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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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mit seinem Schwulenkram. Auf jeden Fall war es besser für den, fertig zu sein, wenn sie aus Japan zurückkehrten.
    Gil durchquerte das riesengroße Schlafzimmer und trat zu dem Walnußtablett, auf dem einige Kristallkaraffen und geschliffene Gläser standen. Er goß sich zwei Finger breit Scotch ein und öffnete den Eisbehälter. Er traute seinen Augen nicht. Kein Eis, nur etwas lauwarmes Wasser. Vier Angestellte, den Butler nicht mitgezählt, und sie brachten es nicht zuwege, daß der Behälter mit Eis gefüllt war! Er läutete nach Prince.
    Als er sich vom Klingelknopf abwandte, sah er unwillkürlich aus dem Fenster. Ihn schwindelte. Hastig trat er einen Schritt zurück. Verdammt, eigentlich sollte er das mittlerweile im Griff haben. Und die nächsten achtzehn Stunden, eingezwängt in eine Aluminiumröhre durch die Stratosphäre sausend, in zehntausend Metern Höhe … Das war noch so eine Schwäche, die er krampfhaft verborgen zu halten bemüht war. Lieber nicht daran denken. Und schließlich würde Mary dabei sein. Sex im Flugzeug, heimlich, immer mit der Gefahr, entdeckt zu werden, machte ihn an und ließ ihn seine Angst vorm Fliegen vergessen. Er holte tief Luft und blickte aus dem Fenster.
    Die Aussicht war gerade jetzt einfach unvergleichlich. Die Sonne ging hinter dem Central Park und den Hochhäusern dahinter unter, und man konnte den gesamten Park überblicken. Es war geradezu atemberaubend, mit den von der untergehenden Sonne angestrahlten majestätischen Gebäuden.
    Er vernahm ein Geräusch und wandte sich um. Mary trat ein, hinter ihr Prince, der eine Bergdorf-Einkaufstüte trug. Noch mehr Plunder. Wieder stieg der Ärger in ihm hoch. Kalt schaute er beiden entgegen.
    »Eis.«
    »Verzeihung«, entschuldigte sich Prince.
    »Hallo«, Mary lächelte.
    Sie war eindeutig guter Laune, und das machte ihn nur noch ungehaltener. »Wo sind die Koffer?« Seine Stimme war ruhig, so wie immer, aber sie konnte die Schärfe darin sicher hören.
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich bin nicht Cynthia, Gil. Frag Prince.«
    Er ließ es ihr durchgehen. Jetzt war nicht der rechte Augenblick, obwohl er spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Mary schwieg. Er konnte sehen, daß sie nahezu platzte vor irgendeiner Neuigkeit.
    »Ich habe ein paar gute Nachrichten«, fing sie an. Gil seufzte.
    Prince kehrte mit einem Kübel Eis und einem Tablett mit Knäckebrot zurück, das Gil gerne aß, sowie ein Stück Explorateur-Käse. Er stellte alles auf einen niedrigen Tisch vor dem Sofa, sozusagen als Friedensangebot. Gil setzte sich, immer noch kein Eis in seinem Drink und immer noch verärgert.
    »Gil, ich werde den Fantasie-Fun-Faire-Kostümball mitveranstalten.«
    Gil schüttelte den Kopf, unterdrückte jedoch ein Stöhnen. Noch mehr von diesem absolut überflüssigen gesellschaftlichen Blödsinn. Er spürte, wie ihm allmählich der Geduldsfaden riß. Irgendwie hatte sie einen Tick entwickelt mit diesem ganzen Veranstaltungs- und Wohltätigkeitskram. Kapierte sie denn nicht, daß diese Frauen sie nur duldeten wegen der Spenden, die sie einbrachte? Gil hatte einen Abscheu davor, daß sie sich zum Narren machte. Er stand auf, um sich Eis zu nehmen.
    »Nun, das ist doch, was du wolltest, oder?«
    »Es wird das Ereignis der Saison sein. Und Bette Blogee, Lally Snow, Gunilla Goldberg und Elise Atchison sind auch in dem Festkomitee. Es wird ein riesiger Spaß und ist auch gut fürs Geschäft.«
    Nach Gils Ansicht war das alles nur ausgemachter Quatsch. Wenn etwas gut fürs Geschäft war, dann waren es Geschäfte. Höchste Zeit, daß Mary sich wieder damit befaßte.
    »Ja, toll«, brachte er hervor.
    »Ist das alles, was du dazu sagen kannst? Es ist das Festkomitee. Alle Frauen, auf die es ankommt, sind da drin. Ich werde mit ihnen allen zusammenarbeiten.«
    Er wandte sich ab und stöhnte. Du lieber Himmel, sie sah noch nicht einmal ansatzweise den Unterschied zwischen den anderen und dieser Blogee, dieser Hure oder diesem Callgirl oder was sie gewesen war. Mary sah einfach nicht die Fallstricke, es war unerträglich. Aber darüber würden sie auf ihrem Flug nach Tokio sprechen können.
    »Hast du schon mit Packen angefangen?« Er goß sich noch ein wenig Scotch zu, und als sie schwieg, drehte er sich zu ihr um. Sie stand neben dem Bett, ohne Oberkleid, in seidig schimmernder, rosa Unterwäsche. Trotz seiner Verärgerung spürte er den Kitzel.
    »Nun?«
    »Gil, ich habe deine Koffer in einer Stunde fertig. Aber meine werde

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