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Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Titel: Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elinor Lipman
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genau wissen willst, ja! Ich hab bis Mitternacht einen Parkplatz, also bleib ich da. Du kannst ruhig ins Bett gehen, wenn du willst. Ich kann ja fernsehen.«
    »Ich hab keinen Fernseher.«
    »Ich finde schon eine andere Beschäftigung. Gibt’s nichts, was repariert gehört?«
    Ich erklärte ihm, der Hausverwaltung sei die Sache mit dem Vormieter so peinlich gewesen, dass man nichts, aber auch gar nichts, unrepariert gelassen habe.
    »Hast du eine Badewanne?«
    Ja, sagte ich. Warum er frage?
    »Weil eins meiner Laster ist, mich stundenlang in dampfenden Badewannen zu suhlen. Ich hab daheim nur eine Kunststoffdusche. Deshalb schlüpfe ich in Wannen, wann immer ich Porzellan sehe.«
    »Nein«, sagte ich. »Tut mir Leid.«
    »Doc, stell dir vor, du hättest eine Waschmaschine und einen Trockner. Fändest du es dann unschicklich, wenn ich mit einer Ladung Wäsche daherkäme?«
    »Ich glaube, du weißt, wo da der Unterschied liegt.«
    »Ich weiß, woran du denkst, aber da liegst du falsch. Wovon ich rede, ist ein ausgiebiges Bad in deiner Wanne, wie angekündigt, Punkt. Ich rede nicht davon, mich unter einem fadenscheinigen Vorwand zu entblättern und dann ganz zufällig mit einem Handtuch um die Hüften vor dir zu posieren, die Vorderansicht verhüllt und die Kehrseite zur freien Besichtigung.«
    »Was das betrifft, bin ich überhaupt nicht empfindlich. Nackte Männer sehe ich tagaus, tagein. Es geht um meinen Tagesablauf. Ich dusche immer vor dem Schlafengehen und bin es nicht gewohnt, das vor Publikum zu tun.«
    Er sah sich um. »Ich könnte dir das Bett machen, während du duschst. Dann kannst du direkt vom Bad ins Bett gehen. Hineinfallen. Ahhh. Stell dir das bloß vor: keine Umstände, kein schweres Heben. Als wäre das Zimmermädchen kurz da gewesen.«
    »Vielleicht ein andermal.«
    »Vor vierundzwanzig Stunden hattest du noch einen Mann als Mitbewohner. Was war da so anders? Hältst du mich vielleicht für einen von den Unholden, die sich beim Schlüssellochgucken aufgeilen?
    »Erstens gibt es gar kein Schlüsselloch. Und zweitens wäre mir so etwas nicht im Traum eingefallen.«
    »Mir auch nicht«, sagte Ray.
    Um mich für meine Zweifel an seinen Absichten zu entschuldigen, gab ich nach. Ich erklärte ihm, ich hielte ihn für einen Gentleman durch und durch, der es nicht zulassen würde, dass die Geschichte sich wiederhole.
    »Und was wäre das für eine Geschichte?«
    »Ich bringe nur ungern deine verstorbene Frau ins Spiel, aber ich muss eben immer wieder daran denken, wie euer erstes Treffen bei ihr zu Hause mit Geschlechtsverkehr endete.«
    »Das war Mary«, stellte er fest. »Du bist du. Wir sprechen hier über zwei völlig verschiedene Gattungen von Lebewesen.«
    »Aber sag doch selbst. Wie gut kenne ich dich wirklich? Vielleicht lasse ich ja einen Sexualverbrecher in meiner neuen Wohnung baden?«
    »Tust du nicht. Und gut, dass du mich erinnerst.« Er holte das Telefon aus der Schachtel, steckte ein Kabel in die Basisstation und ein anderes in die Wand. Er nahm den Hörer ab, lauschte und runzelte die Stirn.
    Ich räumte ein, dass ich die Telefongesellschaft noch nicht angerufen hatte, dies aber so bald wie möglich nachholen würde.
    »Egal. Du hast zwei Nachbarn als Augenzeugen. Die würden mich so schnell identifizieren, dass sie mich schon geschnappt hätten, bevor ich bis zum Park Drive gekommen wäre.«
    »Das beruhigt mich unendlich.«
    Er lächelte. »Gibt’s hier irgendwo Bettwäsche und Decken?«
    Ich zeigte auf den Wäscheschrank.
    Gerüstet mit einem Handtuch und meinem einzigen herzeigbaren Schlafanzug - ein Geschenk meiner Schwester Julie, die Flanell und Hündchen samt Hundefutter für eine ideale Kombination hielt - schlüpfte ich ins Bad und verschloss die Tür. Seife? Um den Seifennachschub hatte sich stets Leo gekümmert. Eine Inspektion unter dem Waschbecken förderte fünf Stück Sandelholzseife sowie eine ungeöffnete Packung Toilettenpapier zutage. Armer Dr. Gale, der in glücklicheren Zeiten Vorräte angelegt hatte.
    Ich duschte mich rasch, machte mir die Haare nass und wusch sie mir mangels Shampoo ebenfalls mit Seife. Fünf Minuten später hatte ich mir die Zähne geputzt, und mein Schlafanzug bedeckte jeden Quadratzentimeter meiner Haut vom Kehlkopf bis zum Knöchel.
    Ray bezog gerade in Expertenmanier mein Kopfkissen. »Kesses Outfit«, sagte er nach einem Blick über die Schulter.
    »Hab ich geschenkt bekommen.«
    »Ein Scherzartikel?«
    Ich sagte, das glaubte ich nicht. Der

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