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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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Telefongespräch der Weltgeschichte geführt.
    „O Tom“, seufzte sie und drückte ihr Gesicht an seinen Oberarm. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
    Wieder klingelte ihr Handy, und diesmal war es wirklich Linda.
    „Wo steckst du denn?“, fragte die Freundin. „Muss ich mir Sorgen machen? Hat Marc …“
    „Nein, nein, alles okay“, unterbrach Cassie sie schnell. „Also, na ja … Ich habe Tom getroffen.“
    „Oh“, machte Linda.
    „Kannst du laut sagen. Marc hat ihm weisgemacht, meine Mutter wäre schwer krank und … ach egal. Es war eine echt miese Aktion von ihm. Tom konnte nichts dafür, er hat sein Bestes getan. Für mich.“
    „Oh“, wiederholte Linda. „Und was jetzt?“
    „Ich habe keine Ahnung!“, rief Cassie. „David ist auf dem Weg hierher. Es geht ihm gut, er konnte den See verlassen …“
    Verflixt, sie hatte Linda in Davids eigentliches Geheimnis ja noch gar nicht eingeweiht.
    „Er kommt hierher?“, fragte Linda. „Aber …“
    „Jaja, ich weiß“, stöhnte Cassie. „Pass auf, ich bin gerade etwas überfordert. Können wir uns in der University Avenue treffen?“
    „Gute Idee. Unsere Küche steht unter Wasser, meine Mom ist ziemlich genervt. Und immer noch kein Klempner in Sicht. Wo seid ihr?“
    „Warte ’ne Sekunde.“ Sie wandte sich an Tom. „Willst du immer noch was essen?“
    Tom nickte.
    „Die Sushi-Bar an der Ecke Ramona Street?“, fragte sie Linda.
    „Okay, ich komme hin. Bis gleich.“
    „Also, David kommt, ist klar“, bemerkte Tom gelassen. „Aber was ist mit dem Wasser los?“

9. KAPITEL
    Cassie atmete tief durch.
    „Als wir in der Hütte ankamen, sind ein paar seltsame Sachen passiert“, sagte sie und erzählte Tom von der Fledermaus, der Nachricht auf dem Scrabblebrett und der Maus.
    Danach schaute sie ihn abwartend an.
    „Okay. Und weiter?“, meinte er nur.
    „Am nächsten Tag kam Marc, ich bin aus Wut im See zu weit rausgeschwommen und fast ertrunken. David hat mich gerettet“, sprudelte sie hervor.
    „Dann hat er was bei mir gut.“
    „Wir haben die nächsten Tage zusammen verbracht“, fuhr sie etwas leiser fort. „Ich konnte Marcs Anwesenheit nicht ertragen und war froh, dass ich nicht allein rumhängen musste.“
    Bevor Tom nachhaken konnte, fügte sie hinzu: „Aber irgendwas war seltsam an ihm.“
    Sein alarmierter Blick ließ sie fast wieder den Mut verlieren. Er würde ihr nicht glauben. Wie auch? Selbst ihr kam das Ganze inzwischen wie ein ziemlich verrückter Traum vor.
    „Er hat gesagt …“ Sie zögerte. „… im See würde etwas leben, das andere Lebewesen in Besitz nehmen und kontrollieren kann.“
    „Ein Dämon?“, fragte Tom halb überrascht, halb ungläubig.
    „Ja, so was in der Art.“
    „Das würde die Fledermaus und die Maus erklären“, sagte er nachdenklich.
    „Du glaubst mir?“, fragte Cassie fassungslos.
    Tom blieb stehen und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Das hier ist keine ausgefeilte Retourkutsche, weil ich auf Marc reingefallen bin, oder?“
    Kleinlaut schüttelte Cassie den Kopf.
    „Warum sollte ich dir dann nicht glauben?“
    „Weil ich es selbst kaum glauben kann. Jedenfalls hat David gesagt, er könne sich wegen dieses Dings nicht vom See entfernen. Und ich dachte, wenn ich Wasser aus dem See mitnehme, befreit ihn das.“
    „Stattdessen hat es das Ding befreit“, sagte Tom scharfsinnig.
    „Ich hatte gehofft, dass … dass …“
    „Schon klar. Du hast das Wasser mitgenommen, und Marc hat es in den Ausguss gekippt.“
    Cassie schloss die Augen. „Ja.“
    „Ist seitdem was Komisches passiert?“
    „Ich habe schon zwei Ratten gesehen, die auf mich zurannten. Die eine ist überfahren worden und lag dann in einer Wasserlache, wie die Tiere am See.“
    „Was hat David am Telefon gesagt?“
    „Dass das Ding in der Wasserflasche ist … war … und wir vorsichtig sein sollen, wenn es dunkel wird. Wir brauchen Taschenlampen. Und ich soll rausfinden, wo das Abwasser hinfließt.“
    „Weil es jetzt in der Kanalisation ist. Und wenn es das Meer oder die Bay erreicht …“
    Zum zweiten Mal an diesem Tag konnte Cassie die Tränen nicht zurückhalten. Sie war so erleichtert, weil Tom ihr glaubte und ihr wegen David keine Szene machte. Nun ja, den Teil, der ihre Gefühle für David anging, hatte sie ja auch ausgelassen. Wobei sie sich ihrer Gefühle überhaupt nicht mehr sicher war. Diese unglaublich starke Sehnsucht, dieser unbedingte Wille, mit ihm zu verschmelzen, war schwächer

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