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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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gedacht hatte. Besser, er fand wieder seinen Faden.
    »Es tut mir leid, Annie, ich sollte dich mit alldem nicht belasten.« Dann schaute er sie mit so viel Ernsthaftigkeit an, wie er nur aufbringen konnte. »Schau, ich weiß nicht, wie ich es sonst sagen soll. Es war ein Fehler, dich zu verlassen. Das habe ich jetzt erkannt.«
    Annie nippte an ihrem Tee.
    Er wartete auf eine Reaktion von ihr. Es kam nichts. »Was hältst du davon? Davon, daß ich es für einen Fehler halte?«
    Annie ließ sich Zeit mit der Antwort. »Gut, wenn du meinst, daß es ein Fehler war, dann war es für dich vielleicht einer.«
    »Aber was ist mit dir, was meinst du?«
    »Ob ich denke, daß du einen Fehler gemacht hast? Zur Zeit der Scheidung, ja. Aber dann, als du diese Wie-heißt-sie-noch geheiratet hast, habe ich dich für verrückt gehalten. Demnach ist deine Ehe also auch in Schwierigkeiten.«
    Aaron war verlegen und wußte erst nicht, was er sagen sollte. »Wir verstehen uns nicht besonders gut.« Er klang heiser.
    »Ah.«
    »Und ich glaube auch nicht, daß wir uns jemals verstehen werden. Unsere Wertvorstellungen sind zu unterschiedlich.«
    Annie gab einen kleinen Laut von sich. War es ein Schnauben? Aaron war irritiert. Allmählich spürte er ihre Distanziertheit. Vorwurfsvoll blickte er sie an. »Ich habe das Gefühl, als ob dir egal ist, worüber ich mit dir spreche.«
    »Oh, es ist mir nicht egal, Aaron, nicht ganz. Aber du bist mit jemand anderem verheiratet. Ich wäre ja verrückt, wenn ich weiterhin emotionale Bindungen dir gegenüber aufrechterhalten wollte.« Sie schwieg. »Aber wir waren über eine lange Zeit sehr eng verbunden, also ist es mir nicht ganz egal.«
    Aaron spürte die Abweisung, aber er konnte es ihr nicht übelnehmen. Himmel, er mußte ihr zeigen, wie ihm zumute war, wie sehr er sie brauchte, sie wiederhaben wollte. Erneut riß er sich zusammen, griff nach ihrer Hand. Sie war seine letzte Hoffnung, und er holte tief Luft. »Meinst du nicht, daß wir es noch einmal miteinander versuchen sollten?«
    Annie lachte leise und blickte ihn aus den Augenwinkeln an.
    Aaron war verwirrt, aber ihr Lächeln erwärmte ihn. Sein Kopf hämmerte, er war dankbar für jede Freundlichkeit. »Hältst du mich für verrückt, weil ich es noch einmal versuchen möchte?«
    »Ja, Aaron. Es tut mir leid, aber so ist es. Meinst du wirklich daß ich dich noch ernst nehmen könnte? Du steckst bis über die Ohren in Schwierigkeiten, deine Frau steht dir – wie man sehen kann – nicht bei, und du kommst zu der guten alten Annie gerannt, damit wieder alles gut wird. Du erwartest, daß ich mich wie ein Hund auf den Rücken lege, so als ob ich nur darauf gewartet hätte. Ich soll mich ganz einfach deinen Plänen anpassen. Jedenfalls so lange, bis du dir wieder etwas anderes ausdenkst. Ist dir klar, Aaron, daß du mich beleidigst?«
    »Dich beleidigen? Ich frage dich, ob du mich heiraten willst! Ich finde, du bist ein Engel. Ich bin bereit, mich zu demütigen, um dich zurückzugewinnen. Ich liebe dich, Annie.«
    Annie wurde ernst. »Einen Moment, Aaron. Du bist jemand, der Schwierigkeiten nicht standzuhalten vermag. Du warst ein recht brauchbarer Vater bei zwei unkomplizierten, gesunden Jungs, aber auch da hast du den lebhafteren bevorzugt. Doch mit einer behinderten Tochter konntest du nicht fertig werden. Die Arbeit hat dir Spaß gemacht, wenn sie problemlos war. Ebenso die Ehe. Aber wenn es schwierig wird – und das tut es immer und überall –, dann drückst du dich. Es kommt dir gar nicht in den Sinn, daß ich mein eigenes Leben führe, eigene Pläne haben könnte. Ich habe eigene Pläne. Ich bin nicht verfügbar.«
    Aaron war zumute, als ob er einen Schlag in den Magen erhalten hätte, wenn nicht noch tiefer. Einen Moment lang schien die Terrasse unter seinen Füßen zu beben, und er hielt sich an dem weißen Metalltisch fest. Er mußte an diesen De Los Santos denken. Hatte sie was mit dem? Etwas, das über das Berufliche hinausging? Er war verzweifelt.
    »Wie kannst du nur so herzlos sein, Annie? Ich habe solche Schwierigkeiten. Du bist alles, was ich habe. Ich liebe dich! Bedeutet dir unsere Ehe denn gar nichts?«
    »Aaron!« Annie schaute fassungslos. »Wir beide sind nicht miteinander verheiratet.«
    »Du lieber Gott.« Aaron wand sich. »Erinnere mich nicht daran!« Er legte die Hand über die Augen. »Was soll ich bloß tun?«
    Annie schaute ihn ruhig an, dann sprach sie mit ihm wie nie zuvor. »Ich meine, du solltest dich mit

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