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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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ist ja entsetzlich!“ Targil starrte das Mädchen fassungslos an. Dann sprang er auf und lief völlig verstört auf und ab. „Was soll ich nur tun, was kann ich denn tun?“ stöhnte er. „Wie kann ich des Giftes Herr werden, das in meinen Adern tobt? – Ich verfluche dich, Skora!“ schrie er plötzlich zu der Ruine hinüber. „Mögen die Götter dir tausendfach die Qualen vergelten, die du mich erdulden lässt!“ Dann sank er zu Boden, und trockenes Schluchzen schüttelte seine Schultern.
     
    Targil schien nichts zu hören, doch Deina war es, als klänge von den Ruinen der leise Hauch eines Lachens herüber – sanft und melodiös, doch grausam und kalt.
     
    Sie stürzte zu Targil hinüber und umfing seine Schultern. „Verzweifle nicht, mein Liebster!“ bat sie. „Vielleicht wird es schwächer, wenn du erst einmal diesen Ort verlassen hast. Ich werde dir helfen, dagegen anzukämpfen, so gut ich kann. Wir werden an Horons Altar um Erlösung für dich bitten, und vielleicht ist unsere Liebe stark genug, den Bann für immer zu lösen. Wir müssen es einfach versuchen!“
     
    Targil schaute auf und ergriff ihre Hand. „Ja, du hast Recht!“ sagte er. „Ich muss mich bemühen, damit fertig zu werden. Vielleicht endet der Bann auch, wenn der Rest der Zeit abgelaufen ist, den ich Skora noch schuldete. Vier Monate verbrachte ich damals in ihrer Gewalt. Acht Monate fehlen noch an dem Jahr, das ich ihr zu dienen gelobte. Mögen die Götter schenken, dass ich diese Zeit bei klarem Verstand durchstehe! Wirst du so lange Geduld mit mir haben, Deina?“
     
    „Ja, Targil!“ antwortete Deina schlicht. „Ich werde dich nie verlassen, was auch kommen mag.“
     
    Sie gingen zurück in ihre Mulde und warteten darauf, dass es endlich Morgen wurde und sie den Ort von Targils Folter verlassen konnten.
    Als es langsam hell wurde und der Pfad durch das Moor zu erkennen war, machten sie sich auf den Weg. Übermüdet und hungrig stolperten sie durch den Morast, denn sie hatten seit dem Abend, an dem sie zu den Sümpfen gelangten, nichts mehr gegessen. Schon in dieser Nacht hatten sie keinen Schlaf gefunden und auch in der letzten war nicht daran zu denken gewesen. Zwar waren sie hier und da vor Übermüdung eingenickt, doch immer wieder wurde Targil von Albträumen gequält, und Deina, aus dem Schlaf gerissen, hatte den Stöhnenden wecken müssen.
     
    Nichts regte sich in den Sümpfen. Keiner der Schrecken des vergangenen Tages wurde sichtbar. Kein Geräusch als das saugende Schmatzen ihrer Schritte im Morast war zu hören. Es schien, als sei jede Bewegung im dichten Nebel erstarrt. Deina und Targil kam es vor, als schritten sie durch eine versteinerte Traumlandschaft. Die unwirkliche Stille legte sich bedrückend auf ihre Gemüter, und sie wagten nicht, sie durch ein Wort zu brechen.
     
    Doch auch der längste Weg hat einmal ein Ende, und so sahen sie endlich durch den sich verflüchtigenden Nebel die Ebene vor sich, wo sie ihre Pferde zurückgelassen hatten. Die letzten Meter rannten sie förmlich, denn sie waren froh, dem gespenstischen Sumpf schließlich doch entronnen zu sein. Und wie groß war ihre Freude, als sie ihre Pferde am Rand des Moores stehen sahen, ganz in der Nähe ihres Lagerplatzes. Die Tiere hatten dort nach Futter gesucht und Moos und fahle Binsen vom Rand der Wasserlachen gefressen. So hatten sie keinen Hunger gelitten, aber ihr sicherer Instinkt hatte die Pferde davor gewarnt, weiter in den Sumpf einzudringen.
    Voll Freude liebkoste Deina ihre Stute, und auch Targil wurde von seinem Hengst Kor zärtlich begrüßt. Eifersüchtig drängte sich das Packpferd dazwischen und forderte auch seinen Anteil an der Wiedersehensfreude.
    Dann machten sich die beiden ausgehungert über die Vorräte her. Nachdem ihr erster Hunger gestillt war, sagte Targil:
     
    „Wir werden sparsam sein müssen, sowohl mit dem Proviant als auch mit dem Wasser. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von Anfang an nicht eingeplant hatte, dass wir beide zurückkehren würden. Ich war fest davon überzeugt, dass zumindest ich den Rückweg nicht antreten würde. Darum war ich der Meinung, dass der verbliebene Proviant für dich allein ausreichen würde, bist du wieder zum Fluss zurückkämest. Allerdings hat es mich manche Nacht nicht schlafen lassen, wenn ich mich fragte, wie du den Weg zurück allein schaffen solltest, falls es dir gelang, Norhang lebend zu verlassen.“
    Er zog Deina nah zu sich heran und drückte sie fest an sich.

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