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Der Dienstagabend-Club

Der Dienstagabend-Club

Titel: Der Dienstagabend-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Gürtel.«
    Aller Augen richteten sich auf Dr. Pender.
    »Ich erfuhr die Wahrheit«, sagte er, »fünf Jahre nach dem tragischen Ereignis. Und zwar durch einen Brief, den mir Elliot Haydon schrieb. Darin erwähnte er, dass er immer das Gefühl gehabt habe, dass ich ihn verdächtigte. Er behauptete, er sei damals einer plötzlichen Versuchung erlegen. Auch er habe Diana Ashley geliebt, aber er sei nur ein armer, um seine Existenz ringender Rechtsanwalt gewesen. Plötzlich sei ihm die Idee gekommen; wenn er Richard beiseite schaffte und Titel und Besitz erbte, lag ja die Zukunft in rosigem Schimmer vor ihm. Der Dolch sei ihm aus dem Gürtel gefallen, als er bei seinem Vetter niederkniete, und ehe er sich’s versah, habe er ihn seinem Vetter in die Brust gestoßen. Um den Verdacht von sich abzulenken, habe er sich dann später selbst die Stichwunde in der Schulter beigebracht. Er schrieb mir, gerade bevor er auf eine Expedition nach dem Südpol aufbrach, für den Fall, wie er sagte, dass er nicht zurückkehren würde. Ich glaube nicht, dass er die Absicht hatte zurückzukommen, und ich weiß, dass, wie Miss Marple schon erwähnte, sein Verbrechen ihm nichts eingebracht hat. ›Fünf lange Jahre‹, schrieb er, ›habe ich Höllenqualen erduldet, und ich hoffe, mein Verbrechen nun wenigstens durch einen ehrenhaften Tod zu sühnen.‹«
    Eine Weile schwiegen alle. Schließlich unterbrach Sir Henry die Stille.
    »Und er ist tatsächlich eines ehrenvollen Todes gestorben. Sie haben zwar die Namen geändert, Dr. Pender, aber ich habe den Mann, von dem Sie sprachen, doch erkannt.«
    »Wie ich schon sagte«, fuhr der alte Pfarrer fort, »bin ich nicht der Ansicht, dass diese Erklärung völlig ausreicht. Ich glaube immer noch an den bösen Einfluss dieses Hains – ein Einfluss, der Elliot Haydon zu seiner Tat trieb. Selbst bis auf den heutigen Tag kann ich nicht ohne ein Gefühl des Schauderns an das Götzenhaus der Astarte denken.«

Die verschwundenen Goldbarren
     
    » E s ist vielleicht nicht ganz fair, Ihnen die folgende Geschichte zu erzählen«, erklärte Raymond West, »da ich Ihnen nicht die Lösung geben kann. Doch waren die Begebenheiten so interessant und eigenartig, dass ich Ihnen das Problem nicht vorenthalten möchte, und vielleicht könnten wir gemeinsam die Geschichte zu einem logischen Abschluss bringen.
    Es ereignete sich alles vor zwei Jahren, als ich nach Cornwall fuhr, um Pfingsten mit einem Mann namens John Newman zu verbringen.
    Er wohnte in Polperran an der Westküste von Cornwall – eine sehr wilde und felsige Gegend. Ich hatte diesen Mann ein paar Wochen zuvor kennen gelernt und hielt ihn für einen äußerst interessanten Zeitgenossen. Er besaß Intelligenz, ein Einkommen, das ihn unabhängig machte, und eine romantische Fantasie. Um seiner neuesten Liebhaberei zu frönen, hatte er dort ein Haus – Pol House – gemietet. Er war eine Kapazität für das Elisabethanische Zeitalter und beschrieb mir in lebhaften, anschaulichen Farben die Niederlage der spanischen Armada. Man hätte beinahe annehmen können, er sei ein Augenzeuge dieser Ereignisse gewesen. Ob es wohl so etwas gibt wie Reinkarnation? Das möchte ich nur allzu gerne wissen.«
    »Du bist ja so romantisch, lieber Raymond«, sagte Miss Marple und sah ihren Neffen lächelnd an.
    »Das ist wohl das letzte Adjektiv, das man auf mich anwenden kann«, entgegnete Raymond West etwas verdrießlich. »Aber dieser Bursche Newman steckte bis zum Rand voll fantastischer Ideen, und aus diesem Grund interessierte er mich, sozusagen als ein merkwürdiges Relikt aus der Vergangenheit. Anscheinend war ein bestimmtes Schiff der Armada, das einen unermesslichen Schatz in Form von Goldbarren von der Nordostküste Südamerikas an Bord hatte, an den bekannten heimtückischen Schlangenfelsen an der Küste Cornwalls zerschellt. Seit Jahren – so erzählte mir Newman – waren Versuche unternommen worden, das Schiff und seinen Schatz zu bergen. Solche Geschichten sind ja nicht selten, wenngleich die mythischen Schiffe die wirklichen an Zahl weit übertreffen. Jedenfalls war eine Gesellschaft gegründet worden, die leider bankrott ging, und Newman konnte die Rechte – oder wie man das nennt – für einen sehr geringen Betrag erwerben. Er war ganz begeistert darüber. Seiner Ansicht nach brauchte er sich nur die modernsten technischen Einrichtungen zu beschaffen, und schon gehörte das Gold ihm.
    Als ich ihm zuhörte, musste ich unwillkürlich denken, dass

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