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Der Delta-Stern

Der Delta-Stern

Titel: Der Delta-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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überhaupt von Twist?« Mit einem Mal schrie er: »Dolly, du hast ja noch nich mal den Namen Chubby Checker gehört!«
    Aber Hans kicherte nur und winkte Dilford spöttisch zu und warf Dolly lüsterne Blicke zu, während sie trotz allem zu tanzen versuchten wie der Twistkönig aus den fünfziger Jahren persönlich.
    »Mir is es grundsätzlich egal, wenn's Ärger gibt«, sagte Cecil Higgins. »Solange die Jungs vorher ihre Kanonen ablegen. Irgendeiner fängt sonst ne Ballerei an, und irgendeiner landet in San Quentin und hat in Kürze 'n Arschloch, in dem er zwei Weihnachtsbäume, ne Telefonzelle und Shelley Winters auf einmal unterbringen kann.«
    »Das is pervers!« sagte Dilford und machte eine schnelle Bewegung, als wolle er sich unverzüglich auf die drei Särge große Tanzfläche stürzen und Putz machen.
    Die Bewegung war zu schnell. Ludwig stand an der Theke und hielt zum Entzücken der beiden betrunkenen Groupies eine Flasche Bier in seinen großen, unförmigen Vorderpfoten. Ludwig war darauf abgerichtet, auf alle schnellen Bewegungen zu achten, die gegen seinen Partner gerichtet sein konnten. Ludwig knurrte Dilford an. Ludwig knurrte wie ein Löwe. Dilford ging sehr blaß zu seinem Barhocker zurück.
    »Das paßt doch mal wieder haargenau zu diesem jämmerlichen, perversen Spaghettihals«, sagte, mit Blick auf Hans, ein sehr eifersüchtiger Dilford. »Hauptsache, sein großer Bruder ist bei ihm.«
    »Dilford, ich rat dir, die Sache nicht auf die Spitze zu treiben«, sagte Cecil Higgins. »Ich möcht wetten, daß Ludwig dich glatt auffrißt, wenn du Hans so was ins Gesicht spuckst. Da würd nix übrigbleiben außer 'nem Schienbeinknochen, möcht ich wetten.«
    »Muß ja auch unbedingt seinen großen Bruder mitbringen, wenn er einem die Freundin klauen will, dieser miese, mickrige Perverse«, sagte Dilford.
    Das rief sofort Jane Wayne auf den Plan. »Bist du bescheuert, Dilford?« fragte sie. »Dolly ist deine Partnerin, nicht deine Freundin! Glaubst du, sie gehört dir?«
    »Ich glaub, ich hör nicht recht!« sagte die Minipolizistin und unterbrach ihren Twist mit dem K-9-Cop, während die Stimme des alten Chubby Checker aus der Musikbox plärrte und alle Welt anfeuerte, wieder zu twisten. »Wieso wagst du es überhaupt, mir vorzuschreiben, was ich zu tun hab, wenn wir nicht im Dienst sind? Wieso wagst du es, mir vorzuschreiben, was ich zu tun hab, wenn wir im Dienst sind? Ich bin nicht mehr in der Probezeit, Dilford.«
    »Ich weiß nicht, warum du unbedingt mit Hans tanzen mußt«, sagte Dilford, und im Moment klang seine Stimme weinerlich. »Der ist pervers. Der sieht doch aus, als ob sie ihn öfter zu heiß gebadet haben. Stimmt's nicht, Cecil?«
    »Laß mich da raus«, brummte Cecil Higgins. »Ich will nicht von Ludwig gefressen werden.«
    »Der ist so pervers, daß er stinkt«, sagte Dilford.
    Aber der dünne K-9-Cop ließ sich nicht provozieren. Er kicherte betrunken vor sich hin und küßte seine Groupies und sagte zu Dilford: »Sag nix über andere Leute, was du nicht über dich selber sagen würdest. Fallste einigermaßen 'n Mann von Welt sein willst.«
    »Der würd doch wahrscheinlich sogar ne ägyptische Mumie bumsen«, sagte Dilford. Dann entschloß er sich, seine Beleidigungen auf die politische Ebene zu heben, und fügte hinzu: »Ich wette, er ist Demokrat!«
    »Ich kann wenigstens Gouverneur sagen«, sagte Hans. »Das kann nich mal euer republikanischer Präsident. Guv-neur. Der kann das Wort nich mal aussprechen.«
    »Weißt du, ich hab einfach die Schnauze voll von Typen wie dir, die glauben, weibliche Officers gehörten ihnen«, sagte Dolly, die inzwischen stark schwankte, zu Dilford.
    »Setz dich besser hin, Dolly«, sagte Cecil Higgins zu der Minipolizistin. »Ich seh nicht gern, wenn 'n kleiner Cop auf die Schnauze fällt.«
    »Wißt ihr, was einem so blüht, wenn man zu den ersten voll integrierten weiblichen Officers bei diesem Police Department gehört?« fragte Dolly betrunken.
    »Erzähl's ihnen, Dolly«, sagte Leery. Eine gute Diskussion führte immer dazu, daß sie mehr tranken.
    »Ihr Kerle seid die ekelhaftesten Tratschen auf der ganzen Welt«, fuhr sie fort. »Von euch wird ja erwartet, daß ihr eure Partnerinnen bumst. Ich kenn dich, Dilford. Du würdest nie sagen, ja, du hast es geschafft, aber du würdest auch nie sagen, nein, du hast es nicht geschafft. Du grinst bloß, wenn dich einer fragt, wie das mit mir ist, und dann kann er seine eigenen Schlüsse ziehen.«
    »Magste

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