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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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ich gehört, was du mit Sylvies Treuhandfonds gemacht hast, und damit konnte ich die Tatsachen nicht mehr verdrängen. Wie du das Geschäft geführt hast, versucht hast, Jerry rauszudrängen. Wie du Ma behandelt und Sylvie nicht ein einziges Mal besucht hast.«
    Aaron konnte sich nicht von Chris' brennenden Blicken lösen. Es war wie bei den furchtbaren Bildern nach einem Autounfall.
    »Weder sie noch Ma waren dir perfekt genug. Und ich ebensowenig. Das habe ich erkannt. Und ich habe erkannt, wie du ständig mit Alex angegeben hast. Er ist perfekt, das arme Schwein. Das perfekte Elend. Aber für dich ist er die Nummer eins. Weißt du, daß die Leute bei der Agentur zuerst ganz überrascht waren, als sie hörten, daß Aaron Paradise eigentlich zwei Söhne hat? Nicht nur den einen, den ›Doktor‹.«
    »Laß mich erklären«, kam Aarons schwächlicher Einwand. »Ich hatte nicht die Absicht, dich zu verletzen … oder sonst wen.«
    »Ich bin überzeugt, daß du das nicht beabsichtigt hast. Aber du hast es getan. Mich, Ma, Sylvie, Jerry und Karen. Und sonst noch jeden, den du benutzen konntest. Du warst nie fähig, dich so zu sehen, wie du bist.« Chris lachte rauh und bitter auf. »Ich habe wirklich eine Menge gelernt, in der Agentur. Über Menschen. Und ich bin dankbar dafür. Jerry hält sich für komisch, dabei ist er es nicht. Karen hält sich für zäh, aber sie ist es nicht. Ich habe immer geglaubt, ich wäre nicht besonders helle, aber auch das stimmt nicht. Weißt du, Pa, kaum jemand ist in der Lage, sich selbst genau zu erkennen. Du zum Beispiel glaubst, du wärst ein netter Kerl.«
    Aaron spürte, wie die Wut in ihm hochstieg. »Warte, bis du noch klarer siehst. Du bist nichts weiter als ein nützlicher Idiot, den Jerry benutzt, um mich fertigzumachen. Du wirst sehen, wie schnell er dich fallenläßt, sobald mein Name nicht mehr auf der Tür steht.«
    »Solange ich dort bin, Pa, wird die Firma weiterhin Paradise/Loest heißen.«
    Für Aaron war das wie eine Ohrfeige. Mit einem Mal war der Ärger verschwunden und Verzweiflung an seine Stelle getreten.
    »Du läßt die Menschen fallen, wenn sie deinen Erwartungen nicht entsprechen. Du bist nicht in der Lage, sie trotz ihrer Fehler zu lieben.«
    Chris wandte sich zum Gehen, drehte sich noch einmal um: »Ich bin gekommen, um dir das zu sagen, Pa. Ich brauche deine Liebe nicht mehr. Und ich habe es auch nicht mehr nötig, dich zu lieben. Vielleicht werde ich es einmal tun, aber ich brauche es nicht mehr.«
    Aaron sah seinen Sohn davongehen. Als sich die Tür hinter ihm schloß, legte er den Kopf auf die Sessellehne, und dann, nach einer sehr, sehr langen Weile, begann er zu weinen.

8
Eins und eins macht zwei
    Es war ein anstrengender Tag gewesen. Annie hob den Blick von ihrem Schreibtisch in der sonnendurchfluteten Küche. Heute hatte sie nicht an ihrem, seit ihrer Rückkehr aus Japan stetig wachsenden, Manuskript gearbeitet. Statt dessen hatte sie ihre Mathe-Hausaufgaben gemacht, wie sie das nannte.
    Sie hatte ausgerechnet, daß sie für das Apartment fast eine Million bekommen konnte. Eventuell auch etwas mehr. Weitere 150.000 würde der Verkauf der Möbel bringen – von ihrem Vater hatte sie ein paar gute Stücke geerbt. Wenn sie das Geld vernünftig anlegte, durfte sie mit 100.000 Dollar im Jahr rechnen. Das würde für Sylvies Schule reichen und auch für sie noch etwas übrig lassen. Bei vorsichtigem Wirtschaften würde sie Sylvie für den Rest ihres Lebens versorgen können.
    Wo sie selbst leben würde und wovon, war ihr dagegen nicht so klar. Sie konnte das Landhäuschen verkaufen, aber davor schreckte sie zurück – es würde eh nicht viel bringen, und sie hatte immer gehofft, es einmal den Jungs zu überlassen. Sie besaß immer noch ein wenig Geld. Das würde ungefähr ein Jahr reichen, um ein bescheidenes Apartment zu mieten. Für Tausend im Monat könnte sie ein Studioapartment bekommen. Und dann?
    Die Vorstellung, wie sie, geschieden, von ein paar Hundertern im Monat in einem käfigartigen Zimmer lebte, machte ihr angst. Sie könnte zwar irgendwohin ziehen, wo es nicht so teuer war, aber wohin? Seit sie erwachsen war, hatte sie immer in New York gelebt.
    Gewiß, Aaron würde bei seinem Austritt aus der Agentur ein hübsches Sümmchen bekommen. Und etwas von diesem Geld würde wieder auf Sylvies Konto zurückfließen. Aber Aaron hatte ihr gesagt, daß er Mittel benötigte, um seine eigene Firma zu gründen, und Annie hatte sich geschworen, von

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