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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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einmal! Miguel ging auf in seiner Wut, in der Bewegung und der Kraft. Dieses Spiel würde er nicht verlieren.
    Gil Griffin hinkte aus dem Lift. Er war auf dem Weg in die Garage. Wie immer sah er makellos aus in seinem Smoking von Bijan, aber seine Beine zitterten, ob vor Erschöpfung oder vor Wut oder vor beidem, konnte er nicht sagen. Sein verstauchter Knöchel tat teuflisch weh. Aber das würde er ignorieren. So wie er nach dem Spiel Miguels gleichmütigen Blick und das Gekicher in der Umkleide ignorieren mußte.
    Es war ein dummer Fehler gewesen, sich mit diesem Mann auf ein Spiel einzulassen. Er hatte nur einen kurzen Blick zu der Glasfront hinaufgeworfen, aber er hatte mindestens ein Dutzend Köpfe gezählt. Swann, DiNardo, Boseman. Sie mußten alle zusammengetrommelt haben, um ihn untergehen zu sehen. Aber das war seine eigene Schuld.
    Er betrat die makellose, gut beleuchtete Garage, ging an der Kabine des Parkwächters vorbei, ohne dessen Gruß zu erwidern. Wenn bloß nicht ausgerechnet heute diese verdammte Gala wäre. Viel lieber wäre er jetzt allein mit seinem Baby, seinem Wagen. Doch als er näher an seinen Jaguar herantrat, blieb er abrupt stehen. Unfaßbar. Da hatte doch jemand eine Getränkedose oder noch was Schlimmeres mitten auf der Motorhaube des Wagens abgestellt. Himmel Herrgott noch mal. Elf mit der Hand aufgetragene Lackschichten hatte dieser Wagen, und irgend so ein ausgewachsener Idiot mußte seinen Müll drauf abstellen. Einfach nicht zu fassen!
    Die Wut gab ihm neue Kraft. Verdammt. Hunderttausende ließen die sich hier ihre Sicherungssysteme kosten, damit keine Einbrecher, Terroristen oder Obdachlose hereinkamen, und trotzdem war es geschehen. Die ganze Stadt war ein verkommenes Nest.
    Mit einem Aufschrei lief er zu seinem Jaguar und riß die Dose von der Haube. Als er sie anhob, löste sich der Pappdeckel von ihrem Boden, und eine dickflüssige Masse lief breit über die Motorhaube, schwer, langsam, wie Lava. Ohne weitere Überlegung warf er die Dose einfach beiseite und versuchte, mit seinen Händen das Zeug abzuschöpfen und wegzuwischen, wobei der Lack verschmierte. Mit Entsetzen sah er, wie sich auf dem Lack Blasen bildeten. »Herrgott noch mal!« Er verdoppelte seine Bemühungen, doch dann spürte er das Brennen an seinen Händen, einfach höllisch! »Mein Gott!« Er schrie auf und versuchte sich die Hände an seinem Anzug abzuwischen, doch das Brennen verstärkte sich noch.
    »Säure!« schrie er dem Wärter zu. »Man hat mir Säure drübergegossen!«
    »Das ist Lösungsmittel«, entgegnete dieser, wobei er vorsichtig die Dose aufhob. »Ich werde der Sache nachgehen.«
    »Aber es brennt! Es frißt sich ein!« Gil begann zu hüpfen vor Schmerzen. Dabei landete er auf seinem verletzten Fuß, wieder schrie er auf. »Helfen Sie mir! So helfen Sie mir doch!«
    »Ich werde Hilfe holen. Nehmen Sie das hier so lange.« Damit brachte ihm der Wärter einen Löscheimer voll Wasser. Gil tauchte seine Arme bis über die Ellbogen hinein. Gott sei Dank! Der Schmerz ließ ein wenig nach. Vielleicht war es doch keine Säure. Vorsichtig rieb er sich das Zeug von den Fingern. Es tat weh, aber nicht mehr so sehr.
    »Vielleicht hilft es, wenn ich das mit einem Lappen abwische«, bot der Aufseher an.
    »Rühr mich nicht an mit dem dreckigen Ding, du blöder Nigger!« kreischte Gil, die Hände hilflos ausgestreckt. Er sah an seinem ruinierten Anzug herab, dann schaute er zu seinem Wagen hinüber. Das Lösungsmittel bildete weiterhin fröhlich brutzelnde Blasen. Du lieber Himmel! Vor seinen Augen ging sein Wagen zugrunde.
    Gil wandte sich ab und erbrach sich in den Löscheimer.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte Annie, die zusammen mit Brenda und Elise auf dem Rücksitz von Elises Wagen kauerte und vorsichtig durch das Heckfenster schaute.
    »Jetzt fang bloß nicht an, Mitleid zu haben.« Brenda war energisch. »Das ist der Mann, der deine Tochter bestohlen hat.«
    »Aber seine Hände verbrennen.« Annie wurde es ganz schlecht. »Ich hatte nie die Absicht, seine Hände zu verbrennen.«
    »Diese Hände haben Cynthia geschlagen«, ließ sich Elise vernehmen.
    »Es ist nicht wirklich schlimm. Es brennt nur ein bißchen. Schaut, dieser Hurensohn schmeißt doch tatsächlich mit dem Lappen nach dem Typen, der ihm helfen will. Worum geht es da? Macht mal das Fenster einen Spalt auf, damit ich was hören kann.«
    Gils Geschrei war jetzt ganz deutlich zu hören. Dann begann Brenda zu lachen.
    »Er sagt, er wird dafür

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