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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich es jetzt zwischen meinen Fingern spürte, wobei ich das Gefühl hatte, es zusammenpressen zu können. Um mich herum tanzten die Schatten. Böse Geister, amorphe Wesen, die mich haben wollten, mich berührten, wieder zurückzuckten, zerflatterten, sich sammelten, zusammenballten, um eine erneute Attacke gegen mich vorzubereiten. Scheußlich…
    Mutterseelenallein stand ich auf diesem verdammten Grab, starrte auf den weichen Boden und lauschte den Schreien nach, die noch immer aus der Erde drangen.
    Wollte man mich holen?
    Ja!!!
    Ich hatte das Gefühl, verrückt zu werden, denn plötzlich sah ich meine Füße nicht mehr.
    Eine unheimliche Kraft drückte auf meinen Körper oder schien von unten zu ziehen.
    Jedenfalls konnte ich nichts dagegen tun, von dieser Kraft in die Tiefe des Grabs geholt zu werden…
    ***
    Die Dämmerung kam wie Riesenhände, die aus langen Schatten bestanden und den Himmel allmählich überdeckten. Sie nahmen das Licht der Sonne und drückten es weit zurück, damit sie in der Nacht den nötigen Platz schufen, um sich ausbreiten zu können. Suko war nicht in seinem Zimmer geblieben, hatte einige Runden durch den Ort gedreht und mit Menschen gesprochen. Die Leute waren sehr schweigsam gewesen. Außerdem hatte es sich herumgesprochen, daß Fremde in diese »Idylle« eingefallen waren, um einen schrecklichen Frevel zu begehen, weil sie den Schatz heben wollten. Es hatte Suko viel Überredungskünste gekostet, um von den Menschen mehr zu erfahren. Anscheinend hatten sie zu der Polizei doch noch mehr Vertrauen, wenn es in Scargy Bridge selbst auch keinen Konstabler gab, der mit dem Auge des Gesetzes wachte.
    Große Neuigkeiten hatte der Inspektor nicht erfahren. Das meiste waren Warnungen gewesen. Jeder, der die Geschichte kannte, mied die Nähe der Kapelle und die des Grabs.
    »Gehen Sie nicht hin!«
    Suko hatte die Worte gehört, ihm fehlte auch nicht der Glaube, nur war es sein Job, sich um außergewöhnliche Phänome zu kümmern, und deshalb mußte er einfach die Ratschläge in den Wind schlagen und sich an der Ausgrabung des Schatzes beteiligen.
    Zwei besonders mutige Männer aus dem Ort hatten sich dennoch - geschützt durch Kreuz und Weihrauch - zu dieser Grabstelle gewagt und die Öffnung wieder zugeschaufelt.
    Vielleicht hatten sie die Truhe gesehen. Zugeben wollten sie es allerdings nicht.
    Suko schaute zum Himmel, sah die dunklen Schatten und ging den Weg wieder zurück, den er auch zuvor gegangen war. Der kleine Ort gefiel ihm. Er strahlte eine Ruhe aus, die man mit dem Begriff Behaglichkeit umschreiben konnte.
    Wenn nur nicht diese unheimliche Legende gewesen wäre. Egal, mit welchen Mythen der Völker man sich abgab. Uberall spielten Schätze eine Rolle, denn immer hatten Menschen versucht, auf nicht normale Art und Weise reich zu werden.
    Als Suko auf die parkenden Wagen zuging, sah er, daß der MG besetzt war. Sein Verdeck war noch nach hinten geschlagen. Suko erkannte den dunklen Haarschopf der Sekretärin Iris Askin. Sie saß hinter dem Steuer und rührte sich nicht. Suko hatte den MG schon fast passiert, als sie ihn ansprach.
    »Inspektor.«
    Der Chinese drehte sich um. »Ja?«
    Iris hatte die Beine übereinandergeschlagen. Sie saß schräg, damit sie den nötigen Platz bekam. Suko konnte ihre gebräunten Oberschenkel sehen.
    »Ich habe auf Sie gewartet, Inspektor.«
    Der Chinese lachte. »Wieso auf mich?«
    »Weil ich mit Ihnen reden möchte.«
    »Hier?«
    »Ja, steigen Sie ein.«
    »Sie wollen wegfahren?«
    »Nein, aber sprechen.«
    »Bitte.« Suko hob die Schultern. Er öffnete die zweite Tür. Iris rutschte zurück und zog den Rock glatt. Suko fragte sich, weshalb sie ihre Hose gegen den Rock getauscht hatte. Wollte sie vielleicht jemand damit reizen? Bei diesen Frauen war man sich nie sicher. Es war eng im Cockpit des MG. Da berührten sich die beiden Körper zwangsläufig. Durch den dünnen Stoff spürte Suko die Wärme der Frauenhaut.
    »Und was wollten Sie mir sagen?« begann er.
    »Ich wollte Sie fragen, ob wir überleben werden.«
    Suko lachte. »Das weiß ich doch nicht. Ich bin kein Hellseher.«
    Sie nickte. »Die Frage war vielleicht etwas dumm formuliert. Wie stehen unsere Chancen?«
    »Schlecht.«
    »Wieso?«
    »Weil man die meisten Leute, die an diesem Fall beteiligt sind, als Ignoranten bezeichnen kann. Auch Sie machen da keine Ausnahme, Miß Askin. Das muß ich Ihnen leider sagen.«
    Auf einer kleinen Konsole lagen Zigaretten. Nervös zündete sie sich ein

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