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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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die Wölfe in den Nebentischen nach seinen Hacken schnappen. O ja, er hatte sie beide reich gemacht, und als Gegenleistung hatte Morty ihn bluten lassen. Heute mußte er zwei Sachen regeln: einmal die Zusage von Morty, daß er seinen Werbeaufwand vergrößern würde, und dann die Bestätigung, daß Morty für die Verluste aufkommen würde, die er seinetwegen erlitten hatte.
    Beides brannte ihm auf den Nägeln. Er wankte noch von dem Schlag, den der Verlust des Federated-Auftrags für ihn bedeutete. Deren Referent für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit hatte ihm keinerlei Begründung für diesen Schritt gegeben. Und Gil Griffin rief nicht zurück. Eine Eiswand schien sich zwischen Federated und seiner Agentur errichtet zu haben. Morty mußte sein Auftragsvolumen unbedingt verdoppeln, um ihm den Verlust durch Federated auffangen zu helfen. Verdammt, ich brauche Morty, um alle meine Verluste abzudecken.
    Und dafür bedurfte es schon einiger Kniffe. Nun ja, man würde diesen Mistkerl ein bißchen um den Bart gehen und dann versuchen, aus ihm herauszuholen, was nur irgend ging. Immerhin war Erntedank-Zeit, und sogar Morty sollte in die entsprechende Stimmung zu bringen sein. Und außerdem, dachte Aaron, bin ich ein Phönix, immer bereit, wieder neu aus den Ruinen eines Zusammenbruchs aufzusteigen. Doch statt des sonst üblichen Adrenalinstoßes kam diesmal nur ein müdes Tröpfeln zustande. Vielleicht war er ein etwas flügellahmer Phönix.
    Leslie hatte die Nachricht von dem Verlust durch die Morty-Aktien nicht gerade besonders gnädig aufgenommen. Genauer gesagt, war sie ziemlich wild geworden. Aaron war durchaus bereit, sich selbst gegenüber zuzugeben, daß er sich wie ein Trottel verhalten hatte, aber nicht Leslie gegenüber. Und ganz bestimmt war er nicht bereit, sich als solchen bezeichnen zu lassen.
    Annie war wild vor Wut gewesen. Natürlich, das war zu erwarten. Sie hatte damit gedroht, Gil Griffin aufzusuchen und Krach zu schlagen und sich einen Rechtsanwalt zu nehmen. Er hatte ihr versprochen, innerhalb eines halben Jahres das Geld wieder zu beschaffen. Das Problem war nur, daß er nicht recht wußte, wie.
    Er schaute hinüber zu Morty. Dieser fette Mistkerl. Wie lange mochte es wohl immer dauern, alle diese Kinne zu rasieren. Aber Morty war nun einmal seine letzte Hoffnung. Wenn es ihm gelänge, den Umsatz zu verdoppeln und den Verlust wieder gutzumachen, würde er die Sache mit Annie regeln können, Jerrys Anteil übernehmen und außerdem bei Leslie wieder alles ausbügeln. Er fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte. Wie er es haßte, derart von anderen abhängig zu sein. Aber er war ein Phönix, rief er sich noch einmal ins Gedächtnis. Er würde diesen Affen dazu bringen, das zu tun, was er von ihm wollte, und dabei vielleicht auch Chris eine kleine Lektion darin erteilen, wie man so etwas zuwege brachte.
    »Deshalb habe ich einen Sprung ins kalte Wasser tun müssen, weil dieser Mistkerl Ewell den Artikel da geschrieben hat. Aber das Geschäft läuft großartig. Es ist schon alles in Ordnung. Und Shelby ist begeistert von ihrer neuen Ausstellung. Wie steht's bei Ihnen?«
    »Nichts besonderes.« Aaron lächelte und schnitt das recht blutige Roastbeef an, das er bestellt hatte. »Außer, daß wir über ein größeres Werbe-Budget für das kommende Jahr sprechen müssen, Morty. Wie Sie wissen, ist die einzige Möglichkeit, reich zu bleiben, die, noch reicher zu werden.« Er sah hinüber zu Chris und zwinkerte ihm zu. Chris schaute gebührend beeindruckt drein.
    Morty schob sich eine Ladung von seinem Yorkshire-Pudding in den Mund, ohne sich um das Fett zu kümmern, das ihm über das Kinn lief. »He, Sie waren mir immer sympathisch. Habe ich Sie jemals im Stich gelassen? Sie können sich auf mich verlassen.« Er zeigte mit seiner Gabel auf Aaron und sagte zu Chris gewandt: »Ihr Vater und ich, wir beide sind ein gutes Team. Und zusammen werden wir beide noch reicher werden.« Morty wandte sich wieder seinem Essen zu, während Chris sich entschuldigte, um sich die Hände waschen zu gehen.
    Aaron nutzte diese Gelegenheit und begann wesentlich unbekümmerter, als ihm zumute war. »Was uns zu einer anderen Sache bringt. Wir müssen über die Deckungskäufe reden, die ich für Sie getätigt habe. Darüber haben wir bislang noch nicht ausführlicher gesprochen, Morty.« Er legte sein Besteck nieder. »Diesmal bin ich baden gegangen, auf Ihr Anraten hin.«
    »Also wirklich, ich kann Ihnen nicht helfen, wenn Sie

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