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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Die beiden Bediensteten des Prätors packen mich unter den Armen und verfrachten mich in eine vor der Kaschemme wartende Kutsche, die Zitzerius in der Nacht als Zeichen seines Privilegs als Senator benutzen darf. Allmählich fängt die ganze Sache an mir zu gefallen, und ich beginne irgendwelche Trinklieder aus dem Fenster zu grölen, während wir durch die stillen Gassen von Pashish rollen. Zitzerius schau mich verächtlich an. Soll er doch! Ich habe ihn nicht um seinen Besuch gebeten.
    »Es ist sinnlos, mich so anzusehen«, erkläre ich ihm. »Wenn die Prinzessin dem Drachen den Bauch aufgeschlitzt hat, ist das ihre Schuld, nicht meine. So was Gemeines tut man nicht. Der arme, arme Drache.«
    Ich schlafe ein und nehme nur noch dunkel wahr, wie man mich in den Palast trägt. Die Diener machen beleidigende Bemerkungen über mein Gewicht. Ich bleibe ihnen nichts schuldig. Außerdem bin ich nicht der erste Mann, der betrunken in den Palast getragen worden ist. Auch wenn ich möglicherweise der gewichtigste bin. Ich werde in ein Gebäude gebracht, das ich nicht kenne, und die Diener fangen an, mir Driet in den Schlund zu schütten. Driet ist ein heißer Kräutertrank. Er macht nüchtern. Ich hasse das Zeug.
    »Gib mir’n Bier«, sage ich.
    »Macht ihn nüchtern«, befiehlt Zitzerius. Er macht sich nicht die Mühe, seinen Abscheu und seine Verachtung zu verbergen.
    »Ich hole die Prinzessin. Aber warum sie darauf besteht, ausgerechnet ihn sehen zu wollen, geht über meinen Horizont. «
    Ich trinke etwas Driet, werde aber trotzdem nicht klar im Kopf und überlege laut, wo ich eigentlich bin.
    »Das ist der Empfangsraum für die Gemächer der Prinzessin«, verrät mir ein Bediensteter.
    »Na sicher«, knurre ich. »Dachte mir schon, dass die Prinzessin nicht wie eine gewöhnliche Sterbliche einfach ins Verlies geworfen wird.«
    Ich denke an all die Male, die ich im Verlies gelandet bin, und werde etwas melancholisch. »Niemand hat mich lieb«, vertraue ich dem Diener an.
    Zitzerius kommt mit Prinzessin Du-Lackai zurück. Ich begrüße sie herzlich. Die Prinzessin dankt mir dafür, dass ich gekommen bin. Sie spielt mit keiner Silbe auf meine Volltrunkenheit an. Gute Manieren, die Kleine.
    »Ich stecke in ernsten Schwierigkeiten.«
    »Das glaub ich Euch gern.«
    »Ich brauche Eure Hilfe.«
    »Zu schade.« Die durch Alkohol hervorgerufene Aggression überfällt mich fast ohne Vorwarnung. »Meine Hilfsbereitschaft für Klienten, die mich belügen, ist erschöpft.«
    »Wie kannst du es wagen, so mit der Prinzessin zu reden!«, brüllt Zitzerius. Wir fangen an, uns zu streiten. Es steht unentschieden, bis schließlich Prinzessin Du-Lackai eingreift.
    Sie schickt beide Diener und den Prätor hinaus, zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich direkt neben mich.
    »Thraxas«, sagt sie mit höchst liebenswürdiger Stimme. »Ihr seid ein versoffener Lümmel. Die Geschichten über Eure Ausfälle während Eurer Anstellung im Palast werden Euch nicht auch nur annähernd gerecht. Normalerweise hätte ich nicht das Geringste mit Euch zu schaffen. Ihr steht in der gesellschaftlichen Rangordnung so weit unter mir, dass ich es nicht einmal merken würde, wenn ich auf Euch träte. Selbst diese Frau mit dem orgkischen Blut hat bessere Manieren als Ihr. Ihr seid nicht nur ein Säufer, sondern auch fett und ein Vielfraß, Eigenschaften, die ich zutiefst verabscheue. Ihr passt sehr gut in Euer Elendsviertel in Zwölf Seen, und es wäre mir erheblich lieber, wenn Ihr dort wärt als hier in diesem Raum mit mir. Bedauerlicherweise brauche ich Eure Hilfe. Also werdet nüchtern, hört auf den Blödmann zu spielen und bereitet Euch darauf vor, genau zuzuhören.«
    »Mir scheint es, als höre ich schon eine ganze Weile zu. Warum sollte ich Euch wohl helfen?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens werde ich Euch außerordentlich gut bezahlen. Soweit ich weiß, braucht Ihr dringend Geld. Spielsucht ist eine Eurer schlechteren Eigenschaften.«
    Ich fluche. Meine Wettschulden scheinen ja offenbar das Hauptgesprächsthema in dieser Stadt zu sein. Selbst die Königliche Familie weiß davon.
    »Und der zweite Grund?«
    »Wenn Ihr mir nicht helft, sorge ich dafür, dass Euer Leben in dieser Stadt zur Hölle auf Erden wird. Ich bin vielleicht auf dem Weg in eine Zelle in einem abgeschiedenen Nonnenkloster, aber ich bin immer noch die Dritte in der Thronfolge und habe mehr Einfluss in meinem kleinen Finger als Ihr in Eurem ganzen fetten Leib. Also hört gefälligst

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