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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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der kleine Elmar. Flaad hatte immerhin schon 72 der Karten und Otto deren 104. Wobei die Sammelbilder des Kalmaren etwas wellig waren aufgrund der feuchten Umgebungen, die das Meereswesen bevorzugte. Die anderen im Bunde kannten die Dinger ebensowenig wie die Erdlinge, willigten aber ein, ab sofort ebenfalls Mitglieder der Sammlergemeinde werden zu wollen.
    „Bilder gibt’s im Lagerladen“, informierte Elmar die anderen. „Manchmal findet sich aber auch in den Verpackungen von Schokoriegeln oder Kaugummis eine Gratiskarte. Erst letzte Woche hab ich in meiner Erdnusstüte das total seltene Sammelbild von Kukki, der Halbork mit den Gratisbratpfannen gefunden. Satte zehn Extrapunkte! Mann, war das ein Feiertag.“
    Sogleich holten auch der Vampir und der Kalmar ihre Sammlungen und hockten sich gemeinsam mit Elmar unter einen nahen Baum zum Fachsimpeln und tauschen.
    „Ist ja alles schön und gut“, motzte Nessy. „Aber Sammelkarten sind Sammelkarten, und Fußball ist Fußball. Auch wenn der ohne Kugelmonster ziemlich seltsam gespielt wird. Also los, wer ist der nächste Schütze?“
    Der Taure war dran.
    „Hältst du meine Wette?“, bot Rippenbiest dem Torhüter von der Erde an. „Wenn ich den hier versenke, polierst du mir eine Woche lang die Waffen?“
    „Spinnst du, du Quadratschädel? Erst haust du mir den Ball um die Ohren, und dann prügelst du mich windelweich, wenn deine Axt Rost ansetzt, bloß weil ich ein bisschen zuviel gewienert hab! Lass mal gut sein. Versuch lieber, die Luft nicht aus dem Ball zu treten.“
    „Kann ich doch nichts dafür, wenn das Ding nicht für Hufe wie meine gemacht wurde.“
    Der Taure donnerte den Ball in die Wolken und grummelte.
    „Drüber!“, sagte Charly und grinste frech. „Hast halt kein Gefühl in den Klauen.“
    „Meine Klauen verbraten dir gleich ein paar, Kleiner“; maulte Rippenbiest.
    „Ich hab dich auch lieb“, bemerkte der Torwart. „Und jetzt mach hübsch Platz für den nächsten.“
    Ben war dran, musste aber noch warten, bis der Ball wieder in einer planetennahen Umlaufbahn zu sehen sein würde.
    „Ausnahmsweise muss ich aber mal Charly Recht geben“, sinnierte er. „Von mir aus könnte es Morgen früh losgehen mit der Reise durch das weite Nichts. Was nutzen uns Todesdaten, Jahreszahlen, verworrene Familiengeschichten von irgendwelchen spinnerten Königen und geographische Längen- und Breitengrade, wenn wir die wahre Welt nicht zu sehen kriegen?“
    „Eben!“, meinte Charly und fing den Ball auf, auf dem sich Raureif gebildet hatte. „Ich frag nächsten Sonntag mal Meister Athrawon, wann es endlich losgeht.“
    „Aber wir sind noch nicht genügend ausgebildet“, warf Lisa ein.
    „Ach was, reicht schon“, glaubte Charly. „Was wir noch nicht wissen, brauchen wir auch nicht.“ Schließlich warf er Ben den Ball zu, welcher ohne zu zögern den fälligen Elfmeter – wie fast immer – mühelos im zusammengeschusterten Tor versenkte.
    „Nächster!“, sagte er und grinste von linken Ohr zum rechten. Nach und nach versagten die meisten anderen beim Wettbewerb und bald schon war es zu dunkel, um noch einen Sieger zwischen Nessy und Ben zu ermitteln. Heftig diskutierend, ob man denn schon weit genug für den praktischen Teil des Semesters sei oder nicht, gingen die Jugendlichen zurück zum Versammlungszelt. Es war an der Zeit für ein weiteres Abendessen.
     
    Inzwischen hatte Meister Athrawon es geschafft, einen professionellen Wachdienst für das Zeltlager der Kandidaten zu organisieren. Leider war das Budget für dessen Finanzierung ziemlich begrenzt, und so hatte man sich mit zwei nicht allzu hellen Zahnfeeogern mit reichlich eingeschränktem Wortschatz begnügen müssen. Die Burschen waren nicht auseinanderzuhalten: Beide waren nicht viel kleiner und schmaler als Rippenbiest. Wo dieser allerdings ein dickes Fell besaß, wiesen die Oger große, graugrüne Schuppen auf. Zumindest an den Stellen, die nicht von der blauen und ziemlich lächerlich wirkenden (sowie ein wenig zu engen) Wachmannuniform verdeckt waren. Schuhe besaßen sie keine, so dass sie auf ihren außergewöhnlich großen und heftig stinkenden, nackten Füßen durch die Gegend watschelten. Den nahezu quadratischen Schädel so eines Ogers zierten die breite, flache Nase, ein einzelner schwarzer Haarzopf (ungewaschen) über der gewölbten Stirn sowie kleine Ohren und Augen, die ihren dümmlichen Gesichtsausdruck noch auf groteske Weise verstärkten. Auffallendes und

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