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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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meine, ich sollte mal die Rechtsanwältin aufsuchen, die du mir empfohlen hast.«
    »Großartig! Genau das Richtige. Ist ja wohl klar, daß ich mitkomme.«
    »Nein, kannst du nicht, du hast das ›Glückskind‹ da.«
    »Nichts da. Ich sage ihr, ich hätte meine Periode.« Duartos Tonfall änderte sich. »Das ist ja furchtbar, principessa, wie können Sie bloß ihre Tafelrunde komplettieren, wenn alle krank sind?« Er hielt kurz inne. Brenda verstand, daß Gayfrieda wieder zurückgekommen war und er ihr wieder etwas vormachte. »Aber sicher werde ich das. Ganz bestimmt, principessa.«
    »Wenn Gayfrieda tatsächlich glaubt, daß sie über dich zur Soiree einer Prinzessin eingeladen wird, dann ist sie auf dem Trip.«
    »Aber es wäre einen Versuch wert, cara. In einer halben Stunde bin ich dort.«
    Brenda spürte Tränen in den Augen. Sie würde nicht alleine gehen müssen. »Duarto, du bist ein Prinz.«
    »Nein, cara. Buatta ist der Prinz. Ich bin der ›Sultan‹. Ciao.«
    Jetzt hatte sie keine andere Wahl mehr, als ihre Scheidungsunterlagen, Abfindungserklärungen und was sonst noch dazu gehörte in eine Tüte zu stopfen. Dazu kamen noch die Presseartikel aus der Times und dem Journal. Als nächstes stellte sich das Problem des Anziehens. Sie zwängte sich in schwarze Hosen, die sie zwar im Bund nicht schließen konnte, aber darüber zog sie einen grauschwarz gemusterten Kaschmirpulli von Issey Miyake, der eine ganze Reihe von Sünden gnädig überspielte. Sie hatte ihn im Ausverkauf erstanden, lange vor ihrer Scheidung.
    »Cara, du siehst aus wie Elisabeth Taylor. Gar nicht so schlecht, auch wenn vielleicht ein paar Pfund runter könnten, mmh?« stellte Duarto bei seiner Ankunft fest.
    Die Fahrt dauerte ziemlich lange, und im Taxi roch es nahezu unerträglich nach Schweiß. Duarto verdrehte die Augen, nachdem er sich die Presseausschnitte angesehen hatte, und ließ das Fenster herunter.
    »Duarto, ich habe keine Ahnung, wie ich die Anwaltskosten bezahlen kann. Morty ist drei Monate mit seinen Zahlungen im Rückstand, und ich stehe bei Hinz und Kunz in der Kreide.«
    Da begann Duarto in seinem Attachéköfferchen zu kramen. »Das erinnert mich an etwas. Du hast jetzt einen neuen Job.« Er zog einen Scheck hervor, den er Brenda überreichte. »Und das ist dein erstes Gehalt.«
    Brenda starrte auf den Scheck und hob dann den Blick.
    »Nimm ihn, cara«, drängte er.
    »Aber ich arbeite doch gar nicht für dich.«
    »Du tust es jetzt, cara. Ich brauche eine Assistentin. Es wird immer schwieriger, mit dem geschäftlichen Teil nachzukommen, wenn man sich voll auf die künstlerische Arbeit konzentrieren muß. Ohne die Hilfe von Richard werde ich allmählich wahnsinnig. Und seitdem ich mit diesen beiden reichen Fregatten im Geschäft bin, stehe ich noch mehr unter Streß.« Brenda wußte, daß damit Melanie Kemp und Susana Carstairs gemeint waren. »Und deshalb bist du jetzt meine Assistentin.«
    Brenda nahm den Scheck, faltete ihn und steckte ihn ein. »Ich danke dir, Duarto. Du bist sehr gut zu mir.« Sie hielt den Kopf gesenkt, damit Duarto nicht die Tränen sehen konnte, die ihr in den Augen brannten.
    »Ganz und gar nicht, cara. Du warst vielmehr sehr gut zu mir. Und zu Richard. Damals, im Krankenhaus, da hat er zu mir gesagt: ›Duarto, laß diese Frau um Himmels willen nicht hängen, besorg ihr einen Job, hol sie raus aus ihrem Trott.‹«
    Brenda lehnte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuß auf die Wange. »Danke, Duarto, und danke, daß du mit mir kommst.«
    »Das ist nicht der Rede wert. Ich mach' es gern.«
    Brenda stieß einen Seufzer aus. »Ich wünschte, ich brauchte das alles nicht zu tun. Und ich hasse diesen Teil der Stadt. Ich kann ihn einfach nicht ausstehen.«
    »Du mußt da durch«, redete er ihr zu. »Was er getan hat, ist einfach widerwärtig. Wie kommt es eigentlich, daß du dich überhaupt derart hast abspeisen lassen? Du bist doch sonst nicht so dumm.«
    »Ich weiß, aber ich hasse Gerichte und Anwälte und all das. Damals wollte ich nur, daß alles schnell vorbei war.« Sogar Duarto konnte sie nicht erzählen, warum, mochte sie ihm nichts über die ›Geschäfte‹ ihres Vaters erzählen. Auch wenn er nun schon seit Jahren tot war, war sein Erbe, die Heidenangst vor Gerichten, immer noch in ihr lebendig. Morty wußte davon, und er hatte es gegen sie ausgespielt. Sie hatten sich außergerichtlich geeinigt. »Geld ist für mich nicht so besonders wichtig«, sagte sie jetzt, so als ob sie sich

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