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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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mitgenommen aus. Sie warten nur darauf, ihn zu verschlingen, und Bill Atchison ist der Dumme. Einfach lächerlich.«
    Mit Morty Cushmans Fall hatte auch Gunilla jemanden fallenlassen. Sie hatte Shelby dringend geraten, sich in der fraglichen Zeit so zu verhalten, daß niemand Anlaß hatte, Anstoß zu nehmen. Aber diese dumme Gans führte sich einfach unmöglich auf mit diesem Rosen, einem Intellektuellen ohne nennenswertes Geld. Auf jeden Fall würde Shelby hier kein Bein mehr auf die Erde bekommen. Sie saß an einem der Tische am Rand, und Gunilla hatte mit ihr nichts mehr am Hut.
    Gleichfalls an diesem Katzentisch saßen Aaron und seine Frau. Dr. Leslie Rosen Paradise sprach soeben leise, aber mit einer Stimme zu ihm, die jede Liebe abgetötet hätte, wenn da noch etwas zum Abtöten gewesen wäre: »Ich bin empört, Aaron, daß man uns hier plaziert hat. Dahinter steckt eine Verschwörung, um uns zu ächten. Und bestimmt steckt Annie dahinter. Ich habe ja gewußt, daß sie passiv-aggressiv veranlagt ist, aber ehrlich gesagt, habe ich etwas mehr Klasse erwartet. Ich habe dich nicht geheiratet, um beleidigt zu werden.«
    Aaron griff nach seinem Weinglas. Verdammt, das hörte und hörte nicht auf. Voll verzweifelter Ratlosigkeit schaute er sie an. Wenn es irgend etwas bringen würde, hätte er ihr schon längst gesagt, daß ihre Ehe zu Ende war, daß sie sich nichts mehr zu sagen hatten und daß es am besten wäre, Schluß zu machen. Aber sie war einfach zu aufgebracht, und er fragte sich, warum eigentlich. Schließlich war es doch sein Leben, das in Trümmern lag.
    Die Musik klang lauter herüber. Sogar hier in diese kalte Ecke drang ihre warme, lockende Einladung, sich mitzudrehen. Aber Leslie tanzte nicht. Mit einemmal schlug eine Woge der Verzweiflung und der Einsamkeit über ihm zusammen. Er dachte an Chris, an Jerry, Sylvie und Annie. Er sehnte sich nach Annie, danach, sie in den Armen zu halten und ihr Lachen zu hören.
    Der Impuls war unwiderstehlich. Er würde Annie aufsuchen und um einen Tanz bitten. Annie würde sein Kostüm komisch finden, das Leslie noch nicht einmal ein Lächeln abgenötigt hatte. Zu seinem Smoking trug er an einem Fuß eine gelbe Socke und eine Schwimmflosse.
    Leslie war stinksauer. Annie würde lachen. Er stand auf, wie von ihr angezogen, entschuldigte sich bei Leslie und trat aus dem Schatten hinüber zur Insel der glücklichen Paare. Nach wenigen Augenblicken hatte er sie geortet. Sie hatte irgend etwas Ungewöhnliches an, aber sie lächelte und saß im Kreise ihrer Freunde. Er beobachtete, wie sie lachten und sich unterhielten. Aber so sehr er sich nach ihr sehnte, hatte er doch nicht den Mut, sich in diesen Kreis zu drängen. Schließlich waren Elise Atchison und Brenda Cushman Schuld an seinem Pech. Wenn sie doch nur einmal aufblicken und sich seiner annehmen würde.
    Während er sie beobachtete, wandte sie sich einer Art Sir Galahad neben ihr zu, und er sah, wie dieser sie zur Tanzfläche führte, wo er seinen Arm um die Frau legte, die er, Aaron, liebte.
    Nun, da konnte er einschreiten. Er wußte, wie man das machte, und sie hatte sich noch nie dagegen gesträubt. Er streifte die Flosse ab, hängte sie sich über den Arm und betrat die Tanzfläche. Sich durch alle die Prinzessinnen und Teufel drängend, erreichte er die beiden und tippte ihrem Partner auf die Schulter.
    Wie in einem Alptraum wandte sich ihm das Gesicht von Miguel De Los Santos zu. Seine Hand zuckte zurück, als ob dessen Panzer glühendheiß wäre. Wieso … wieso waren sie … war sie … Wie?
    Die beiden standen vor ihm, die Arme umeinandergelegt, und schauten ihn bloß an.
    Als Annie und Miguel wieder an ihren Tisch zurückkehrten, stießen sie beinahe mit Stuart Swann zusammen. Sein Schritt war unsicher und zu hastig für diese Zeit und Örtlichkeit. Annie nahm an, daß er getrunken hatte. Er wandte sich an sie: »Paß genau auf, Annie!« Er schien außer sich vor Begeisterung. »Paß auf!«
    Was sollte das bedeuten? Annie blickte ihm nach, sah, wie er sich setzte und den Tisch mit den Goldbergs beobachtete, den Blick fest auf Gil Griffin geheftet. Sie folgte seinem Blick und sah, wie ein Kellner mit einem Brief an Gil herantrat. Dieser machte mit seiner bandagierten Hand eine elegante, entschuldigende Geste zu seinen Tischnachbarn und versuchte mühsam, den Umschlag zu öffnen. Seinen Bewegungen nach zu schließen, mußte auch er schon einiges getrunken haben. Sie blickte zurück zu Stuart. Sein Gesicht

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