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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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Sache gewesen, dort im Carlyle. Er bedauerte das zutiefst. Diesen kleinen Ausrutscher in Boston hätte er sich wirklich besser verkneifen sollen. Leslie hatte sich nicht so ohne weiteres besänftigen lassen. Sie war eine Tigerin – im Leben wie im Bett. Sie war wie er, sie holte sich, was sie haben wollte. So hatte sie sich ihn genommen. Annie dagegen … Annie versuchte nur immer, brav zu sein. Ewig dieses Sortieren des Mülls wegen des Recyclings, diese Hilfsbereitschaft, diese Gewissenhaftigkeit. Eine Tigerin war sie wirklich nicht. Erst recht nicht im Bett. Sex mit ihr war eher wie ein pflichtgemäß freundliches Entgegenkommen. Es mußte Liebe sein, kein Sex! Und sie war immer noch nicht fähig zu kommen. Er hatte immer den Eindruck gehabt, als ob er bei aller Anstrengung einfach nicht gut genug sei, als ob er ihrer gnadenlosen Güte nicht gewachsen sei. Er seufzte.
    Außerdem hätte Leslie wirklich eher die Behandlung von Annie abbrechen müssen, das hätte einen sauberen Bruch ermöglicht. Aber Leslie hatte gemeint, daß Annie Hilfe brauchte wegen Sylvie. Möglich. Als nächster war er an der Reihe. Demnächst würde er das Internat besuchen müssen. Allein der Gedanke ließ ihn zusammenzucken. Aber das hatte Zeit bis später.
    Jetzt kam es zuerst einmal darauf an, La Doll wieder gute Laune zu machen. Vielleicht half da auch ein kleines Geschenk, um zu vergeben und zu vergessen. Meinetwegen auch ein großes. Hauptsache, sie sprang nicht ab.
    Er hatte schon die Hand auf der Türklinke zu ihrem Umkleidezimmer, als er sah, wie ihm eins der Mädchen am Telefon heftig ein Zeichen machte. Es war nicht auszuhalten! Alles blieb immer an ihm hängen.
    »Mr. Paradise, ein wichtiges Gespräch …«
    Es war immer wichtig. Bestimmt das Büro mit irgendeinem Mist.
    »Nehmen Sie das Gespräch entgegen«, rief er ihr über die Schulter zu.
    »Aber der Anrufer sagt, er sei Mr. Cushman und dies sei von absoluter Priorität!«
    Aaron wandte sich dem Mädchen zu. Norma, seine Sekretärin, würde niemals ohne dringende Notwendigkeit diese Telefonnummer an einen x-beliebigen Klienten weitergeben. Weshalb hatte sie diesen Anruf nicht wie sonst abgeblockt? Er dachte kurz an La Doll, aber diese paar Minuten würden auch nicht mehr verderben.
    »Morty, wie, zum Teufel, haben Sie mich aufgespürt?«
    »Mit Radar natürlich.« Morty mußte über seinen eigenen Scherz lachen. »Machen Sie Ihrer Sekretärin keinen Vorwurf. Sie hat sich redlich bemüht, Sie abzuschirmen, aber ich mußte unbedingt direkt mit Ihnen sprechen. Passen Sie gut auf. Sofort nach diesem Gespräch müssen Sie Ihren Börsenmakler anrufen und so viele Morty-Aktien kaufen, wie Sie nur können, und noch darüber hinaus.«
    Klingt interessant, überlegte Aaron. War das auch astrein? Und was hieß das im einzelnen? »Was soll ich genau tun, Morty?«
    »Nicht fragen, ordern. Sie kaufen für sich und für mich. Setzen Sie alles, was Sie haben, und wir beide sind gemachte Leute. Ohne Ihre Hilfe hätte ich diese Wall-Street-Leute niemals auf mich aufmerksam machen können. Zeit, daß ich mich revanchiere. Morty pflegt seine Freunde nicht zu vergessen.«
    Aaron hatte Morty mit Gil Griffin bekannt gemacht, und durch Aarons Werbeidee war er groß rausgekommen. Das mochte also wirklich eine Erkenntlichkeit sein. »Ist das auch legal?«
    »Nicht, wenn man uns zu fassen kriegt. Wie auch immer, es ist keine Zeit zu verlieren. So ein kleiner Insider-Trick. Eine Sache einen Monat lang halten, und in der Zeit seine Million machen. Etwas in der Art.«
    Du lieber Himmel, das Geld könnte er wirklich gut gebrauchen. Jerry seinen Anteil auszahlen. Nicht mehr von Problemen wie den augenblicklichen tangiert werden können. »Von welcher Größenordnung ist denn hier die Rede, Morty?«
    »Ich rede von einer Million. Können Sie da mit einsteigen?«
    Eine Million? Ausgeschlossen. »Was steckt dahinter, Morty?«
    »Sagen wir mal, es könnte etwas in Bewegung bringen.«
    Aarons Gedanken rasten. Einem guten Tip war er immer aufgeschlossen, aber er wollte auch nicht als Trittbrett für Mortys Erfolg herhalten. Und dann war da noch das Problem, woher er eine Million Dollar nehmen sollte. Die Scheidung war nicht billig gewesen.
    »Wie stehen die Chancen?«
    »So sicher wie die Diäten, ich schwör's. Könnten Sie nicht irgendwo etwas locker machen? Bei einem Freund oder einer Erbtante oder sonstwo?«
    Sylvie. Die Pflegeversicherung seiner Tochter. Das war die Lösung.
    »Niemand, bei dem auch nur

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