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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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denken. Von der unteren Pritsche drang gleichmäßiges, rasselndes Schnarchen. Dem Himmel sei Dank, Big Mo war am Schlafen. Morty dagegen hatte kein Auge zugetan.
    Er würde sich auf den Handel mit De Los Santos einlassen. Es stand nun fest, daß er sitzen mußte. Aber nicht allzu lange. Nicht, wenn er gegen Gil Griffin aussagte. Wie ein Vögelchen würde er singen, um dieser Hölle hier zu entkommen.
    Bald würde es zum Wecken klingeln und Frühstück geben, das er nicht runterkriegen würde. Morty aß und schlief recht wenig hier im Gefängnis. Und Geschlechtsverkehr war so ziemlich das letzte, woran er auch nur denken mochte.

9
Verluste
    Seit ihrer Rückkehr von Japan kam Annie sich ausgesprochen energiegeladen vor. Mr. Tanaki und seine Frau wollten mit ihrem Sohn nach New York kommen und Sylvan Glades besuchen. Dr. Ganchers Reise war ein Erfolg gewesen, und Tanaki plante eine entsprechende Einrichtung im Norden Kiotos. Sie fühlte sich gut, voller Kräfte, und sie hatte eine Idee. Eine boshafte, eine wunderbare Idee. Sozusagen als Zuckerguß auf dem Gil-Griffin-Kuchen. Jetzt saßen sie alle in Elises Büro.
    »Du gehst nicht ohne mich.« Brenda bestand darauf. »Was willst du tun, wenn du Ärger kriegst?«
    »Und was willst du tun, wenn ich Ärger bekomme?« Annie schlüpfte aus ihren Pumps und zog Stiefel an. Draußen lag Schneematsch. Sie fand es lieb, daß Brenda sich so um sie sorgte, aber jetzt bedauerte sie es fast, Brenda eingeweiht zu haben.
    »Ihr beide habt so viel gegen Gil unternommen, und ich nichts. Ich hab' kein Geld, um es in Maibeibi zu stecken. Und ich finde, ich sollte auch etwas tun.«
    »Soll das ein Scherz sein? Du hast die Maibeibi-Sache doch erst möglich gemacht.«
    »Aber ich will das hier alleine machen. Hört auf, mich zu nerven.«
    »Bitte kein Märtyrer-Gehabe. Du wirst nicht alleine gehen. Du, ich und Elise, wir sind ein Team. Abgesehen davon brauchst du mich. Ich kenne mich aus mit gemeinen Tricks. Du hast keine Ahnung, was hierbei alles nötig ist.«
    Annie seufzte. »In Ordnung. Aber schaut bloß zu. Ich führe die Sache durch und bin damit auch verantwortlich.«
    »Okay, okay. Wann ist es so weit?«
    »Morgen nachmittag. Dann wird Miguel De Los Santos bei Gil sein.«
    »Toll. Das dürfte ihm den Tag etwas verderben.«
    »Also, wir brauchen Lösungsmittel, etwas Pappe und Gummihandschuhe.«
    »Wie kommen wir rein?«
    Annie überlegte einen Augenblick. »Ich wäre wohl zu aufgeregt, um selbst zu fahren.«
    »Dann brauchen wir einen Fahrer.«
    »Hudson! – Aber ich möchte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen. Schließlich ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß man uns festnehmen könnte.«
    »Nee, in New York wird man nur bei Mord und Steuerhinterziehung festgenommen.« Brenda dachte an Morty und quietschte vor Lachen.
    »Brenda, sei ernst. Bei Gil Griffin muß man sich vorsehen.«
    »Dann soll Elise ihren Silver Cloud fahren. Sie hat eiserne Nerven.«
    Kühl musterte Gil diesen Wurm, diesen erbärmlichen Wurm von der Börsenaufsicht, der doch tatsächlich die Frechheit besaß, seinen Blick zu erwidern. »Aber gewiß doch, Mr. Delasantis.«
    »De Los Santos«, korrigierte ihn der Wurm.
    »Natürlich. Selbstverständlich sind wir bereit, Ihre Untersuchungen in jeder Form zu unterstützen, bis auf die allerpersönlichsten Angaben. So haben wir es immer gehalten.« Das hörte sich so glatt und wenig ernst gemeint an, wie es auch beabsichtigt war. »Wir haben uns immer an die Richtlinien Ihrer Behörde gehalten und werden das auch weiterhin tun.«
    »Tatsächlich?«
    Gil hielt einen Moment inne und blickte wieder auf dieses puertoricanische Gewürm, das er am liebsten zertreten hätte. Diese Unverschämtheit! Diese Anmaßung! Nicht zu fassen. Aber es war besser, sich nichts anmerken zu lassen. Sollte dieser Affe doch Stuart Swann auf den Geist gehen. Gil ignorierte De Los Santos' Bemerkung.
    »Falls Sie noch etwas benötigen, wird sich Mr. Swann, unser zuständiger Mann, um Sie kümmern. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich …«
    »Nein. Es tut mir leid, aber ich fürchte, daß ich Ihnen ein paar Fragen stellen muß.«
    Er sah keineswegs so aus, als ob er sich fürchtete. Eher … eher wie eine Raubkatze. Gil hatte selbst genug von einem Jäger an sich, um bei einem anderen die Anzeichen zu erkennen. Der schien sich seiner Beute ziemlich sicher.
    »Wirklich? Worum geht es also?«
    »Zuerst einmal habe ich eine Frage zu dem zugunsten von Sylvie Paradise

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