Linien Schnee zur Verstärkung der Erregung und dann schließlich das Tableau.
    So hatten sie es viele Male gehalten, seitdem Phoebe seine besonderen Bedürfnisse erraten hatte, jedesmal gab es Verbesserungen, und immer endete es auf die gleiche Weise.
    Schließlich hielt er sie immer in eine Ecke gepreßt, so wie er und sie es gern hatten, und fragte sie wieder: »Wessen kleines Mädchen bist du?«
    Und sie antwortete wie immer, so wie ein kleines Mädchen, das auf dem Schoß seines Vaters Hoppereiter spielt. Sie hatte ihn ganz in der Hand. Rittlings auf ihm, ihre flache Brust schweißglänzend, sein Glied tief in ihrem fast völlig haarlosen Körper, bewegte sie sich langsam. »Ich bin Papas kleines Mädchen. Papa, Papa.« Dieser einfache Satz war das Stichwort für ihren gemeinsamen, genau aufeinander abgestimmten Orgasmus geworden. Sie hatte ihn ganz und gar in der Hand, und er wußte es.

12 Abmachungen
    Am Tag nach Halloween, als sie ihren ersten Scheck über anderthalb Millionen von Morty erhalten hatte, war Brenda zumute, als ob sie im Lotto gewonnen hätte. Und sie würde noch einen bekommen! Sie konnte es kaum fassen. Am liebsten wäre sie jemandem um den Hals gefallen.
    Statt dessen küßte sie den Scheck und tanzte damit durch die Wohnung – bis sie sich dabei im Spiegel erblickte. Sie blieb stehen. Der Vergleich zu den tanzenden Nilpferden in Fantasia war einfach nicht zu übersehen. Andererseits begannen die Stunden mit Bernie und seinem Zwilling erste Wirkung zu zeigen. Vielleicht war sie nur noch ein kleiner Elefant. Aber sogar der Gedanke an ihr Gewicht konnte ihr an einem Tag wie diesem die Laune nicht weiter verderben.
    Sie stellte sich eine Woche im Hotel Sacher in Wien vor, umgeben von Bergen warmen, pikant gewürzten Kartoffelsalats mit Kalbsschnitzeln, Sachertorte und Apfelstrudel mit frischer Schlagsahne. Sie umschlang sich mit den Armen bei der Vorstellung all dieser Geschmäcker und Düfte. »Zum Teufel noch mal. Warum nicht zwei Wochen?«
    Aber ihr Gewicht! Für einen Augenblick ernüchtert, dachte sie: Vielleicht eine Woche Sacher und eine Woche Hungerkur. Nein, das war nicht sehr amüsant. Düster sah sie vor sich hin. Aber wieso so düster? Schließlich standen ihr Zeit und Geld in rauhen Mengen zur Verfügung. »Gut, dann zwei Wochen Sacher und eine Woche Hungerkur. Das ist mein letztes Angebot«, sagte sie laut.
    Sie rief Annie an. Die würde sich mit ihr freuen. Sie hatte Annie richtig liebgewonnen. Gut verstanden hatten sie sich schon immer, aber in der letzten Zeit war ihr Verhältnis noch tiefer und wärmer geworden, wie eine echte Freundschaft.
    Beim zweiten Klingeln hob Annie ab. »Hey, Mädchen, ich bin reich«, verkündete Brenda. »Rat mal, was der Postbote gemacht hat, aber keine schmutzigen Fantasien bitte.« Sie lachte. »Ich habe Mortys Scheck erhalten, den mit den vielen Nullen. Jetzt weiß ich, was es heißt, wenn von runden Zahlen die Rede ist.« Sie hielt kurz inne, wartete auf eine Bemerkung, und als keine kam, fuhr sie munter fort: »Und weißt du, was das Beste ist? Der Gedanke

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