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Der Dienstagabend-Club

Der Dienstagabend-Club

Titel: Der Dienstagabend-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Tänzerinnen. Darüber vergesse ich ein wenig, wie alt ich inzwischen bin.«
    »Leider muss ich Sie enttäuschen«, entschuldigte sich Dr. Lloyd. »Die Geschichte dreht sich nämlich gar nicht um die Spanierin.«
    »Nein?«
    »Nein. Mein Freund und ich hatten uns sehr geirrt. Im Dasein der spanischen Schönheit ereignete sich nicht das geringste, das man als interessant oder aufregend hätte bezeichnen können. Sie heiratete später einen Angestellten in einem Schifffahrtsbüro, und zur Zeit, als ich die Insel verließ, hatte sie bereits fünf Kinder und war recht korpulent. Nein, meine Geschichte dreht sich um die beiden Engländerinnen.«
    »Ist ihnen etwas zugestoßen?«, hauchte Miss Helier.
    »Ihnen ist etwas zugestoßen – und zwar gleich am nächsten Tag.«
    »Wirklich?«
    »Bevor ich an dem Abend ausging, warf ich aus Neugierde einen Blick in das Gästebuch und entdeckte die Namen sehr schnell. Miss Mary Barton und Miss Amy Durrant aus Little Paddocks, Caughton Weir, Bucks. In dem Augenblick hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wie bald ich diesen beiden Namen wieder begegnen sollte – und unter was für tragischen Umständen. Am folgenden Tag hatte ich mich mit einigen Freunden für ein Picknick verabredet. Wir wollten mit dem Auto quer über die Insel zu einem Ort fahren, der, soweit ich mich nach so langer Zeit noch erinnern kann, Las Nieves hieß und in einer wohl geschützten Bucht lag, wo wir unseren Lunch essen und später baden wollten, wenn wir noch Lust dazu hatten. Dieses Programm führten wir auch durch, nur brachen wir reichlich spät auf, sodass wir schon unterwegs picknickten und später nach Las Nieves weiterfuhren, um vor dem Tee noch etwas zu schwimmen.
    Sobald wir uns dem Strand näherten, nahmen wir einen ungeheuren Tumult wahr. Die ganze Bevölkerung des kleinen Dorfes schien dort versammelt zu sein. Als man uns sah, stürzten einige der Inselbewohner sofort auf unseren Wagen zu und begannen, uns sehr erregt die Situation zu erklären. Da mein Spanisch nicht sehr gut war, dauerte es eine Weile, bis ich alles verstand, aber schließlich hatte ich begriffen.
    Zwei verrückte Engländerinnen waren ins Wasser gegangen, und eine davon war zu weit hinausgeschwommen und dadurch in Schwierigkeiten geraten. Die andere war ihr nachgeschwommen und hatte versucht, sie an Land zurückzubringen. Doch auch ihre Kraft hatte versagt. Sie wäre ebenfalls ertrunken, wenn nicht ein Mann in einem Boot hinausgerudert wäre und beide zurückgebracht hätte – eine davon rettungslos verloren. Sobald ich die Sache erfasst hatte, drängte ich mich durch die Menschenmenge und eilte ans Ufer. Zuerst erkannte ich die beiden Frauen nicht. Die rundliche Figur in dem schwarzen Badekostüm und der eng anliegenden grünen Bademütze rief keine Erinnerung in mir wach, als sie ängstlich zu mir aufblickte. Sie kniete neben ihrer Freundin und machte etwas ungeschickte Wiederbelebungsversuche. Als ich ihr sagte, dass ich Arzt sei, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus, und ich schickte sie sofort in eine nahe gelegene Hütte, damit sie sich abtrocknen und etwas anderes anziehen konnte. Eine der Damen aus meiner Gesellschaft begleitete sie. Ich selbst bemühte mich vergeblich um die ertrunkene Frau.
    Es steckte kein Funke Leben mehr in ihr, und schließlich musste ich meine Wiederbelebungsversuche resigniert einstellen.
    Ich gesellte mich dann zu den anderen in der kleinen Fischerhütte und versuchte der zweiten Dame die traurige Nachricht so schonend wie möglich beizubringen. Die Überlebende hatte jetzt Straßenkleider an, und ich erkannte in ihr sofort eine der beiden Engländerinnen, die am Abend vorher angekommen waren. Sie nahm die Trauerbotschaft ziemlich gelassen entgegen. Offenbar spielte die Aufregung über das ganze Geschehen eine größere Rolle als irgendwelche persönlichen Gefühle.
    ›Arme Amy‹, sagte sie. ›Arme, arme Amy. Sie hatte sich so sehr auf das Schwimmen hier gefreut, und sie war auch eine gute Schwimmerin. Ich kann es einfach nicht verstehen. Was mag es nur gewesen sein, Herr Doktor?‹
    ›Vielleicht ein Krampf. Wollen Sie mir, bitte, den Vorgang genau beschreiben?‹
    ›Wir waren beide eine Zeit lang geschwommen – zwanzig Minuten, möchte ich sagen. Dann wollte ich das Wasser verlassen, aber Amy erklärte, sie würde noch einmal hinausschwimmen, was sie auch tat. Plötzlich hörte ich sie rufen, und ich merkte sehr bald, dass es ein Hilferuf war. Ich schwamm ihr nach, so schnell

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