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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Moment krachte der erste Schuss.

52
     
     
     
    »Halt an!«, schrie Hofmann. »Da vorne steht der Vectra.«
    Katharina hämmerte automatisch den Fuß auf die Bremse, der Bus geriet ins Schlingern und drohte, auf einige am Straßenrand abgestellte Fahrzeuge zu prallen. Die Blonde lenkte geschickt gegen und brachte den Wagen wieder unter Kontrolle.
    »Ein Stück zurück, in der Seitenstraße. Beinahe hätte ich ihn übersehen.«
    »Ich fahre ja schon«, gab Katharina zurück, schaltete die Automatik auf Rückwärtsgang und gab wieder Gas. Kurz darauf quetschte die Blonde den Wagen direkt vor den Opel auf den Parkstreifen.
    »Hier ist ja echt der Hund vergraben«, wunderte sich Hofmann, als er, sichtlich erleichtert, festen Boden unter den Füßen hatte. »Was will Jessica in einer dermaßen Gott verlassenen Gegend?«
    »Das fragen wir sie gleich«, meinte Katharina und ging auf den leeren Vectra zu. Ohne große Hoffnung zog sie an einem der Türgriffe und war überrascht, dass die Tür ohne Widerstand aufging.
    »Wenigstens hat sie nicht abgeschlossen«, sagte Katharina und kletterte in den Dienstwagen.
    »Was machst du? Ich dachte, wir suchen erst mal Jessica.«
    »Nackt geh ich nicht. Willst du deine Waffe im Wagen lassen?«
    Verdattert starrte Hofmann durch die Seitenscheibe in den Innenraum und beobachtete, wie Katharina ihre Pistolen unter dem Beifahrersitz hervorholte.
    »Meinst du, dass wir die brauchen?«
    »Ich hoffe nicht«, antwortete Katharina und warf Hofmann die P9 zu. »Aber für den Fall der Fälle will ich was in der Hand haben.«
    Sich gegenseitig sichernd, erkundeten sie das Gelände. Im weiteren Verlauf der Straße war nichts zu erkennen, was Schwenkes Interesse hätte wecken können. Nach einem verständigenden Blick machten sie kehrt und liefen auf die Seitenstraße zu.
    »Hübsch hier«, flüsterte Hofmann.
    Katharina stutzte und packte Hofmann am Ellbogen.
    »Sieh mal, der Wagen. Gehört der nicht Fresenius? Was will der denn hier?«

53
     
     
     
    »Waffe weg«, schrie Schwenke und verkeilte die linke Hand unter dem rechten Handgelenk. »Sie sind verhaftet, Dehrendorf!«
    Werner Sax alias Werner Dehrendorf dachte nicht daran, der Aufforderung Folge zu leisten. Mit einem wütenden Laut riss er den Arm hoch und gab zwei schnelle Schüsse ab, die Schwenke nicht gefährdeten. Die Beamtin ließ sich von den umherfliegenden Holzsplittern nicht beeindrucken und krümmte den Zeigefinger.
    Als Sax aufschrie und von der Wucht des Schusses zu Boden geschleudert wurde, stöhnte Fresenius auf. Seine Mitarbeiterin hatte gut gezielt. Sax/Dehrendorf hielt sich die rechte Hand auf den Brustkorb, zwischen den Fingern quoll Blut hervor.
    Schwenke atmete auf und rappelte sich hoch. Den Lauf der mit gestreckten Armen gehaltenen Waffe richtete sie nun auf Fresenius. Dabei verringerte sie vorsichtig die Distanz zwischen sich und dem Verletzten.
    Fresenius erhob sich ebenfalls, steckte seine Waffe weg und näherte sich Sax von der anderen Seite. Wie durch einen Schleier sah er seinen lebensgefährlich verletzten Komplizen auf den staubigen Planken liegen, inzwischen rannen die ersten Blutsfäden aus dessen Mund. Schwenke musste die Lunge getroffen haben.
    »Du verdammtes Schwein!«, stammelte Sax. »Hetzt mir die Schlampe auf den Hals. Tu was, sonst verrecke ich.«
    Schwenkes Hand zitterte leicht. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, herrschte sie Fresenius an.
    »Ach, mein liebes Kind«, seufzte Fresenius, der Sax inzwischen erreicht hatte. Langsam ging er in die Hocke und hob, für seine Mitarbeiterin nicht zu erkennen, die kurzläufige Pistole des Verletzten auf. Wenn er richtig mitgezählt hatte, mussten noch zwei Kugeln im Lauf sein.
    »Ruf endlich einen Arzt!«, schrie Sax so laut, wie er noch konnte.
    Fresenius zuckte bedauernd mit den Achseln und stand wieder auf. »Ich hatte gehofft, Sie aus allem heraushalten zu können«, versuchte er, Schwenke zu beruhigen. »Wären Sie doch bloß niemals hier aufgetaucht.«
    »Sie sind verhaftet«, erklärte die Beamtin bestimmt. »Nehmen Sie ganz langsam Ihre Waffe aus dem Holster und werfen Sie sie auf den Boden.«
    Der Kriminalrat stand vielleicht anderthalb Meter von Schwenke entfernt, als er seinen bis dahin hinter der Hüfte verborgenen Arm hob und den Abzug durchdrückte.
    Die junge Frau versuchte zwar noch, zur Seite zu springen, aber die Zeit, die ihr blieb, war viel zu kurz. Die Kugel erwischte sie mitten in der Brust.

54
     
     
     
    Waren die denn alle

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