Der Druiden-Schatz
Stäbchen an, nickte und sagte: »Das kann ich sogar verstehen, was Sie mir da gesagt haben. Ich dachte mal so, Inspektor, aber nun denke ich anders. Ich habe mich geändert.«
»Das ist gut.«
»Sie halten es also für Wahnsinn, was wir da tun?«
»Ja und nein. Es ist meine Arbeit. Nur will Ihr Chef in seiner Gier an den Schatz. Das ist gefährlich.«
Sie hob die Schultern. »Das müssen Sie verstehen. Er hat alles, er kann alles bekommen, er braucht neue Aufgaben, um sich zu bewähren, das ist bei einem Mann wie ihm eben so.«
»Aber nicht auf diese Art und Weise. Da gibt es genügend Möglichkeiten, sich anderswo zu bewähren. Auf so etwas sollte er verzichten.«
»Wenn ich ihm das sage, dreht er durch.«
»Dann ist ihm nicht zu helfen.« Suko suchte nach dem Türgriff. »Noch etwas?«
»Nein, eigentlich nicht.« Iris lächelte fahrig. »Entschuldigen Sie, daß ich ein wenig, na ja, sagen wir hochnäsig zu Ihnen war, aber ich hatte das Gefühl, als würden Sie mit uns spielen und nahm die ganze Sache auch nicht ernst.«
»So etwas bin ich gewohnt«, erwiderte Suko. »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, so tun Sie sich selbst den Gefallen und bleiben einfach hier.«
»Das kann ich nicht.«
»Es wäre aber besser.«
»Mein Chef würde mich feuern.«
»Sie hätten zumindest die Sicherheit, Ihr Leben zu behalten. Das sollte alles andere aufwiegen.«
Iris Askin schaute Suko starr an. »Eigentlich haben Sie recht«, flüsterte sie.
»Iris!«
Die Stimme schallte über den kleinen Platz. Sie gehörte Aaron Steel, und Suko stieg endgültig aus.
»Ich stehe auf Ihrer Seite«, sagte die Frau so leise, daß nur Suko die Worte verstehen konnte.
Er nickte und wandte sich dem Eingang des Gasthauses zu. Aaron Steel stand schon vor der Tür. Seine Gorillas hielten ihn unter Schutz. Sie hatten sich hinter ihm aufgebaut. Im Gegensatz zu ihnen wirkte er klein, beinahe zwergenhaft.
Plötzlich kam Wind auf, fuhr über den Platz, schüttelte das Laub der Bäume und wehte auch den hellen Rock der laufenden Iris Askin in die Höhe, die auf ihren Chef zueilte.
Suko ließ es langsamer angehen.
»Was haben Sie denn da getrieben?« fragte Steel.
»Ihre Sekretärin unterhielt sich mit mir.«
»Und worüber?«
Suko blieb stehen und lächelte. »Ich glaube nicht, daß wir Ihnen darüber Rechenschaft abgeben müssen.«
»Iris!«
»Sir, ich habe den Inspektor nur danach gefragt, ob es sehr gefährlich werden kann.«
»Wenn wir dabei sind, nicht. Sie lassen jetzt Ihren Wagen stehen und fahren mit mir.«
»Jawohl, Sir!« Iris stimmte zu, obwohl es ihr nicht paßte. Das sah ihr Suko deutlich an.
»Kennen Sie den Weg?« wandte sich der Industrielle an den Inspektor.
»Ich habe ihn mir beschreiben lassen.«
»Dann fahren Sie vor.«
Die Männer verteilten sich auf die Fahrzeuge. Bevor Iris Askin in den Rolls stieg, warf sie Suko noch einen beschwörenden Blick zu. Dann verschwand sie in der Luxuslimousine.
Der Inspektor hatte bereits in seinem Leih-Toyota Platz genommen. Mit ihm, dem Rolls und einem deutschen Opel waren es drei Wagen, die den Parkplatz verließen.
Langsam rollte Suko an.
Er schaute durch die Frontscheibe hoch zum Himmel. Die schwarzen Wolken dort oben waren nicht allein durch die Dämmerung entstanden. Da zog auch noch etwas anderes herbei. Vielleicht ein Unwetter. Ein Wahnsinn, diese Fahrt, dachte der Inspektor. Er hatte das Gefühl, die Personen hinter ihm mit offenen Augen ins Verderben zu führen…
***
Ich sank ein!
Eingebildet hatte ich es mir nicht, denn ich konnte bereits die untere Hälfte meiner Schienbeine nicht mehr erkennen, weil sie der Boden verschlungen hatte.
Es war der reine Wahnsinn. Dabei kam ich mir vor wie auf einer Sumpffläche stehend, doch das hier war kein Sumpf, sondern normale Erde, nur eben durch eine unheilvolle und für Menschen tödliche Druiden-Magie aufgeladen, die sich nichts mehr nehmen ließ, was sie einmal in den Klauen hatte.
Auch ich schaffte es nicht, obwohl ich mein Kreuz aktiviert hatte. Oder vielleicht deshalb.
Der Boden war weich wie ein gieriges Maul. Ich zerrte mein rechtes Bein in die Höhe, spürte nur die Anspannung der Muskeln, die sich zu einem Schmerz ausbreitete, mehr geschah nicht.
Das Bein blieb stecken.
Und auch das andere, das linke, als ich einen zweiten Versuch startete. Es gab nichts daran zu rütteln. Das verfluchte Grab hielt mich wie einen Gefangenen.
Was konnte mich erwarten?
So schaurig und makaber es war, aber ich mußte mich
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