Der Cowboy
neun
Enkelkinder geschenkt!”
Quinn beschloss, dass es Zeit war, Mr Doobies Ego zu schmeicheln. “Seit ich Sie zum ersten Mal gesehen habe, geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf.” Er zeigte enthusiastisch auf den dürren Mann. “Sie wären der ideale Pierre!”
Doobie zwinkerte. “Pierre?”
“Ein Franzose, der eine wichtige Rolle in meinem neuen Film spielen wird. Sie haben dieses gewisse Etwas, Sie wirken so … weltoffen!”
Doobie strahlte. “Das mag ja sein, aber ich spreche kein Französisch.”
“Kein Problem. Es ist keine Sprechrolle.”
“Aber wie soll man dann merken, dass der Mann weltoffen ist?”
“Vertrauen Sie mir einfach. In dem Moment, in dem Sie vor die Kamera treten, wird jeder wissen, was für eine Art Mensch Sie sind.”
Doobie nickte weise. “Ich verstehe. Selbstverständlich werde ich die Rolle übernehmen. Wie sieht es mit Tanzen aus?”
“Sie wollen mit mir tanzen?” Quinn klappte die Kinnlade herunter.
“Nein, nein.” Doobie lachte kurz auf. “Ich dachte, vielleicht könnten Sie am Samstagabend an einem kurzen Tanz teilnehmen anstelle des Stadtfestes. Oder, noch besser, eine kurze Rodeovorstellung am Nachmittag, und dann der Tanz. Die Einwohner von Ugly Bug wären zutiefst erfreut!”
Quinn warf Jo einen fragenden Blick zu. Sie zuckte mit den Schultern. Ein Tanz klang nicht sonderlich verfänglich. Außerdem hielt Quinn sich für einen guten Tänzer. Aber ein Rodeo konnte er auf keinen Fall bieten. “Von dem Rodeo würde ich Ihnen abraten”, erwiderte er. “Wenn ich mich verletze, würden die Versicherungskosten die Stadtkasse ruinieren.”
“Oh! Dann nehmen Sie eben nicht teil, sondern sind unser Ehrengast!”
“In Ordnung.”
“Wunderbar. Dann …”
“Cuthbert, wir sollten zu Mr Hastings Sicherheit eine Regel aufstellen”, griff Emmy Lou ein. “Die weiblichen Gäste dürfen Brian nicht anrühren. In keiner Weise!”
“Aber sicher doch!” Doobie schien der Vorschlag mehr als gut zu gefallen. “Nun, Eloise, ich denke, wir haben unsere Mission erfüllt. Lass uns gehen.”
Aber Eloise rührte sich nicht. Mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen sah sie Quinn an. “Reservieren Sie einen Tanz für mich, bitte.”
“Sehr gerne.”
“Ich danke Ihnen!” Sie seufzte und klatschte in die Hände.
Doobie schnaubte und nahm seine Frau beim Arm. “Mach doch nicht so ein Theater, Eloise. Es ist nur ein
Tanz
!”
“Nur ein
Tanz
?
Nur ein
Tanz
? Du hast doch keine Ahnung, wovon du redest, Cuthbert! Es ist …”
“Danke für den Kaffee”, unterbrach Doobie seine Frau und zerrte sie vom Sofa.
Nachdem sie das Haus verlassen hatten, grinste Jo Quinn an. “Du bist mein Held, Quinn!”
“Was für eine Vorstellung!”, jubelte Emmy Lou. “Besonders der Teil mit Eloise und dem Hintern.”
“Ich möchte nicht mehr daran erinnert werden”, seufzte Quinn.
“Oh, sie ist harmlos”, versicherte Emmy Lou. “Ganz im Gegenteil zu ihrem Mann. Behauptet der doch einfach, Jo wäre wie eine Tochter für ihn! Verlogener Mistkerl! Letzte Woche wollte er Jo noch überreden, die Ranch zu verkaufen! Aber Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet, Quinn – abgesehen von diesem Unsinn mit den Steckdosen.” Sie stellte die Kaffeetassen auf das Tablett und trug es in die Küche.
“Er wollte dich wirklich wegekeln?”, fragte Quinn nach, als er mit Jo alleine war.
“Allerdings. Aber man kann es ihm kaum verübeln, schließlich bin ich wirklich weit im Rückstand.”
Quinn starrte sie an. Er hätte viel dafür gegeben, einen Blick in ihre Bücher werfen zu dürfen. Aber Jo hatte ihm mehr als deutlich mitgeteilt, wie wenig sie von diesem Vorschlag hielt.
Emmy Lou erschien mit einer DVD in der Hand in der Tür. “Ich habe hier
Rogues Revenge
! Der Film ist sicher eine gute Einführung für Sie, Quinn!”
“Ja, lass uns einen Hastings-Film ansehen!” Der Gedanke, die nächsten zwei Stunden mit Quinn zu verbringen, sagte Jo eindeutig zu. Da es noch immer regnete, würde sie auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie eine Weile faulenzte. “Du musst unbedingt mehr über ihn herausfinden, ehe du dich am Samstag vor der ganzen Stadt zeigst!”
Da hatte sie recht. Abgesehen davon war das eine Möglichkeit, Jo in seiner Nähe zu haben.
Jo öffnete den TV-Schrank, während Quinn es sich auf dem Sofa bequem machte.
Zu seiner Überraschung setzte sie sich aber nicht neben ihn, sondern auf einen Sessel neben dem Sofa. “Ich denke, ich sollte besser
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