Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wenn ich mit der Realität nicht zurechtkam und sie nicht beeinflussen konnte. Im Klartext hieß dies: Ich mußte versuchen, der Finsternis zu entkommen.
    Zunächst tastete ich mich ab. Beretta, Kreuz, sogar die magische Kreide trug ich bei mir. Niemand hatte daran gedacht, mir diese Dinge abzunehmen.
    Schon ein Vorteil. Ich würde mich also wehren können und vielleicht auch müssen, wenn es hart auf hart kam. Mit dem Fuß stampfte ich auf. Zwar spürte ich unter der Sohle einen knallharten Belag, dennoch war der Boden weich. Vielleicht wuchs hier Gras. Ich bückte mich, tastete mit den Fingerspitzen nach, fand aber nichts, was auf Gras hingedeutet hätte. Höchstens Moos.
    Auch meine kleine Lampe stand mir zur Verfügung. Ich zog sie hervor, knipste sie an und bekam einen Schreck.
    Die Lampe gab kein Licht!
    Die Batterie hatte ich erst vor einem Tag ausgewechselt. Sie konnte einfach nicht leer sein. Ich hob die Lampe an und schaute auf die Birne. Sie glühte auf, gab Licht, das aber sofort von der Finsternis verschluckt wurde.
    Es lag also an der Umgebung!
    Jetzt war mir einiges klar geworden. Diese Schwärze besaß keinen normalen Ursprung. Es war ein tiefes Dunkel, das das Licht regelrecht fraß oder es erst gar nicht zur Geltung kommen ließ, wie ich hier feststellen konnte.
    Seltsam.
    Wenigstens fand ich keine Erklärung.
    Einige Schritte ging ich vor. Der weiche Boden federte unter meinen Füßen. Zwar hatte ich nicht das Gefühl, auf Gummi zu laufen, doch der Vergleich zu einem weichen Teppich lag auf der Hand. Ich ging in die Finsternis hinein. Die Arme hielt ich vorgestreckt, die Lampe hatte ich wieder verschwinden lassen, sie nutzte mir nichts, und ich wartete darauf, gegen irgendeinen Widerstand zu stoßen, was aber nicht geschah, denn ich konnte weitergehen, ohne daß mich irgend etwas aufhielt. Eine absolute Dunkelheit war für mich zu einem Gefängnis geworden, wogegen ich nichts unternehmen konnte. Und das war schlimm.
    Dabei dachte ich automatisch zurück. Ich erinnerte mich an die letzten Szenen in der normalen Welt. Im Waschraum hatte man mich überwältigt. Die Männer in Grau, die Hüter des Landes Aibon, waren gekommen und über mich hergefallen. Nur mit Schaudern dachte ich daran und an meine Wehrlosigkeit. Selbst das Kreuz hatte es nicht geschafft, die anderen zu vertreiben. Sie waren dagewesen, hatten auf mich gelauert und mir bewiesen, wie stark sie waren.
    Dabei hätten sie mich eigentlich töten können. Das war nicht geschehen, statt dessen hatte man mich davor gewarnt, einen bestimmten Fall zu übernehmen.
    Und da kam ich nicht mit!
    Die Kräfte des anderen Landes hätten es so einfach haben können. Was hätte es sie gekostet, mich zu töten? Kaum etwas, nicht mehr als ein leichtes Fingerschnippen. Dennoch lebte ich.
    Oder wollte man mich in ein Gefängnis für die Ewigkeit stecken? Das konnte natürlich auch sein, denn ich wußte, daß Aibon ein Land war, aus dem es kein Zurück gab.
    Höchstens für die Druiden oder deren Priester… Wenn ich näher darüber nachdachte, konnte ich schon Furcht bekommen. Hinzu mußte ich die Dunkelheit zählen und das völlige Alleinsein in der Schwärze.
    Ich war depremiert, ich hatte das Gefühl des Alleinseins, der Leere, denn nichts war da, an dem ich mich aufrichten konnte. Wo sollte ich überhaupt noch Hilfe hernehmen?
    Noch immer gab es nichts, das mich stoppte. Ich konnte weiter in die Dunkelheit hineingehen, bewegte die Finger, tastete in die Schwärze, als wollte ich sie greifen und bekam doch nichts, woran ich mich hätte festklammern können.
    Ich ging, ich schwebte gleichzeitig, ich atmete und kam mir doch vor wie lebendig begraben.
    Aibon besaß eben viele Rätsel. Es war prall gefüllt damit, und ich glaubte einfach nicht daran, daß ich das Geheimnis dieses Landes lösen konnte. Es war nicht wie Atlantis, der versunkene Kontinent. Man konnte beide nicht miteinander vergleichen, und ich mußte auch daran denken, daß Aibon das Geheimnis des dunklen Grals besaß. Über ihn hatte ich sehr wenig herausbekommen.
    Eigentlich war der Gral eine mit dem Blut Christi gefüllte Schale. So jedenfalls erzählte es die Legende. Dies jedoch mit Aibon in Zusammenhang zu bringen, wäre schon vermessen gewesen. Da kratzte und stieß ich wirklich an die fundamentalsten Dinge des Seins. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Vielleicht ein Gefühl der Angst oder der Ehrfurcht.
    Alles änderte sich. Und dies schlagartig, denn ich vernahm irgendwo aus der

Weitere Kostenlose Bücher