Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
Vom Netzwerk:
vor den anderen umgezogen, sondern eine der geschlossenen Kabinen benutzt. Nun kam sie hervor, makellos zurechtgemacht, wenn auch mit ein bißchen zuviel Make-up. Nach Brendas Ansicht gehörte sie zu jenen Frauen, die anscheinend noch nie den Tip bekommen hatten, ein Stück Schmuck wieder abzulegen. Jetzt kam sie glitzernd zu ihnen beiden herübergeschwebt.
    »Wieder einen Tisch vergeben!« zwitscherte sie Brenda an. Dieser Aids-Wohltätigkeitsball fand ungünstigerweise am zweiten Freitag im Juni statt. Kaum jemand war dann noch in der Stadt, deshalb war es schwierig, Abnehmer für die Plätze zu finden. Brenda jedoch hatte ihre Sache gut gemacht und Annie damit sehr beeindruckt, die Elise um Unterstützung bitten mußte. So konnte sich Brendas Ergebnis wirklich sehen lassen. Nicht ganz so sehr allerdings wie das von Lally, die einfach zu jedem gute Beziehungen hatte.
    »Du rätst nie, wer mir einen ganzen Tisch abgenommen hat, meine Liebe«, gurrte sie zu Annie. »Aaron. Ist das nicht ganz reizend von ihm?«
    Für einen winzigen Augenblick war Annie wie vor den Kopf geschlagen. Brenda hatte ihn selbst gefragt, doch er hatte geantwortet, daß er verreist sein würde. Sein Partner Jerry hatte jedoch zwei Plätze genommen. Brenda sah, daß Annie wieder ihre Fassung gewann und lächelte Lally an.
    »Aaron ist immer dabei, wenn es sich um etwas Unterstützenswertes handelt.«
    »Ohne Zweifel. Derzeit scheint er es besonders mit der Psychologie zu halten.« Ihnen süß zulächelnd, schwebte Lally davon.
    Was, zum Teufel, sollte das heißen, fragte sich Brenda. Sie schaute zu Annie hinüber, die nun gar nicht mehr froh, sondern eher verwirrt war. »Was hast du, Annie? Ist es wegen Sylvie? Möchtest du, daß ich morgen mitkomme?«
    »Nein. Nein, danke, es ist schon in Ordnung.«
    Ging es um Aaron, fragte sich Brenda weiter. »Wenn du nicht zu dem Ball kommen möchtest, brauchst du es nicht, Annie«, meinte sie.
    »Aber nein, ich gehe mit Chris. Er hat sich seinen ersten Smoking gekauft und wäre ganz enttäuscht.«
    Brenda verfolgte eine andere Spur. »Wie war die Examensfeier. Du hast mir überhaupt noch nicht davon erzählt. Wer war alles dabei?«
    Sie merkte, wie Annie etwas lebhafter wurde. »Nur die Familie, das heißt Chris und Alex, die Großeltern und Aaron natürlich.« Annie wich Brendas Blick aus.
    »Und?«
    »Was und? Das war's. Wir waren zusammen essen und haben großen Spaß miteinander gehabt. Alex hat es riesigen Spaß gemacht.«
    Brenda ließ nicht nach. Sie war auf der richtigen Fährte. »Und nach dem Essen?«
    »Wirklich, Brenda, du bist eine Schnüffelnase.« Ein kleines schuldbewußtes Lächeln lag auf Annies bravem Mädchengesicht. »Laß uns mittagessen.«
    Volltreffer! dachte Brenda und wandte sich Annie zu. Plötzlich begriff sie alles. »Und du hast mit ihm gevögelt?«
    Annie schaute sie schockiert an. »Brenda, ich bitte dich! Natürlich nicht!«
    »O doch, genau das hast du!«
    Annie zuckte die Achseln und gab auf. »Ich möchte eher sagen, daß wir uns geliebt haben.« Dann schüttelte sie bedrückt den Kopf. »Nach der Party. Oh, es war wunderbar, Brenda. Es tat gut, wieder mit ihm zusammenzusein.«
    Brenda zuckte besorgt zusammen, aber Annie bemerkte es nicht. Einen Augenblick lang bedauerte sie es, diese Neuigkeit aus ihrer Freundin herausgelockt zu haben. Soweit sie informiert war, bedeutete das nichts Gutes.
    »Und was soll das heißen, Annie? Hat Aaron seine Ansicht über die Scheidung geändert?«
    Annies Gesicht versteinerte. »Nun ja, seither haben wir uns nicht mehr gesprochen.« Brenda nickte leicht, aber Annie fuhr hastig fort, bevor sie etwas sagen konnte. »Er mußte geschäftlich nach New Hampshire. Gleich nach der Feier.«
    »Hat er inzwischen angerufen?«
    »Nein«, mußte Annie zugeben. »Aber es ist ja auch erst zwei Tage her. Er ist wohl noch nicht wieder in der Stadt.«
    »Es gibt Telefone in New Hampshire.«
    Keine von beiden erwähnte Lally Snow oder den Tisch, den Aaron gebucht hatte. Ganz offensichtlich hatte dieser Mistkerl Annie nicht eingeladen. Nach einer kurzen Pause wandte sich Brenda offen an ihre Freundin. »Er hat dich benutzt, Annie.« Sie sprach so behutsam, wie es ihr bei so harten Worten nur möglich war. »Er war noch von der Feier ganz Wärme und Freundlichkeit. Sozusagen ganz zu Ehren der gemeinsamen Tage. Er hat dich wieder einmal nur benutzt.«
    Annie tupfte sich den Schweiß von der Stirn und stopfte das Handtuch in ihre Sporttasche. Brenda sah die

Weitere Kostenlose Bücher