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Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Titel: Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elinor Lipman
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hineinschlüpfen oder eine Party, zu der Sie sich einladen können.«
    Wie hätte ich ihm sagen können, dass eine Selbsteinladung zu einer Party für mich so verlockend war wie Fallschirmspringen oder Bungee-Jumping? Er meinte es gut, und das war mehr, als man von manch anderem meiner Verhaltenstherapeuten sagen konnte. Und es tat so wohl, Besorgnis statt Ungeduld und Widerwillen auf dem Gesicht eines Ratgebers zu sehen.
    »Ich werd’s versuchen. Ich könnte mich kurz hinlegen und dann ausgehen. Es gibt da jemanden, den ich schon lange anrufen wollte. Das mach ich jetzt gleich. Danke.«
    »Ich erwarte Ihren Bericht«, ermahnte mich Henry. »Und ich will nicht hören, dass Sie die Schlummertaste gedrückt und bis sechs durchgeschlafen haben.«
    Er wollte von mir hören. Mein neuer Freund Henry erwartete einen Bericht. »Ich verspreche, dass er Substanz und Inhalt haben wird. Ich verspreche, meinen Freund anzurufen.«
    »Gut. Gehen Sie aus. Amüsieren Sie sich. Ich habe das Gefühl, das ist längst überfällig.«
    Ich lächelte und sagte: »Könnte sein, dass ich diesen Bericht ein wenig schönen muss. Ich meine, die Nacht ist jung. Wer weiß, was ich noch anstelle?«
    »Das ist sehr rücksichtsvoll von Ihnen, Alice. Ich habe drei Töchter, die mich nie aufgeklärt haben. Etwas anderes als eine zensierte Version würde ich nicht ertragen. Ja, vielen Dank. Sie sind wirklich sehr liebenswürdig.«
    Wir wussten beide, dass er auf meinen kleinen Scherz eingegangen war, um mich nicht zu enttäuschen - dass ein Mann, der Babys zur Welt brachte, eine hohe Toleranzschwelle für die nackten Tatsachen des Lebens hatte. Ich überlegte, ob ich ihm hinterher laufen und ihn umarmen sollte, war mir aber nicht sicher, ob so ein Benehmen mit unserem Berufsethos vereinbar war. Stattdessen winkte ich ihm voller Zuneigung nach. Ich kaufte mir einen Schokokuchen und machte mich auf den Heimweg.

16
    LANGSAM BIS NORMAL
    Da ich mindestens zwei Mitgliedern des Komitees zur Sozialisierung von Alice Thrift versprochen hatte, mich neu zu erfinden, fühlte ich mich verpflichtet, ein Telefon zu suchen. Das Bostoner Telefonbuch konnte weder mit einem Ray noch einem Raymond noch einem R. Russo in Brighton aufwarten. Und auch bei der Vermittlung antwortete keine lebendige menschliche Stimme, um mir ihre Hilfe anzubieten. Da mobilisierte ich all meine mnemotechnischen Reserven und förderte tatsächlich den Namen eines der beiden Cousins von meiner Party zutage. George. Es gab ihn im Telefonbuch und Sekunden später auch am anderen Ende der Leitung.
    »Er hat eine Geheimnummer«, sagte George. Letzteres nur mehr im Flüsterton.
    Ich versicherte ihm, dass ich sie nicht an Unbefugte weitergeben würde.
    »Trotzdem. Einmal habe ich sie rausgerückt, da wurde er richtig stinkig. Also ruf ich ihn am Handy an, und entweder er oder ich rufen zurück.«
    Ich erzählte ihm, dass ich von einem Münztelefon in der Eingangshalle meines Wohnhauses anriefe, weil ich es versäumt hatte, einen eigenen Anschluss zu beantragen. Es sei mir nicht bewusst gewesen, dass das üblich war, wenn man umzog.
    »Nummer?«, war die knappe Antwort.
    Ich diktierte ihm die zehnstellige Nummer, die auf dem Telefon stand, und sagte, dass ich die nächsten - was, meinte er, sei eine realistische Reaktionszeit? - fünf, zehn Minuten auf den Rückruf warten würde.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte George. »Ich glaube, Ray will mit Ihnen sprechen, auch wenn er heut Abend nicht mehr aus dem Haus kommt.«
    Das fand ich völlig normal. Alle Leute, die ich kannte, hatten Verpflichtungen und Aufgaben, die sie in ihren gesellschaftlichen Unternehmungen einschränkten.
    »Geben Sie mir die Adresse, für alle Fälle.«
    Mittlerweile wäre es mir lieber gewesen, ich hätte keinen Dritten involviert. Dass Ray auf meine Nachricht nicht reagiert hatte, war eine unmissverständliche Antwort. George würde sich verpflichtet fühlen, ein demütigendes »Das ist doch ein Wink mit dem Zaunpfahl!« in seinen Anruf einzuflechten.
    »Jetzt wird’s langsam kompliziert. Sagen Sie Ray einfach, dass er mich gleich anrufen soll, wenn er mit mir sprechen will. Und wenn er nicht mit mir sprechen will, dann ist das auch in Ordnung.«
    George hatte kein Wort der Ermutigung parat und war offensichtlich situationsbedingt auch nicht in der Lage, eines zu äußern. »Bleiben Sie in der Zelle und tun Sie so, als suchen Sie nach Münzen, damit niemand das Telefon besetzt«, riet er mir. »Schließlich wollen wir ja

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