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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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Elise?«
    »Ja. Ich möchte gleich morgen früh mit dem Einpacken der Sachen beginnen. Ich fürchte, wenn ich jetzt gehe, werde ich mich nicht mehr überwinden können, jemals wieder zurückzukommen.«
    Brenda war überrascht. »Aber dann bist du hier ganz allein. Ich habe gehört, wie du die Angestellten alle fortgeschickt hast.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier bei dir. Es sei denn, du willst allein sein.«
    »O nein, Brenda, das will ich ganz und gar nicht.«
    »Ich könnte auch bleiben«, bot Annie an. »Soll ich?«
    Elise lächelte. »Dann laßt uns eine Pyjamaparty feiern, Mädels.«
    Aaron saß in dem Loft in SoHo, das er mit Leslie bewohnte, und kaute auf einem Bleistift. Wieder las er die Zeilen, die er soeben notiert hatte. Aus diesem Grund erwarte ich, daß mit meinem Austritt mein Name aus der Agentur Paradise/Loest gestrichen wird. Er schüttelte den Kopf, strich mit aus und ersetzte es durch nach. Wieder las er, schüttelte den Kopf und seufzte. Es klingelte.
    Chris war gekommen. Aaron betätigte den Türöffner. Er hatte das erwartet: Früher oder später würde Chris bei ihm auftauchen und sagen, daß es ihm leid täte und daß er gekündigt hatte oder gefeuert worden war. Chris' Anruf war schließlich eine regelrechte Erleichterung gewesen, nachdem all seine anderen Erwartungen enttäuscht worden waren.
    Seinen Vorwürfen wegen mangelnder Loyalität war Drew mit dem Hinweis begegnet, daß schließlich Aaron damit angefangen habe, als er Chris in die Agentur aufnahm. Dann hatte Karen gekündigt, aber nicht, weil Jerry die Firma übernommen hatte, sondern weil sie schwanger war – schwanger von Chris! Und Julie hatte auf seine Anrufe überhaupt nicht reagiert. Verletzt hatte Aaron darauf verzichtet, sonst noch jemanden von den übrigen Mistkerlen zu kontaktieren. Es blieb nur noch sein formeller Austritt.
    Er stöhnte laut, als er jetzt im Badezimmerspiegel sein abgehärmtes Gesicht erblickte. Er wusch sich mit kaltem Wasser. Ausschlafen und eine Rasur hätten mehr bewirkt. Er öffnete die Tür bei Chris' Klopfen. Der Junge war gewiß außer sich wegen dieser Schwangerschaft und brauchte einen guten Rat.
    »Pa, wir müssen miteinander reden.« Damit ging Chris in das Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Aaron war irritiert. Chris' Gesichtsausdruck bestätigte keine einzige seiner Vermutungen.
    »Was ist los?« verlangte Aaron zu wissen. »Seit dem Geschäftstreffen habe ich dich nicht mehr gesehen.«
    Chris zuckte die Achseln. »Nichts besonderes. Nur, daß ich mit Karen zusammenziehen werde. Wir bekommen Nachwuchs.«
    Aaron verkniff sich ein Lächeln. Was war der Junge doch naiv. »Bloß keine Überstürzung, Chris. Schließlich ist sie ziemlich viel herumgekommen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Schau erst einmal genau hin, bevor du anbeißt. Übernimm nicht für andere die Verantwortung.«
    Chris schwieg einen Moment. Wahrscheinlich brauchte er etwas Zeit, um das zu verarbeiten. Doch als er dann sprach, klang Verärgerung aus seiner Stimme.
    »Sag nicht so etwas. Ich weiß, daß es mein Kind ist. Es war nicht schon jetzt geplant, aber ich will Karen, und ich will das Baby.« Damit stand er auf und trat ans Fenster.
    »Und womit wirst du Geld verdienen? Wo willst du arbeiten?«
    »Karen unterstützt meine Absicht, in der Agentur zu bleiben und mit Jerry zusammenzuarbeiten. Jerry ist einfach der Beste in diesem Geschäft, und er ist bereit, mir was beizubringen.« Chris wandte sich zu seinem Vater um. »Mir gefällt diese Arbeit, und ich bleibe in der Agentur.«
    Aaron konnte es kaum fassen. »Jerry hat mich hinausmanövriert, verdammt noch mal. Einfach so. Willst du mit dem Mann zusammenarbeiten, der mir das angetan hat?« Er packte Chris bei den Schultern, doch dieser schaute weg.
    Er schüttelte die Hände seines Vaters ab. »Er hat nur getan, was du mit ihm vorgehabt hast, Pa. Und das auch nur, weil du ihn dazu gezwungen hast. Mach hier bitte nicht auf Ehre und Ritterlichkeit.« Wieder schaute er seinen Vater an, um dann erneut seinen Blick abzuwenden. »Als du und Ma euch getrennt habt, habe ich nicht Partei ergriffen, auch wenn Ma in ihrer Einsamkeit mir sehr leid getan hat. Du hattest Leslie. Ma hatte niemanden. Trotzdem habe ich dich nicht verurteilt.«
    Tränen schimmerten in Chris' Augen, als er fortfuhr: »Ich habe mich so sehr bemüht, dich nicht von deinem Sockel zu stürzen, weil ich wollte, daß du mich liebst. Das hatte ich mir immer gewünscht. Aber dann habe

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