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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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»Sie sind noch jung, Abbey, Sie werden bald die Erfahrung machen, dass Männer zuweilen sehr leidenschaftlich und zudringlich sein können.« Vor allem dann, wenn sie vor Begierde brannten. Doch das behielt sie für sich, weil sie das Mädchen nicht noch mehr ängstigen wollte.
    Abbey schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube, sein Verhalten hatte nichts mit romantischen Gefühlen zu tun. Ich kann es nicht erklären, aber er benahm sich irgendwie merkwürdig. Mir war richtig unheimlich zumute.« Ein Schauder rieselte ihr über den Rücken.
    »Vielleicht sollten Sie sich dann lieber von ihm fernhalten, Abbey«, riet Sybil. »Wer weiß, möglicherweise hat er doch mehr von seinem Vater, als wir ahnen.«
    Obwohl Abbey das für unwahrscheinlich hielt, ließ das mulmige Gefühl, das Heath ihr eingeflößt hatte, sie nicht mehr los.
    Eine halbe Stunde später hatte Sabu die Sandwiches fertig und in einen Korb gepackt, den Sybil und Abbey zu Jack und den anderen hinausbrachten. Es war vereinbart worden, sich um die Mittagszeit unter ein paar Bäumen hinter der Kirche zu treffen. Jack kochte Tee für alle in einem Kessel über dem offenen Feuer, während sich die anderen im Gras unter den Eukalyptusbäumen ausruhten. Sie hätten zum Essen auch ins Farmhaus gehen können, aber dann hätten sie sich erst waschen und umziehen müssen, und das wollten sie sich ersparen. Schließlich würden sie sich nach dem Essen gleich wieder an die Arbeit machen.
    Sybil hatte sich verspätet. Als sie endlich kam und Abbey mitbrachte, huschte ein Lächeln über Jacks Gesicht. Er machte sie mit William und Tom bekannt.
    Abbey fiel auf, dass die drei Brüder sich überhaupt nicht ähnlich sahen. William war groß, hager, schwarzhaarig und wirkte schüchtern, während Tom eher klein und kräftig war und einen aufgeschlossenen Eindruck machte.
    »Wieso muss ich erst von Jack erfahren, dass du so eine attraktive Gesellschafterin hast, Mutter?«, meinte Tom.
    Sybil knuffte Abbey mit dem Ellenbogen in die Seite und zwinkerte ihr zu. Abbey blickte verlegen zu Boden. Sie fragte sich, ob Jack sie seinen Brüdern als »attraktiv« beschrieben hatte.
    »Nun, das liegt vermutlich daran, dass du mich nie besuchen kommst«, erwiderte Sybil trocken.
    Ihr jüngster Sohn kratzte sich am Kopf. »In Ordnung, Mutter, hab verstanden. In Zukunft werd ich dich öfter besuchen, verlass dich drauf.« Bei diesen Worten grinste er Abbey frech an. Die Röte schoss ihr ins Gesicht, und sie sah aus dem Augenwinkel, wie Jack seinen Bruder strafend ansah.
    »Entschuldigt, dass ich zu spät komme«, sagte Sybil. »Aber der Schinken für eure Brote scheint sich in Luft aufgelöst zu haben, und ich hatte mit Sabu einen kleinen Disput deswegen.«
    »Und was gibt’s stattdessen?«, fragte Jack, der genau wie alle anderen einen Bärenhunger hatte.
    »Eiersandwiches«, antwortete Sybil unglücklich, während sie den Korb herumreichte, damit die Männer zugreifen konnten.
    Jack nahm sich ein belegtes Brot heraus und biss herzhaft hinein. »Wie kann sich der Schinken denn in Luft aufgelöst haben?«, nuschelte er mit vollem Mund.
    »Das würde ich auch gern wissen. Sabu behauptet, Max hat ihn aus der Küche stibitzt.«
    Jack grinste nur.
    »Das ist nicht zum Lachen«, rügte Sybil ihn. »Wenn ich ihn noch einmal im Haus erwische, werde ich ihn höchstpersönlich erschießen.«
    »Das wirst du nicht tun. Er ist mein bester Hütehund«, sagte Jack sachlich.
    »Dann solltest du ihm vielleicht mehr zu fressen geben.« Sybil sah William an. »Wie geht’s Martha?«
    »So weit ganz gut. Aber mit ihrem dicken Bauch macht ihr die Hitze natürlich noch mehr zu schaffen.«
    Sybil nickte. »Kann ich mir vorstellen. Meine Knöchel schwellen auch schnell an, wenn ich die Beine bei der Gluthitze nicht hochlege. Wann genau ist es denn so weit?«
    »In ungefähr drei Wochen.« Ein verklärtes Lächeln ging über Williams Gesicht. Er freute sich sehr darauf, zum ersten Mal Vater zu werden.
    »Abbey und ich werden euch demnächst auf eine Tasse Tee besuchen kommen«, fuhr Sybil fort. »Abbey würde Martha gern kennen lernen.«
    »Eine gute Idee. Martha wird sich bestimmt freuen. Ich glaube, sie fühlt sich einsam, wenn ich nicht da bin. Es ist ihr ein bisschen unheimlich allein im Haus.«
    Jack sah seinen Bruder überrascht an. »Unheimlich? Wieso das denn?«
    William zögerte. »Wir hatten in letzter Zeit ein paar Probleme mit den Aborigines.«
    Jack zog die Stirn in Falten. »Und das sagst du

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