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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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betonte. Und auch nicht wegen der Wassertropfen, die ihm aus seinem wirren schwarzen Haar auf die Schultern und Oberarme, an denen sich die Muskelstränge deutlich abzeichneten, fielen. So, wie er jetzt dastand, halbnackt, stark, lachend und selbstbewusst sich das nasse Haar mit dem Handtuch trockenrubbelnd, bot er ein Bild schierer Männlichkeit, dessen Anblick ihr fast den Atem verschlug. Allein damit zurechtzukommen, wäre schon schwierig genug gewesen. Es war jedoch noch etwas anderes, das sie ihn anstarren ließ, als sei er ein Weltwunder. Es erschien ihr nämlich, als hätte sie dieses Bild, diesen vor Leben und Kraft nur so strotzenden Mann, eingerahmt von wuchernden Pflanzen, schon einmal gesehen. Und plötzlich wusste sie es. Es war exakt die Vision, die vor zwei Nächten sekundenlang vor ihrem geistigen Auge aufgeblitzt war. Bis ins letzte Detail.
    Einen Moment später war der Bann gebrochen. Mike kam auf sie zu, bückte sich, als er an Sig vorbeikam, und nahm ihm den Ball aus der Schnauze. Nina tat ihr Bestes, sich zusammenzureißen. Ihr war natürlich schon vorher klar gewesen, dass diese Vision von Donnerstagnacht keine Erinnerung gewesen sein konnte, aber dass sie eine Vorahnung war, erschütterte sie zutiefst.
    Sie schüttelte benommen den Kopf. Wahrscheinlich nur ein Zufall, sagte sie sich. Und doch war es irgendwie unheimlich. Sie verspürte einen kleinen, nagenden Zweifel, als ob irgend etwas an ihrer Erklärung nicht ganz stimmen würde. Aber da ihr im Moment keine bessere einfiel, beschloss sie, die Sache zu verdrängen.
    Mike war in seinen Schlafbereich hinübergegangen und zog sich ein T-Shirt über. Ihm beim Anziehen zuzusehen, empfand sie als sehr intim. Das ist es, was er auch tun würde, wenn wir uns geliebt hätten, durchzuckte es Nina. Sie beobachtete ihn schweigend, wobei sie sich fast wünschte, den Mut zu finden, zu ihm hinüberzugehen, um ihn davon abzuhalten, sich anzuziehen.
    „Warum haben Sie mich eigentlich hierhergebracht?” erkundigte sie sich, nachdem er sich wieder zu ihr gesellt hatte.
    „Ich wollte Sie mit Sig bekannt machen. Ich dachte, Sie könnten ihn vielleicht für ein paar Tage mit nach Hause nehmen. Er mag Sie ganz offensichtlich, und er ist ein guter Beschützer.” Als er sah, wie sich ihre Augen vor Schreck verdunkelten, wünschte er, er hätte sich etwas vorsichtiger ausgedrückt.
    „Glauben Sie, dass ich Schutz brauche?” Die Frage kam fast flüsternd.
    „Nein, natürlich nicht”, log er. „Ich dachte einfach nur, dass Sie sich vielleicht besser fühlen, wenn Sie ein bissche n Gesellschaft haben. Irgend jemanden, so dass Sie wenigstens nicht ganz allein sind”, erklärte er ihr.
    Sie starrte ihn einige Zeit nachdenklich an, wobei er besorgt hoffte, dass sie seine Erklärung schlucken würde. Er wollte sie nicht unnötig beunruhigen, aber er wurde nun mal den Verdacht nicht los, dass an diesem Fall Nina Dennison mehr dran war, als es im Moment den Anschein hatte. Sicher, er hatte sich in der Vergangenheit bereits einmal geirrt, und er hatte bitter bezahlen müssen dafür, aber das konnte und durfte für ihn dennoch kein Grund sein, über eine Ahnung hinwegzugehen. Nein, er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um diese Frau zu beschützen. Koste es, was es wolle.
    „Okay”, stimmte Nina schließlich zu. „Ich nehme Ihr Angebot an.” Ein bisschen Gesellschaft konnte ihr wahrscheinlich wirklich nur gut tun. Und vielleicht war es ja ganz praktisch, Sig zu haben, der auf sie aufpasste. Plötzlich hätte sie am liebsten gekichert. Auf jeden Fall würde der nächste Einbrecher eine Riesenüberraschung erleben, soviel stand jetzt schon fest.
    Als sie in Ninas Wohnung ankamen, legte sich Sig Mike erst zu Füßen und rührte sich nicht vom Fleck. Doch es dauerte nicht lange und seine Neugier erwachte. Er begann, die Räumlichkeiten mit Beschlag zu belegen und tigerte von Zimmer zu Zimmer, schnüffelte hier und da, bis sein Wissensdurst schließlich gestillt war und er sich beruhigt auf dem Teppich niederließ und begann, auf einem von Ninas Sofakissen, das auf dem Boden gelegen hatte, herumzukauen.
    „Ach, la ssen Sie nur”, wehrte sie ab, als Mike Sig das Kissen wegnehmen wollte. „Es ist sowieso schon ruiniert.” Es war eins der Kissen, die der ungebetene Besucher aufgeschlitzt hatte, und Sig vollendete den Prozess der Zerstörung lediglich, den ein anderer vor ihm bereits begonnen hatte.
    Nina spürte von neuem Spannung in sich aufkommen. Sie war

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