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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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selbst davon überzeugen wollte.
    »Gewiß, aber es ist kein Spaß, wenn man älter wird, und alt zu werden ohne ausreichende Finanzen, ist einfach ekelhaft. Schau dir bloß diese Karre an, cara. Du solltest einen eigenen Wagen mit Chauffeur haben.«
    Brenda sah hinaus. Sie waren da. Gegen Brendas Protest bezahlte Duarto das Taxi, und beide betraten Broadway Nr. 125. Die Reihe der Namensschilder war lang, und es dauerte eine Weile, bis Brenda fand, was sie suchte. Das Büro befand sich im vierzehnten Stock, der eigentlich der dreizehnte war. Na großartig.
    »Ist sie auch wirklich gut?« wandte sich Brenda an Duarto, als sie mit dem Lift hinauffuhren. Hier drin roch es säuerlich, mit einem Hauch nach Sardinen. Früher einmal war der Lift mit Mahagoni ausgekleidet gewesen. Jetzt war der Rest der Vertäfelung zerkratzt und mit vulgären und obszönen Graffiti beschmiert.
    »Duarto, ist sie ganz bestimmt gut?«
    »Ganz bestimmt, cara. Sie ist einfach Klasse.«
    »Wen hat sie sonst noch vertreten?« Brenda kam der Gedanke, daß hier eigentlich ein Mann, ein wirklich aggressiver Mann das richtige wäre, aber sie vertraute Duarto. In finanziellen Dingen war er Realist, sogar ein ziemlich hartgesottener.
    »Niemand, den du kennst. Aber du kannst mir glauben, sie hat ein paar ganz schöne Dinge gedeichselt. Sie ist gegen Raoul Felder und Melvin Belli angetreten und hat beide ganz schön alt aussehen lassen. Sie läßt nicht locker.«
    Im vierzehnten Stock angelangt, fanden sie sich in einem engen Flur wieder, auf den mehrere Dutzend Türen mündeten.
    »Ich weiß nicht mehr die Nummer der Tür«, stöhnte Brenda. Noch eine Fahrt mit diesem Lift würde sie nicht überstehen.
    »Vierzehn zwölf«, erwiderte Duarto. Der Gang hatte mehrere Abzweigungen, und längst nicht alle der alten, braungestrichenen metallenen Türen hatten Nummern oder Namensschilder. Es roch nach Staub und abgestandener Luft, und die Türen waren eingebeult, so als ob man gegen sie getreten oder dagegengehämmert hätte. Brenda wurde immer mieser zumute. Sie mußte an den einzigen brauchbaren Ratschlag ihrer Mutter denken. »Sieh immer zu, daß du das Beste bekommst. Alles andere wirst du bereuen.« Nur schlimm, daß sie ihr nie gesagt hatte, wie sie es finden und erkennen konnte. Brenda umklammerte ihre Plastiktüte. Eins war jedoch ganz sicher: Hier war das Beste niemals zu finden.
    »Tatatatamm!« trompetete Duarto. Sie standen vor einer weiteren dieser gleichförmigen Metalltüren. Kanzlei Diana La Gravenesse verkündete die Aufschrift in goldenen und schwarzen Lettern. Duarto öffnete und ließ Brenda den Vortritt in einen tristen, beige gestrichenen, fensterlosen Warteraum. Einige alte Ledersessel, ein niedriges Tischchen mit ein paar zerfledderten Zeitschriften vervollständigten die Einrichtung. Hinter einem Fenster in der Wand saß eine rothaarige männliche Bürokraft.
    »Setz dich. Ich werde mich darum kümmern.« Brenda sah Duarto zu, wie er mit dem Sekretär sprach. Das dauerte eine ganze Weile.
    Schließlich wandte er sich mit schmalen Lippen wieder ihr zu. »Wie ich diese aufgeblasenen Typen hasse. Halten sich für besonders wichtig. Diana wird bald da sein, cara.«
    Und so war es in der Tat. Als die Tür sich öffnete, bot sich ihnen ein atemberaubender Anblick. Groß war sie, bestimmt gut an die einsachtzig, mit breiten Schultern und langen Armen und Beinen. Das Haar von unbestimmbarer blond-brauner Farbe trug sie kurz, in der Mitte gescheitelt und glatt zurückgestrichen, fast eine Parodie auf den Wall-Street-Banker-Look. Ihre Schuhe und Strümpfe, ihr Kostüm und die Bluse waren alle von der gleichen taupe-graubraunen Farbe, wie auch ihre Augen. Sie trug eine randlose Brille mit goldener Kette. Sie war hochgewachsen, erstklassig, streng, nüchtern und zäh. Sie sah einfach großartig aus.
    »Duarto! Ich wußte gar nicht, daß du heute kommst.« Sie hatte eine tiefe, aber keineswegs unweibliche Stimme. Sie lächelte und zeigte dabei die makellosesten echten Zähne, die Brenda jemals gesehen hatte. Und wenn es nicht ihre eigenen waren, hätte Brenda nur zu gern den Namen ihres Zahnarztes gewußt. Angela brauchte ein paar Kronen.
    »Sie sind Brenda Cushman?« Diese Feststellung endete zwar mit einer fragenden Hebung, aber die große Frau wartete keine Antwort ab. Ihre große, flache Hand mit langen Fingern ergriff Brendas kleine pummelige und hielt sie einen Augenblick fest. Zum ersten Mal an diesem Tag war alle Furcht verflogen. In dem

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