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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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sich auch nicht erinnern, wie das passiert war.
    »I-Ihr habt leise vor Euch h-hergemurmelt«, sagte die Stimme.
    Jehal zwang sich, sein Gegenüber in Augenschein zu nehmen. Ach ja! Hyram . »Ihr seid alt«, kicherte er.
    »Es wird behauptet, dass die W-Worte, die ein Mann vor sich hermurmelt, während er den R-Rauch einatmet, die Lügen sind, die er später erzählen will. Denkt I-Ihr das auch?«
    Jehal grinste. »Das hört sich vernünftig an.« Ein weit entfernter Teil seiner Selbst, erkannte er, wusste ganz genau, wo er war und was mit ihm geschah. Es kam ihm vor, als sei dieser Teil tief in ihm eingeschlossen gewesen, hüpfte nun aufgeregt auf und ab und versuchte verzweifelt, ihm laut brüllend etwas zuzurufen, das er jedoch nicht hören konnte.
    »Also schön. B-Beginnen wir mit den Dingen, die Ihr gesagt habt. I-Ihr habt Aliphera nicht umbringen lassen. Ist das die W-Wahrheit?«
    »Ich habe sie nicht umbringen lassen.« Jehal gähnte. »Ich war dort. Warum kann ich meine Hände nicht bewegen?« Der weit entfernte Teil seiner Selbst schrie und kreischte. Wenn er sich noch etwas mehr Mühe gäbe, könnte er es beinahe verstehen.
    »Weil Ihr an ein Rad g-gefesselt seid. Ihr wart dort? Was wollt Ihr d-damit sagen, Ihr wart d-dort?«
    »Ich war bei ihr.« Er starrte Hyram an. »Auf dem Rücken ihres Drachen, als sie fiel. Ich war an dem Tag nicht krank. Euer Alchemist ist der Wahrheit so nahe gekommen. Sie hat tatsächlich etwas versteckt, als sie vom Klippennest wegflog, und Prinz Meteroa ebenfalls, als er zurückkam. Nämlich mich. Wir haben uns so große Mühe gegeben, sie und ich, damit nie jemand erfahren würde, dass ich mit ihr zusammen war. Wochenlang haben wir Pläne geschmiedet. Und jetzt kommt Ihr mit Eurem blöden Rauch daher und wisst alles.«
    »Ihr w-wart mit ihr zusammen?«
    »Aber, aber, Sprecher Hyram, Ihr seht auf einmal blass aus. Ich war in ihrer Satteltasche. Ich hatte sie schon seit Monaten umworben. Verstohlene Blicke, zarte Berührungen. Sie wollte mich, alter Mann. Oh, sie verzehrte sich regelrecht nach mir. Ich musste sie nur anschauen, und sie wurde ganz feucht. Also hat sie mich heimlich auf ihren Drachen geschmuggelt, damit wir wegfliegen und es den ganzen Tag miteinander treiben können.« Jehal grinste anzüglich.
    »Nein!«
    »Doch, alter König.«
    »Ich habe Euch g-gefragt, ob Ihr ein V-Verhältnis hattet. Ihr habt N-Nein gesagt!«
    »Ihr habt mich gefoltert. Ich habe gelogen, damit Ihr endlich aufhört. Ihr wolltet es nicht hören, aber Ihr hättet Königin Zafir Glauben schenken sollen. Obwohl sie eine kleine, verschlagene Schlange ist.«
    Hyrams Zittern wurde schlimmer. Er ballte die Hände zu Fäusten und löste sie wieder, schritt aufgeregt vor der Kohlenpfanne auf und ab. Die weit entfernte Stimme in Jehals Kopf schrie ihm immer noch Dinge zu. Etwas über Hyram. Jehal runzelte die Stirn.
    »Stört Euch das, alter Mann?«, fragte der Prinz. »Quält Euch dieser Gedanke?« Er verrenkte den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte zu verstehen, welchen Rat die Stimme ihm gab. Ihn reizen? Ihn wütend machen? Er sah wieder zu Hyram. »Seid Ihr etwa wütend?«
    Hyram schlug ihn. »Ja. H-Habt Ihr sie getötet?«
    Gut . Jehal schmeckte Blut. »Das war der Erdboden. Als sie stürzte. Wollt Ihr wissen, weshalb sie vom Drachen gefallen ist? Das wollt Ihr doch unbedingt wissen, nicht wahr? Wollt Ihr wissen, weshalb ihre Gurte gelöst waren? Könnt Ihr es Euch denn nicht denken? Wollt Ihr wissen, ob sie nackt war, als man sie schließlich fand?«
    Hyram schlug ihn erneut.
    »Ist sie gefallen, oder habe ich sie gestoßen? Das wollt Ihr doch wissen, nicht wahr? Oder geht es nur darum, ob sie gestorben ist, bevor oder nachdem ich mit ihr gevögelt habe?«
    Diesmal boxte ihm Hyram in den Magen. »Seid still!«
    »Vielleicht wollt Ihr auch wissen, wie oft sie bei mir gekommen ist?«
    » Seid still !«
    Jehal hustete. »Nein. Ihr wolltet die Wahrheit wissen, alter König, und genau die werde ich Euch liefern. Wir hatten ein Verhältnis. Ich war bei ihr, als sie starb. Ich wollte es auf dem Rücken ihres Drachen mit ihr treiben. Habt Ihr jemals während eines Fluges mit jemandem geschlafen, alter Mann? Es ist berauschend, aber töricht. Menschen fallen herunter.« Er legte den Kopf schief. Immer weiterreden . »Wollt Ihr wissen, wie sie war, unsere liebe Aliphera? Wollt Ihr wissen, wie laut sie geschrien hat, wenn sie bei mir kam? Wollt Ihr wissen, welche Vorlieben sie hatte? Dass sie am

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