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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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wurde? Möglich, daß er sie nicht liebte, aber er konnte nicht jemand anderes lieben. Unmöglich … Sie rang nach Luft.
    »Nicht einfach so, das kannst du mir glauben.« Aaron seufzte.
    Sie konnte es immer noch nicht fassen. Er machte ihr etwas vor. Wie ein Kind verlangte sie nach Beweisen. »Wen? Wen wirst du heiraten.« Annie hörte, wie ihre Stimme schrill wurde.
    »Leslie Rosen.«
    »Wen?« Der Name kam ihr bekannt vor.
    »Dr. Rosen. Ich heirate Leslie Rosen.«
    Einen Augenblick lang war sie starr. Das konnte nicht sein. Es war ein Witz. Unglaublich. »Das kannst du nicht machen, Aaron. Sie war meine Therapeutin. Meine Sextherapeutin. Du mochtest sie nicht einmal. Du bist ihr nur zweimal begegnet, und du hast sie nicht ausstehen können.«
    »Annie, das war vor fast zwei Jahren. Seither haben sich die Dinge geändert.«
    »Ja, du hast mich verlassen, und Dr. Rosen hat die Behandlung abgebrochen.« Annie spürte ihr Herz hämmern, ihr Gesicht glühte. »War es deshalb?« Sie schnappte nach Luft. »Mein Gott, Aaron, wie lange geht das schon?« Sie schlug die Hände vors Gesicht. Und wieder mußte sie an das Ritz denken.
    »Du hast mit mir geschlafen, Aaron, du kamst in mein Bett, du bist in mir drin gewesen. Es war so, wie es früher gewesen war. Du selbst hast es gesagt.«
    Die Schlafzimmertür flog auf, und Leslie Rosen trat herein. »Das ist alles lange her, Annie. Nehmen Sie sich zusammen. Sie müssen mit dieser Tagträumerei und dem Leben in der Vergangenheit ein Ende machen.« Sie trat zu Aaron hinüber und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. »Sie spielen immer noch das Opfer, Anne.«
    Annies Mund öffnete sich. Ihr Gesicht brannte. O Gott. Sie hatten sie betrogen. Aaron und Dr. Rosen. Beide. Und daß beide nun Zeugen ihrer Demütigung waren, war mehr, als sie ertragen konnte. Sie sprang auf, die Fäuste geballt.
    »Ich bin die einzige hier, die nicht verrückt ist.« Sie spuckte die Worte förmlich aus. Keuchend. Sie hielt einen Augenblick inne, um wieder zu Atem zu kommen. Sie mußten ihr Herz schlagen hören.
    Aaron saß da, starrte sie an. Dr. Rosen hinter ihm. Schweigend. Beide vereint. Für einen Augenblick schien es Annie, als ob der Raum sich um sie drehte. Dr. Rosens Hand blieb auf Aarons Schulter liegen, so als ob sie ihn für sich reklamierte.
    »Das habe ich nicht gewußt«, flüsterte Annie. »Ich habe nicht gewußt, daß du mich so sehr haßt.« Tränen traten ihr in die Augen, aber vor ihnen weinen wollte sie nicht. »Ich kann das nur damit erklären, daß du wahnsinnig geworden bist.« Der Schmerz war schier unerträglich. Sie wandte das Gesicht ab. Sie kam sich vor wie ein kleines Kind vor zwei größeren, grausamen und sadistischen Kindern. Sie mußte fort von ihnen, bevor sie sie noch mehr verletzten. Bei ihrem ersten Schritt wäre sie beinahe gestürzt. Es gelang ihr, an einer Stuhllehne Halt zu finden. Zitternd wandte sie sich zur Tür. Ihre Füße waren bleiern. Es schien ihr unendlich lang, bis sie die Tür erreicht hatte. Mit der Hand auf der Klinke wandte sie sich nochmals um.
    »Ach, übrigens. Ich mag ja in der Vergangenheit leben. Aber Aaron hat mich in Boston flachgelegt. Die Vergangenheit ist in diesem Fall weniger als eine Woche alt. Flach- und reingelegt hat er mich, kann man sagen.« Sie öffnete die Tür und mit aller Würde, die sie aufzubringen vermochte, ließ sie die beiden alleine zurück.

11
Elise findet es überhaupt nicht komisch
    Bill hatte Elise zum Lunch eingeladen. Das war ungewöhnlich. Aber schließlich war jedes gemeinsame Essen mit Bill in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches. Im Sommer verbrachte sie viel Zeit in Greenwich oder East Hampton. In Manhattan bekam sie klaustrophobische Anwandlungen. Akzeptier es, Elise, New York gehört den Frauen, die arbeiten. So wie Linda Robinson, Tina Brown, Alice Mason oder diese gräßliche Mary Birmingham, die Cynthia Gil Griffin weggenommen hatte. Sogar dieses armselige Etwas Mary McFadden brachte es fertig zu arbeiten. Ja, New York war etwas für die strahlenden Macher. Kein Wunder, daß sie, auch wenn sie den besten Tisch bei Mortimer's, Le Cirque oder den anderen Restaurants bekam, in denen die Damen zu lunchen pflegten, immer das Gefühl hatte, überflüssige, schmückende Staffage für diejenigen zu sein, die wirklich zählten.
    Wieder wanderten ihre Gedanken zu Zimmer 705 und zu ihrem Sichgehenlassen von letzter Woche zurück. O Gott. Aber sie würde jetzt nicht daran denken. Aber da war auch eine Kamera

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