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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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schätzen, wenn man Sie nicht zur Rechenschaft zieht. Vorerst jedenfalls nicht.«
    »Ihr Wichser.« Bill erhob sich unsicher und wandte sich zur Tür. Sein Gesicht war schneeweiß. Nichts wie raus hier.
    Aber er war es auch müde. Wozu? Ich kann nicht mehr. Phoebe, mein Job, alles ist hin. Was soll ich machen? Wie soll ich ohne sie zurechtkommen? Noch nie hatte er für jemanden empfunden wie für sie. Und gegen die van Gelders, die Don Reeds konnte er allein nicht ankommen.
    Don Reed war ihm gefolgt. Verärgerung stand ihm im Gesicht. »Bitte machen Sie umgehend Ihr Büro frei. Zwei Angestellte des Wachdienstes werden überprüfen, daß Sie ausschließlich Ihr Eigentum mitnehmen. Es ist bereits jemand von einem Umzugsunternehmen in Ihrem Büro und hat mit dem Packen begonnen.«
    Bill schlug die Tür hinter sich zu, aber das war wenig, um seiner Verzweiflung und Vereinsamung Ausdruck zu verleihen. Wie war es nur dazu gekommen? Wie hatte er alles verlieren können? Alles.
    Wo soll ich jetzt eine andere reiche Frau finden, fragte er sich, jetzt, wo ich ihr nichts mehr bieten kann?

12
Ein Wiedersehen
    Ungefähr zu derselben Zeit, als Bill Atchison bei Cromwell Reed hinauskomplimentiert wurde, stand ein anderes Vorstandsmitglied im Gang vor Gil Griffins Büro. »Er hat die Kontrolle verloren«, meinte einer der Seniorpartner mit zitternder Stimme. »Jegliche Kontrolle.«
    »Nein, man könnte sagen, es ist seinen Händen entglitten«, kam gleichmütig der Einwand von Stuart Swann.
    »Und ich sage Ihnen, daß es bei Mitsui genauso war, und ich habe mich über beide Ohren blamiert«, warf Dwight McMurdo, ein anderes Vorstandsmitglied, ein. »Sie nehmen das alles viel zu ernst. Dieser Mann ist ein Genie. Er weiß genau, was er tut. Zuerst hatte er den Markt auf Mitsui angespitzt und dann alles abgestoßen. Diesmal hat er alle auf Maibeibi heiß gemacht. Ich sage Ihnen, er weiß, was er will.«
    Dwight sprach wie einer, der eine Offenbarung erfahren hat.
    »Aber gestern nacht ist der Wert um elf Punkte gefallen und heute früh noch einmal um fünf. Und jetzt ist es erst Viertel nach neun Uhr früh!« ließ sich der andere wieder angstvoll vernehmen. »Was ist da nur los?«
    »Sie wissen, daß er fast siebenhundert Millionen von unserem Geld in diese Sache gesteckt hat?« Das war Robert Jamison, der älteste Teilhaber der Firma. »Und das war, als die Aktien noch besser standen.« Seine Stimme zitterte wie seine Hände, aber da das häufig der Fall war, ließ sich nicht mit Sicherheit sagen, ob er auch nervöser war als sonst.
    »Und wo ist der Wunderknabe überhaupt?«
    »Er könnte sich heute ein bißchen verspäten«, verkündete Stuart Swann mit einem schiefen Grinsen. »Er hatte ein anstrengendes Wochenende.«
    »Er hat sich noch nie verspätet«, warf McMurdo ein.
    »Er war auch noch nie im Gefängnis!«
    Die Klatschpresse war einfach unerträglich. Zerknittert lagen diverse Blätter neben ihm auf dem Rücksitz der Limousine. Mit zusammengebissenen Zähnen blickte er über die Schulter des Fahrers nach vorn. Der Verkehr war grauenhaft, und dieser Mann hier verstand nichts vom Fahren. Er blickte auf seine roten, schmerzenden Hände. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er wieder selbst fahren konnte, und schon gar nicht seinen Jaguar. Gil stöhnte auf. Schlimmes war ihnen beiden widerfahren. Das mit Mary war lediglich die schlimmste von allen Widerwärtigkeiten.
    Sein Blick fiel auf die Schlagzeile der Post, und wieder stöhnte er auf. Finanzier schreit ›Verräterin‹, schlägt Ehefrau. Bilder waren auch dabei. Mary, wie sie vor ihm davonläuft; er mit geballter Faust, bereit, ihr eine zu verpassen. Partyprügelei in besserer Gesellschaft stand in der Daily News, dazu eine Nahaufnahme von ihnen beiden. Das allerschlimmste aber war das Hochzeitsfoto von ihr mit diesem Affen.
    Wie hatte man nur so schnell dieses Foto finden können, während er selbst derart vertrauensselig und dumm gewesen war, davon nichts zu wissen? Wie hatte Mary ihn nur derart hintergehen können? Dieses ekelhafte, verlogene Weibsstück? Es schüttelte ihn. Ihre Haut und die von dem da. Ihre Brüste, gepreßt gegen den Brustkorb von diesem Vieh, ihr seidiges Haar neben diesem filzigen Niggermop. Seine Hände auf ihr, in ihr. Sein … Herrgott, ihm wurde schlecht.
    Er bedauerte es nicht mehr, daß er sie geschlagen hatte. Vielmehr verspürte er den Wunsch, sie nach Strich und Faden zu verdreschen. Sogar, sie zu töten. Diese Vorstellung

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