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Der Domino-Killer

Der Domino-Killer

Titel: Der Domino-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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der Rüstung unserer Kleidung, unseres Widerstands und unserer Zweifel.
     
    «Was ist mit deinem Fuß passiert?»
    Wir lagen nebeneinander, nackt, auf Macs Bett. Die Klimaanlage blies kalte Luft in den Raum, aber uns war noch immer heiß, unsere Haut von einem Schweißfilm überzogen. Ich hob meinen rechten Fuß und bemerkte erst jetzt, dass sich der Verband vom ganzen Herumlaufen während des Tages verschoben hatte. Man konnte den Schnitt darunter erkennen, die blutige Wunde. Irgendwie war Dreck in meine Socke geraten, und der ausgefranste Verband wirkte schmutzig.
    «Ich bin auf eine Scherbe getreten, was denn sonst?»
    Er grinste und wartete auf eine ausführlichere Antwort. Seine schläfrigen Augen wirkten sexy; ich drehte mich zu ihm, um mich an ihn zu schmiegen, und berichtete von unserem morgendlichen Frühstücksfiasko.
    «Ich kümmere mich um die Wunde.» Er ging vom Schlafzimmer ins angrenzende Bad und machte dort das Licht an. Und da stand er: war real und echt. Das alles geschah wirklich, Mac lebte, und wir hatten uns geliebt, ohne dass sich etwas zwischen uns verändert hätte. Die Gefühle waren nur tiefer geworden. Mac hatte einen schönen Körper. Ich beobachtete, wie die Muskeln an seinem Rücken spielten, als er die Spiegeltür seines Hängeschränkchens öffnete, eine Schachtel Verbandszeug, ein Fläschchen Alkohol, ein kleines Glas mit Watte und antibiotische Salbe herausholte. Er war dünner, als ich es bei ihm in angezogenem Zustand je vermutet hätte, und er wusste sich zu bewegen. Ich sah ihm zu, spürte die neue Verbindung zwischen unseren Körpern und war einfach froh. Er hatte den Schmerz meines Traumes vertrieben; der Traum, der mir eine Brücke hierher gebaut hatte, die ich ohne das plötzliche Erwachen nie betreten hätte. Sein Anruf war treffsicher in mein Unterbewusstes eingedrungen.
    Mac zog sich die Boxershorts hoch, setzte sich im Schneidersitz neben mich aufs Bett und streckte sich, um die Nachttischlampe anzuschalten. Das dunkle Schlafzimmer wurde von gedämpftem Licht erhellt. Dadurch bemerkte ich etwas, das mir vorher nicht aufgefallen war: das kleine violette Tattoo einer Blüte unter seinem Schlüsselbein. Ich berührte es mit dem Finger.
    «Was ist das?»
    «Eine Dahlie. Habe ich mir machen lassen, als ich achtzehn war – Jugendsünde. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, sie entfernen zu lassen.»
    «Nein, lass sie da, die ist schön.»
    «Gib mir deinen Fuß.»
    Ich lehnte mich halb zurück und legte meinen verletzten Fuß in seinen Schoß. «Aber vorsichtig, bitte.»
    «Bei Licht betrachtet, sieht es noch schlimmer aus.»
    «Ist das nicht bei allem so?»
    «Nicht bei dir.»
    «Bei dir auch nicht.»
    Er sah mich kurz an, erwiderte mein Lächeln, dann riss er mit einem kräftigen Ruck das schmutzige Verbandszeug ab. Es ging zu schnell, um noch zu schreien oder mich auch nur zu erschrecken. Ich schloss die Augen und stöhnte leise, als er den Schnitt mit einem alkoholgetränkten Wattebausch betupfte. Jetzt brannte es schlimmer als am Morgen. Mac wartete eine Minute und wedelte mit der Hand sanft Luft gegen meine Haut, bis sie trocken genug war, damit ein frisches Pflaster hielt.
    «Ist das für dich in Ordnung?», fragte er.
    Ich nickte.
    «Nein, ich meine das hier .» Mit uns. Dem Sex. Dem, was darüber hinausging.
    Ich nickte noch einmal.
    «Besonders begeistert siehst du nicht aus.»
    «Mac –»
    «Nur ein Scherz.» Er kam zu mir unter die Decke und kuschelte sich an mich. «Ich wollte nur die Stimmung etwas auflockern. War ein verdammt harter Tag.»
    «Was war denn nun heute los?» Ich setzte mich auf und hielt die Decke über meine Brüste.
    «Du bist ganz schön hartnäckig.» Er kannte mich eben.
    «Komm schon, Mac. Natürlich denke ich die ganze Zeit an Susanna.»
    «Das verstehe ich doch», sagte er. «Geht mir genauso.»
    Er drehte sich zu mir, küsste mich, sprang aus dem Bett und kam einen Moment später mit einer dicken Akte zurück. Der Akte, abgegriffen und fleckig, wie sie war. Er streckte die Beine neben mir aus, klappte die Akte auf und nahm eine Seite heraus, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Dann gab er sie mir. Es war der Ausdruck eines auf Mikrofiche gespeicherten Zeitungsartikels, der achtzehn Jahre alt war.
    «Schau dir das mal an.»
    Die Überschrift lautete «Mathegenies», und es ging darin um eine Nancy Maxtor aus Montclair, eine Lehrerin, die eine AG für die in Mathematik begabtesten Schüler anbot. Bei ihr wurde Mathematik mit Hilfe

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