Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
Vom Netzwerk:
Gespräch ab, dachte er. Und Phoebe ganz besonders. Ich kann einfach nicht zulassen, daß man sie mir nimmt.
    Stirnrunzelnd hub Wade schließlich an: »Da gibt es noch etwas, Bill. Wie Sie wissen, sind die van Gelders seit Generationen mit den Elliots befreundet, haben Geschäfte mit ihnen gemacht und untereinander geheiratet. Wir machen uns nicht unerhebliche Gedanken darüber, wie es Elise nach der Scheidung ergehen wird.« Bill spürte Wades bohrenden Blick und daß es sich hier um eine echte Besorgnis handelte.
    »Ich bewundere und respektiere Elise, und auf meine Weise liebe ich sie auch. Ich versichere Ihnen, daß ich sie nicht im geringsten verletzen möchte. Ich werde nicht einen Pfennig von ihr nehmen. Die einzigen Wertsachen, über die ich verfüge, sind meine Sammlungen – die Imari, die Münzen, meine Musketensammlung und natürlich die mittelalterlichen italienischen Rüstungen. Ich habe Elise gebeten, sie für mich nach ihrem Belieben zu verkaufen und mir den Nettoerlös, nach Abzug aller Unkosten, zu überweisen. Sie ist damit einverstanden. Ich habe nicht die Absicht, finanziell von unserer Ehe zu profitieren.« Bedeutungsvoll zogen sich seine Brauen zusammen. »Schließlich bin ich ein Ehrenmann.«
    Wade lächelte breit.
    »Und ich bin sicher, Wade, daß ich Ihnen nicht zu sagen brauche, daß ich über ein nicht unerhebliches eigenes Einkommen verfüge. Schließlich bin ich Teilhaber bei Cromwell Reed.«
    »Mir scheint, Bill, Sie tun genau das richtige.« Mit diesen Worten griff Wade hinüber zu seiner Zigarrenkiste. Bill eine Zigarre anbietend, fuhr er fort: »Wenn Sie mir versichern können, daß Elise nicht dadurch gedemütigt wird, Ihnen bei der Scheidung eine Abfindung zu zahlen, und wenn Sie bereit sind, einen entsprechenden Ehevertrag zu unterzeichnen, sehe ich keine weiteren Gründe seitens unserer Familie, die gegen Ihre Verbindung mit Phoebe sprechen.«
    Wade schnitt das Ende seiner Zigarre ab und reichte Bill den Zigarrenabschneider, gab sich Feuer und fuhr nach einigen Zügen fort: »Willkommen in unserer Familie, Bill.«
    Bill stieß eine große Rauchwolke aus. Seiner Meinung nach war es die beste Zigarre, die er jemals geraucht hatte.

13
Der Besuch
    Der Verlust von Sylvies Treuhandfonds und Aarons Schuld daran hatte zumindest einen positiven Effekt: Annie war wütend, und es war ihr bewußt, daß diese Wut Energie bedeutete – Energie, die ihr helfen würde, endlich zu handeln. Heute würde sie Gil Griffin aufsuchen und sich dann mit Jerry Loest zum Lunch treffen, um herauszufinden, wie es finanziell um die Agentur bestellt war. Sie mußte wissen, woran sie war.
    Es mochte eine Zwangsvorstellung sein, aber sie konnte an nichts anderes denken als an ihren Besuch bei Gil Griffin. Sie kaute ihr Frühstück, ohne zu wissen, was sie eigentlich aß. Sie mußte erst wieder auf ihren Teller schauen, um sich zu erinnern.
    Vielleicht hätte sie Elise davon erzählen sollen, was Aaron mit Sylvies Fonds getan hatte, aber sie hatte sich einfach nicht dazu überwinden können. Brenda verachtete ihn bereits. Elise konnte sie das nicht auch noch sagen, denn in ihren Kreisen tat man so etwas einfach nicht. Das war ausgesprochen schmutzige Wäsche, und es zeigte sie zudem alle in übelstem Licht: sie als Opfer, Aaron als Minderbemittelten und Gil als Gauner. Sie mußte einfach versuchen, das wieder geradezubiegen.
    Annie verspürte eine ungewohnte Müdigkeit, als sie sich für diesen Gang fertig machte. Sie war dankbar für den Komfort von Hudsons Limousine und den Schutz, den er gegen alles Unerquickliche bedeutete, bevor sie dessen Personifikation in Gestalt von Gil Griffin gegenübertrat. Aber jetzt kann ich mir Hudson bald nicht mehr leisten. Was wird dieser Tag bloß kosten?
    Im Gebäude der Federated Funds stand Annie zwar auf der Liste der angemeldeten Besucher, mußte aber trotzdem fast eine halbe Stunde auf Gil warten. Sie war nervös, und die Klimaanlage ließ sie bis ins Mark gefrieren. Lustlos blätterte sie in der neuesten Business Week .
    Schließlich schenkte die Empfangsdame Annie ein angespanntes Lächeln. »Mr. Griffin kann Sie jetzt empfangen. Mrs. Rogers wird Sie zu ihm führen.« Eine ältere Frau war erschienen und geleitete sie durch die stille, blau ausgelegte Halle.
    Annie war nie zuvor in Gils Büro gewesen, und die Größe des Raumes verblüffte sie. Glaswände wiesen nach Süden und Osten und gewährten eine atemberaubende Aussicht über den Hafen von Manhattan. Sie

Weitere Kostenlose Bücher