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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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nicht um Erlaubnis fragen musste, ob sie die Küche benutzen durfte, würde sie ihm wenigstens erklären, warum sie das Kochen übernommen hatte.
    Elsa und Marie wechselten einen Blick und zuckten dann mit den Schultern.
    »Na schön, wir werden ja sehen.« Abbey fuhr fort, das Gemüse kleinzuschneiden. »Mr. Hawker braucht eine anständige Mahlzeit nach einem langen Arbeitstag. Wenn Sabu nicht kochen will, weil er fastet, dann mach ich es eben. Ich habe sonst nichts zu tun, weil Mrs. Hawker nicht gestört werden möchte.« Sie sah die beiden Mädchen an. »Wie viele sind wir denn nun?«
    »Ohne Sabu sind wir fünf«, antwortete Marie. »Sie mit eingeschlossen. Normalerweise essen Elsa und ich in der Küche. Hat Sabu schlechte Laune, nehmen wir unser Essen mit auf unser Zimmer. Mr. Hawker und seine Mutter nehmen ihre Mahlzeiten im Esszimmer ein. Aber wo Sie essen sollen …«
    »Ich werde auch in der Küche essen«, sagte Abbey. Sechs Stühle standen um einen großen Tisch herum. Nachdem sie sich zu Hause zum Essen immer auf den Boden gesetzt hatte, würde es der reinste Luxus sein, an diesem Küchentisch zu sitzen. »Könnte eine von euch mir vielleicht Feuer im Herd machen?« Sie traute sich nicht, es selbst zu tun, nahm sich aber vor, genau hinzusehen, damit sie es das nächste Mal ohne fremde Hilfe konnte.
    Ein Korb mit Holz und Reisig zum Anfeuern stand neben dem Herd. Elsa öffnete die Ofenklappe, und Abbey sah, dass drinnen bereits Brennholz aufgeschichtet war und nur noch angezündet zu werden brauchte. Elsa tat es und schloss die Klappe wieder.
    »Was kochen Sie denn?«, wollte Marie wissen.
    »Schinken mit heller Soße und im Ofen gegartes Gemüse.«
    »Hört sich gut an«, meinte Elsa. »Sabus scharf gewürzte Speisen bekommen mir oft gar nicht.« Sie warf einen ängstlichen Blick über die Schulter, ob der Koch vielleicht hereingekommen war und ihre Bemerkung gehört hatte.
    Marie stieß Elsa an. »Komm, wir müssen das Fressen für die Hunde richten.«
    »Bin ich euch im Weg?«, fragte Abbey.
    »Nein, nein, Sabu will nicht, dass wir das hier in der Küche machen«, antwortete Elsa. »Deshalb gehen wir immer rüber in die Waschküche, auf der anderen Seite des Hofs.«
    »Wieso das denn?«, fragte Abbey erstaunt.
    »Weil wir rohes Fleisch zerteilen, und das gibt eine ziemliche Sauerei«, sagte Marie. »Und wenn Sabu fastet, ist ihm schon der Anblick von Fleisch zuwider.«
    »Jetzt wo er nicht da ist, könnt ihr es doch über der Spüle machen«, schlug Abbey vor.
    »Nein, nein, wir gehen lieber raus«, sagte Elsa. Beide nahmen sich scharfe Messer und Schürzen vom Haken und verließen die Küche.
    Als Abbey das Gemüse zum Garen in den Ofen gestellt hatte, ging sie hinters Haus und schaute sich um. Durch die offene Tür eines Gebäudes auf der gegenüberliegenden Seite konnte sie Elsa und Marie plappern hören. Sie schlenderte hinüber. Die Mädchen säbelten Fleisch von den Beinen eines frisch geschlachteten Lamms und verteilten es auf drei Fressnäpfe. Schwärme von Fliegen summten herum, und die Schürzen der beiden Mädchen waren blutverschmiert.
    Jetzt war Abbey klar, warum Sabu darauf bestand, dass das Fressen für die Hunde nicht in der Küche zubereitet wurde. »Wann kommen die Hunde denn zurück?«, fragte sie. Sie hatte Hunde immer schon gemocht, aber nie einen eigenen gehabt.
    Marie blickte auf. »Elias wird sie jeden Moment zurückbringen. Und dann muss ihr Fressen bereitstehen, weil sie seit Tagesanbruch bei den Herden sind und einen Mordshunger haben werden.«
    Sie hatte kaum ausgesprochen, als das hintere Gatter geöffnet wurde und Elias die Hunde in den Hof ließ. Sie trabten ruhig herein, aber sowie Elias das Gatter wieder geschlossen hatte und zu seinem Pferd zurückging, rannten sie zur Waschküche und sprangen aufgeregt um Elsa und Marie herum.
    »Schon gut, schon gut, unten bleiben, ihr Rabauken!«, rief Elsa und trug zwei Näpfe nach draußen. Marie folgte mit einem dritten.
    »Wie heißen sie eigentlich?«, wollte Abbey wissen.
    »Rex, Jasper und Max«, antwortete Elsa und zeigte mit dem Kinn auf den jeweiligen Hund.
    »Sitz!«, befahl Marie. Rex und Jasper, zwei schwarz-weiße Border Collies, gehorchten augenblicklich. Max, der größte der drei, der abgesehen von einer weißen Schwanzspitze ganz schwarz war, hüpfte weiter um Marie herum, sprang an ihr hoch, um an sein Futter zu kommen, und warf sie beinahe um. Sein eines Ohr war vernarbt und nach unten geklappt, und seine lange

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