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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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willst - also verbock jetzt nicht noch alles! Du mußt nur noch ungefähr eine Stunde durchhalten, dann ist ohne hin Schlafenszeit.
    Er fing an zu essen. Barck stellte ihm eine Frage: »Weißt du noch, wie ich dich einmal, als du zehn Jahre alt warst, ins New Yorker Plaza zum Essen eingeladen habe?«
    Steve wollte schon »ja« sagen, als ihm auffiel, daß Berrington mit einer Andeutung von Verwirrung die Stirn krauste. Ist das eine Fangfrage? Hat Barck Verdacht geschöpft? »Ins Plaza?« Nun runzelte auch Steve die Stirn. Es stand ihm nur eine einzige Antwort offen. »Daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, Onkel Preston.«
    »Kann auch sein, daß es der Sohn von meiner Schwester war«, sagte Barck.
    Uff.
    Berrington erhob sich. »Bei diesem vielen Bier muß ich schiffen wie ein Gaul«, sagte er und ging hinaus.
    »Ich brauche jetzt einen Scotch«, verkündete Proust.
    »Guck mal im untersten Fach des Aktenschranks nach«, sagte Steve. »Da steht er normalerweise.«
    Proust ging zum Schrank und zog das Schubfach heraus. »Gold richtig, mein Junge!« rief er und nahm die Flasche sowie einige Gläser heraus.
    »Dieses Versteck kenne ich seit meinem zwölften Lebensjahr«, sagte Steve. »Und seitdem bedien’ ich mich dort selber.«
    Proust lachte schallend. Steve warf einen verstohlenen Blick auf Barck. Er lächelte. Der argwöhnische Zug in seiner Miene war verschwunden.

Kapitel 59

    Mr. Oliver präsentierte eine gewaltige Pistole aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs. »hab’ ich einem deutschen Gefangenen abgenommen«, sagte er.
    »Farbigen Soldaten war damals generell noch nicht gestattet, Feuerwaffen zu tragen.« Er setzte sich auf Jeannies Couch und richtete die Pistole auf Harvey.
    Lisa telefonierte; sie versuchte, George Dassault ausfindig zu machen.
    »Ich werde mich jetzt im Hotel einquartieren und die Lage peilen«, sagte Jeannie.
    Sie packte ein paar Sachen in einen Koffer und fuhr zum Stouffer-Hotel, wobei sie überlegte, wie sie Harvey in das Zimmer bringen sollten, ohne daß der hoteleigene Wachdienst davon etwas mitbekam.
    Daß das Stouffer über eine Tiefgarage verfügte, war schon mal nicht schlecht.
    Jeannie stellte ihren Wagen ab und nahm den Fahrstuhl, der, wie sie beobachtete, nur bis in die Lobby führte. Wer in sein Zimmer wollte, mußte in einen anderen Aufzug umsteigen. Sämtliche Aufzüge befanden sich jedoch in einem separaten Gang abseits der Eingangshalle und konnten von der Rezeption aus nicht eingesehen werden. Das Umsteigen vom Garagenaufzug zum Zimmeraufzug nahm nur Sekunden in Anspruch. Werden wir Harvey tragen oder ihn hinter uns her schleifen müssen, fragte sie sich. Oder wird er sich kooperativ verhalten und freiwillig mitgehen? Es ließ sich kaum vorhersagen.
    Sie meldete sich an, ging auf ihr Zimmer und stellte ihren Koffer ab. Dann fuhr sie sofort wieder nach Hause.
    »Ich habe George Dassault erreicht!« rief ihr Lisa aufgeregt entgegen, als sie die Tür öffnete.
    »Großartig! Wo?«
    »Erst habe ich seine Mutter in Buffalo erwischt. Sie gab mir dann seine New Yorker Nummer. Er ist Schauspieler und steht zur Zeit in einem Theaterchen weit, weit hinterm Broadway auf der Bühne.«
    »Kommt er morgen?«
    »Ja. ›Für Publicity tu’ ich alles‹«, hat er gesagt. Ich hab’ ihm sein Ticket organisiert und ihm versprochen, daß ich ihn morgen am Flughafen abholen werde.«
    »Wunderbar!«
    »Wir haben also mit Sicherheit drei Klone. Das macht unglaublichen Eindruck im Fernsehen.«
    »Vorausgesetzt, wir bekommen Harvey tatsächlich in das Hotel.« Jeannie wandte sich an Mr. Oliver. »Den Portier können wir umgehen, indem wir in die Tiefgarage fahren. Der Garagenfahrstuhl bringt uns nur bis ins Erdgeschoß. Dort müssen Sie aussteigen und ihn in einen anderen Aufzug verfrachten, der zu den Zimmern hochführt. Die Fahrstühle sind aber ziemlich versteckt.«
    Mr. Oliver hatte seine Zweifel. »Trotzdem müssen wir dafür sorgen, daß er in den gut fünf oder zehn Minuten, die es dauern wird, um ihn vom Auto ins Zimmer zu bekommen, den Mund hält. Und was sollen die Hotelgäste denken, wenn ein Gefesselter an ihnen vorbeigeführt wird? Sie werden Fragen stellen oder den Wachdienst rufen.«
    Jeannies Blick fiel auf Harvey, der noch immer gefesselt und geknebelt auf dem Boden lag. Er beobachtete sie und hörte alles, was sie sagten. »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, sagte sie. »Können Sie ihm die Füße so fesseln, daß er gehen kann, wenn

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