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Der Domino-Killer

Der Domino-Killer

Titel: Der Domino-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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meinem Jugendbett, und mein Mann drehte sich zu mir, an mich heran, in mich hinein, und ich strich über seinen ganzen Körper. Spürte ihn. Sog ihn in mich auf. Liebte ihn. Hatte ihn wieder.
    «Schhh», flüsterte ich, während meine Lippen den zarten Rand seiner Ohrmuschel berührten, spürten, schmeckten und küssten. «Weck Cece nicht auf.»
    Hatte auch sie wieder.
    Jackson antwortete nicht. Vielleicht konnten Geister nicht sprechen. Aber er war so wirklich wie eh und je. Und wie wir uns liebten, das war so wahr und vertraut. Wellen von Lust und grenzenloser Zuneigung durchliefen meinen Körper. Und dann wurde es noch intensiver, impulsiver, und ich konnte spüren, wie unser zweites Kind entstand, die Erfüllung eines Versprechens, das wir uns vorher gegeben hatten. Vorher, vorher, vorher …
    Nun stand ich allein in einem Weizenfeld, mir war heiß, ich schwitzte, die Sonne brannte. Und da war Jackson, in Jeans und T-Shirt, derselben Kleidung, die er beim letzten Mal getragen hatte … beim letzten Mal … da stand er auf einem Hügel in der Ferne und schlug einen Gong, immer und immer wieder. Hallende Schallwellen. Ein ohrenbetäubendes Geräusch. Es verwirrte meine Sinne.
    Klingeln. Das Telefon. Jackson rief mich an. Das war es.
    Ich öffnete die Augen. Das Licht eines vorbeifahrenden Autos streifte über die Zimmerdecke, ließ die Schatten im Schlafzimmer tanzen und verschwand. Es war wieder dunkel. Und still. Und ich war so desorientiert, weil ich von Jackson geträumt hatte, obwohl er offensichtlich noch gar nicht zu Hause war.
    Etwas blinkte auf meinem Nachttisch: Das Display meines Handys kündigte einen Anruf an. Ich rollte mich hinüber, griff nach dem Telefon, klappte es auf und hielt es ans Ohr.
    «Wo bist du?»
    «Tut mir leid, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Habe ich dich geweckt?»
    «Ich habe gerade von dir geträumt. Komm nach Hause, okay?»
    «Karin?»
    Und da bemerkte ich, wo ich wirklich war und wer ich war. Auf den Anfall von Trauer folgte schnell eine Welle der Scham. Übelkeit. Dann – Leere, Resignation.
    «Mac? Hast du sie gefunden?»
    «Nein.» Schweigen. «Hör zu, Karin …»
    Bevor er weitersprechen konnte, begann ich zu weinen, schluchzte hilflos, während der geduldigste Mann der Welt am anderen Ende zuhörte. Ich wollte schon auflegen, um ihm das zu ersparen, aber dann fiel mir ein, dass es noch sehr lange dauern konnte, bevor ich ihn telefonisch wieder erreichte.
    «Wie viel Uhr ist es?», fragte ich.
    «Fast elf. Tut mir leid, ich dachte nicht, dass es schon zu spät ist, um noch anzurufen.»
    «Schon okay. Ich wollte den ganzen Tag lang mit dir sprechen.»
    Nach einem Moment sagte er: «Wenn du möchtest, komme ich vorbei.»
    «Ja, bitte.»
    Ich stand auf, streifte das Nachthemd ab, zog Jeans und T-Shirt an, setzte mich aufs Bett und wartete auf Mac. Wartete. Allein. In einem Haus, in dem es mucksmäuschenstill war. Meine Eltern lagen in ihrem Schlafzimmer am Ende des Flurs. Weshalb fühlte ich mich hier einsam, wenn ich es doch gar nicht war?
    Doch ich wusste, weshalb. Durch die Intensität meines Traums, der wieder erwachten Sehnsucht nach Jackson, wurde mir beim Erwachen endgültig klar, dass er tot war. Für immer gegangen. Ich konnte noch den Rest meines Lebens damit verbringen, ihn und Cece zu vermissen, oder …
    Fünfzehn Minuten später rief Mac noch einmal an. «Ich stehe draußen.»
    Ich ging zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Da war er, auf dem Weg vor dem Haus, die Hände in den Hosentaschen, und wartete auf mich.
    Ich holte meine Handtasche, schloss die Eingangstür von draußen ab und ging zu Mac. Bevor er etwas sagen konnte, bevor ich etwas sagen konnte, lehnten wir uns aneinander und umarmten uns. Stirn an Stirn standen wir da und sahen uns in die Augen.
    «Ich weiß, das ist der falsche Moment», flüsterte er. «Aber ich brauche dich. Ist das okay?»
    Ich nickte. Es war mehr als nur okay.
    Sein Arm an meinem Rücken fühlte sich warm an, als wir zusammen zu seinem Auto gingen. Der Polizist im Überwachungswagen tat so, als würde er uns nicht bemerken. Wir schwiegen während der gesamten Fahrt zu Macs Wohnung, als ob Worte alles kaputtmachen könnten. Unsere Entscheidung, den anderen beim Warten nicht allein zu lassen. Noch immer schweigend gingen wir über den Parkplatz. Schweigend fuhren wir mit dem Fahrstuhl in Macs Stockwerk. Schweigend betraten wir seine Wohnung. Schweigend sahen wir uns an und befreiten uns Stück für Stück von

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