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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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Büro, öffnete die Tür. Da saß eine Frau, den Rücken Gil zugekehrt. In unverkennbarer Verärgerung drehte er sich zu Nancy Rodgers.
    »Mrs. Paradise hat mir gesagt, sie hätte einen Termin bei Ihnen. Sie hätten ihn am Vorabend ausgemacht. Sie hat gesagt, Ihre Frau hätte sie geschickt.«
    »Ja, das habe ich Mrs. Rodgers gesagt. Machen Sie ihr keinen Vorwurf.« Annie saß ganz ruhig da, die Beine gekreuzt, die Hände im Schoß. »Ich wollte mich mit Ihnen unterhalten.« Zu Mrs. Rodgers gewandt fügte sie hinzu: »Verzeihen Sie den Schwindel. Sie können jetzt gehen.«
    Sie benahm sich, als ob ihr das hier alles gehörte!
    »Ist es Ihnen recht, Mr. Griffin?« erkundigte sich Mrs. Rodgers.
    »Natürlich.« Gil schloß die Tür vor ihrer Nase und ging zu seinem Platz. Gil hatte Annie mit Miguel De Los Santos auf dem Ball gesehen. Das ließ ihn bedenken, daß sie doch zu viel in der Hand haben mochte, um sie einfach hinauszuwerfen. Aber bangemachen ließ er sich auch nicht. »Ich habe heute einen arbeitsreichen Tag, Anne. Wenn es wegen des Vorfalls auf dem Fest ist, dann könnt ihr mich aus dem Komitee streichen. Oder was auch immer. Tut mir leid, die Sache.«
    »Es geht hier nicht um das Komitee, Mr. Griffin. Ohne Zweifel wird man Sie für eine Weile ausschließen, und dann wird Ihr Geld Ihnen wieder einen Platz in einem anderen Komitee besorgen. Vorausgesetzt, daß Sie dann noch das Geld dafür haben.«
    Annie sprach mit freundlicher Stimme, so daß Gil nicht recht wußte, was an ihren Worten so drohend klang. Aber sie war ein Niemand. Und wie es aussah, hatte sie sich mit diesem Puertorikaner eingelassen. Es galt herauszufinden, was das Weibsstück wollte, und sie dann loszuwerden. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Mr. Griffin, Sie mögen keine Frauen. Stimmt das?«
    Gil schnaubte. Himmel noch mal. Er hatte keine Zeit für Amateurpsychologie. Und was ging sie das überhaupt an? Er begann mit dem Aufsagen der Worthülsen, die er für seine öffentliche Stellungnahme vorbereitet hatte. »Hören Sie, der Vorfall an jenem Abend war ein fürchterlicher Fehler …«
    »O nein, das stimmt nicht. Sie haben Ihre Frau schon früher geschlagen, ebenso wie Cynthia.« Annies Ton blieb freundlich. »Das ist uns bekannt.«
    »Uns? Mir ist davon nichts bekannt, und ich lehne es ab …«
    »Uns bezieht sich auf mich und meine Freundinnen. Cynthias Freundinnen. Uns hat nicht gefallen, wie Sie sich benommen haben.« Sie schaute auf ihre Uhr, stand auf. Verblüfft nahm Gil an, daß dieses verrückte Weib jetzt gehen würde. Doch Annie, die zur Tür geschritten war, hielt inne. »Meine Freunde.« Damit öffnete sie die Tür. Herein traten zwei weitere Weiber und Bob Blogee. Er brauchte einen Augenblick, um die beiden anderen Frauen unterzubringen: Morty Cushmans Exfrau und Elise Atchison.
    »Was zum Teufel …«
    »Ihr Spiel ist aus, Gil«, sagte Annie.
    »Wir sind hier wegen Cynthia«, erklärte Elise.
    »Und es wird Ihnen noch soooo leid tun«, kam es von der Cushman-Zicke.
    »Was immer Sie hiermit auch bezwecken, ich wünsche, daß Sie alle vier innerhalb einer Minute verschwunden sind, sonst lasse ich Sie vom Sicherheitsdienst hinaussetzen.«
    »Ooooooh, jetzt wird mir aber wirklich angst.«
    »Hört mir zu, ihr verrückten Weiber«, fauchte er. »Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber ich lasse mich nicht von drei verbitterten alten Hexen und einem Zwerg herumkommandieren.«
    »Darum geht es nicht, Mr. Griffin«, entgegnete Bob Blogee. »Es betrifft Maibeibi.«
    »Ihr Japan-Geschäft ist soeben den Bach runtergegangen, Mr. Griffin«, erläuterte Annie.
    Gil spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Was sagen Sie da?« Seine Stimme war leise.
    »Wieviel gehört Ihnen jetzt davon? Achtundzwanzig Prozent? Vielleicht sogar dreißig? Und was haben Sie dafür bezahlt?« wollte Annie wissen. »Sie mögen ja annehmen, daß Sie das Unternehmen in der Hand haben, Gil, aber Tanaki hat die Werften bereits an Blogee Industries verkauft. Dessen haben wir uns versichert.« Sie wedelte mit dem Vertrag. »Sie werden also sehen, daß der Wert Ihrer Aktien noch weiter abstürzt, sobald diese Information publik wird.«
    »Maibeibi ist ein sehr patriarchalisch geleitetes Unternehmen«, fuhr Annie fort, »und Tanaki ist ein sehr patriarchalischer Geschäftsführer. Als er davon hörte, daß eine Übernahme seines Unternehmens durch Sie zu einem sofortigen Verkauf der Werften führen würde, damit Ihnen der Rest sozusagen umsonst zufällt, fühlte

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