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Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer

Titel: Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
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fortgerissen worden waren. Und schließlich begrüßte er ihn noch ein weiteres Mal aus tiefstem Herzen. Ben war nicht sicher, ob das jetzt die dritte Begrüßung war, oder ob er sogar welche verpasst hatte. Der Drachenritter lächelte noch immer, aber das Lächeln schien nicht mehr ganz so breit wie zu Beginn.
    Hinter sich hörte Ben Kinder tuscheln, die dem Unterricht entkommen waren, aber er drehte sich nicht um, um Yanko zu suchen. Er war froh, dass er einen Platz so nahe am Wagen gefunden hatte und alles sehen konnte.
    »Was führt einen hohen Ritter wie Euch in unsere schöne Stadt?«, fragte der Bürgermeister endlich. Es sollte wie eine höfliche Begrüßungsfloskel klingen, doch er war sichtlich nervös. Auch die Menschen um Ben her hielten gespannt die Luft an.

    »Unser Ordensmeister war einfach neugierig, wie es um das Trollfurt des berühmten Dagwart bestellt ist. Er wollte allen Bürgern der Stadt seine Grüße senden.« Hier lächelte Ritter Narfried in die Menge, die wohlwollend murmelte, zumindest die ersten Reihen, die seine Worte verstanden hatten.
    Eine Frau neben Ben schluchzte, und ein Knecht nickte mit zusammengepressten Lippen. Der Orden hatte sie also nicht vergessen, nicht die Stadt, die ihm lange wertvolles Blausilber aus den Eingeweiden der Berge gekratzt hatte, und auch nicht ihre Bewohner. Hoffnung war in den Gesichtern zu lesen.
    Der Blick des Ritters wanderte freundlich über die Neugierigen hinweg, kurz sah er Ben direkt an, dann wandte er sich wieder dem Bürgermeister zu und sprach laut und deutlich weiter. »Zu lange war keiner aus unserem Orden mehr hier, viel zu lange. Es ist an der Zeit, unsere freundschaftlichen Beziehungen zu erneuern und zu vertiefen, so viel sei auf die Schnelle gesagt. Alle Einzelheiten würde ich allerdings gern mit Euch unter vier Augen besprechen.«
    Der Angesprochene deutete eine Verbeugung an und sagte, es sei ihm eine große Ehre.
    »Zuvor würde ich nur gern meine Pferde tränken und mir zwei Zimmer für die Nacht nehmen. Eins für mich, eins für meine Begleiterin, die tapfere Jungfrau Ivallya.«
    »Zimmer nehmen? Das kann ich nicht zulassen. Selbstverständlich seid Ihr mein Gast«, sagte der Bürgermeister gewichtig und breitete die Arme aus. »Auch Wasser und Futter haben wir genug für Eure Pferde. Bitte folgt mir in Dagwarts Haus.«
    Der Ritter dankte, nahm sein Gespann am Zügel und führte es hinter dem Bürgermeister her. Dabei plauschten die beiden Männer darüber, wie die Reise gewesen war und welche
banalen Neuheiten es im Süden gab, über alles eben, was man in zwei, drei Sätzen zusammenfassen konnte, denn der Weg war kurz und die Höflichkeit zwischen ihnen groß.
    Die meisten Trollfurter drängten den beiden nach und lauschten begierig auf jedes Wort, das der Fremde zu berichten wusste. Dabei schielten nicht wenige zur Jungfrau Ivallya, die schweigend und mit übergeschlagenen Beinen auf dem Kutschbock saß.
    Auch Ben drehte sich immer wieder um. Doch sein Blick streifte Ivallya nur kurz, er versuchte, an ihr vorbeizuschauen, denn er wollte wissen, was ein Drachenritter so alles mit sich führte. Leider war der Wagen gut verhangen, und auch durch das beständige Ruckeln auf dem Pflaster öffnete sich kein Spalt im Stoff.
    Am Haus des Bürgermeisters angekommen, wandte sich Odhulan an die Menge, winkte und rief: »Dank euch allen für die Begleitung, doch Ritter Narfried und die reizende Ivallya sind sicher müde von der Reise. Lassen wir sie ein wenig ruhen, heute Abend sind sie dann gewiss bereit für einen geselligen Abend unter neuen Freunden. Nicht wahr, Herr Narfried?«
    Der Ritter nickte und lächelte noch immer. »Natürlich, darauf freuen wir uns.«
    Dann rollte der Planwagen durch das Hoftor, und die Diener verschlossen es vor den neugierigen Trollfurtern. Ben stand ganz vorn, die Hände auf zwei Eisenstangen des Torgitters gelegt, und blickte dem Ritter nach.
    »Komm mit«, zischte plötzlich eine Stimme in sein Ohr, und er erkannte Yanko. In seinem Blick waren keine Überreste ihres gestrigen Streits mehr zu sehen, die Augen strahlten schelmisch wie immer, wenn Yanko etwas ausheckte. Gemeinsam
wühlten sie sich durch die dicht gedrängte, hoffnungsvolle Menge, die noch immer an Tor und Zaun verharrte und beobachtete, wie Ivallya vom Kutschbock stieg und wie die Pferde zur Tränke vor dem Stall geführt wurden.
    »Wohin?«, fragte Ben, doch Yanko zog ihn einfach am Ärmel weiter und hinüber zu Byasso, der zwei Häuser

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